Corona-Test-Firma macht jetzt dreifachen Umsatz – doch es gibt ein großes Problem

Besteht derzeit der Verdacht, dass sich eine Person mit dem Coronavirus infiziert hat, wird sie auf den Erreger getestet. Die Berliner Firma TIB Molbiol stellt Diagnostiktests her und liefert weltweit die meisten Test-Kits für Covid-19. Deren Gründer macht nun auf einen massiven Misstand aufmerksam.

In einem Berliner Gewerbegebiet südlich der Stadtautobahn A100 befindet sich eine Firma, die wesentlich an der Bekämpfung der Corona-Krise beteiligt ist. Das Unternehmen "TIB Molbiol Syntheselabor GmbH" stellt Test-Kits her, mit denen eine Covid-19-Erkrankung nachgewiesen werden kann. Weltweit liefert die kleine Firma, die vom studierten Biochemiker Olfert Landt geleitet wird, die meisten Test-Kits.

Seit mehr als zwei Monaten machen Landt und seine 40 Mitarbeiter am laufenden Band Überstunden, wie aus einem Bericht der "Rheinischen Post" hervorgeht. Das Telefon stehe kaum noch still, bis in die Nacht hinein würde Geschäftsführer Landt Lieferungen fertigstellen. Vor dem Hintergrund aktueller Zahlen nicht verwunderlich: Allein in Deutschland sind mehr als 23.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahlen steigen trotz massiver Beschränkungen des öffentlichen Lebens weiter – Covid-19-Tests werden aktuell mehr gebraucht denn je.

Durch hohe Test-Nachfrage: Dreifacher Umsatz, aber auch Arbeit am "Limit"

Die hohe Nachfrage an Testkits hat sich offenbar auch auf den Umsatz von TIB Molbiol ausgewirkt: Laut einem Bericht des "Tagesspiegel" habe das Unternehmen allein im Februar dreimal so viel verdient wie normal. Dennoch stoßen Landt und seine Mitarbeiter zunehmend an die Belastungsgrenze. Dem "Tagesspiegel" sagte der Forscher: „Wir kommen alle an unser Limit.“ Täglich würden zahlreiche Labore, Behörden oder Botschaften bei ihm anrufen, um Covid-19-Tests zu bestellen. Denn die Berliner Firma versorge nicht nur Deutschland mit den Kits.

So habe beispielsweise der Botschafter Ruandas jene Tests, die er für sein Land bestellt hatte, vor einigen Wochen persönlich bei Landt abgeholt. Equipment, das von der WHO angefragt werde, stelle der Biochemiker zum halben Preis zur Verfügung, ärmere Staaten würde er teilweise sogar kostenlos mit Testkits beliefern. In manche Länder wie etwa den Iran könne Landt jedoch keine Tests schicken, ohne sich strafbar zu machen.

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Biochemiker Landt moniert: "Es ist einfach zu viel Papierkram"

Die deutsche Bürokratie stehe dem Chef der Berliner Firma und seinem Team oft im Weg. „Es ist einfach viel zu viel Papierkram“, zitiert die "Rheinische Post" Landt. Eigentlich könne seine Firma Millionen Tests pro Woche produzieren, was gerade aktuell zentral wäre. Nur durch breite Kontrollen ist es möglich, ein akkurates Bild vom Verlauf der Covid-19-Pandemie zu erhalten. dpa/Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild Eine Ärztin zeigt in einem Labor einen Test für das Coronavirus.

Auch, warum ein Test ohne Übernahme durch die Krankenkasse zwischen 60 und 200 Euro kosten soll, versteht Landt nicht. „Bei uns kostet ein Test rund 2,50 Euro. Mit Arbeitskosten müssten Labore nicht mehr als zehn Euro verlangen“, sagte er der "Rheinischen Post". Gegenüber dem "Tagesspiegel" sprach der Forscher von einer „riesigen Geldverschwendung“, sollten für einen Test mehrere hundert Euro verlangt werden.

Landt und sein Team müssen Tests immer wieder anpassen

Da das Coronavirus leicht mutieren könne, würden Landt und sein Team ihre Methoden regelmäßig optimieren. Um eine Person auf Covid-19 zu testen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Laut "Spiegel" biete sich ein sogenannter PCR-Test an, wenn die Information, ob jemand sich mit dem Coronavirus infiziert habe, schnell gebraucht werde. Per Abstrich werde Genmaterial des Virus "aufgespürt". So könne man das Virus letztlich nachweisen. Andere Möglichkeiten, auf Covid-19 zu testen, seien Protein- und Antikörper-Tests.

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