First Lady hat Hautkrebs – was du über die Erkrankung wissen musst

Hautkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten. Betroffen ist jetzt hiervon die US-First Lady Jill Biden. In einer Haut-Operation wurde ihr Krebsgewebe entfernt. Auch in Deutschland steigen die Hautkrebsfälle seit Jahren. Rechtzeitig entdeckt, ist der helle Hautkrebs sehr gut heilbar.

Nicht nur ihr Mann Joe, auch die First Lady Jill Biden macht Schlagzeilen: Sie unterzog sich einer Krebs-Operation. Das gesamte Krebsgewebe ist an den betroffenen Stellen „erfolgreich“ entfernt worden, teilte der Mediziner des Weißen Hauses, Kevin O’Connor, mit. Der Eingriff sei gut verlaufen. Die Diagnose: weißer Hautkrebs.

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Diagnose: Screening und Operation

Bei einer routinemäßigen Untersuchung zur Hautkrebsvorsorge war bei der First Lady nach Angaben ihrer Sprecherin „eine kleine Läsion oberhalb des rechten Auges“ festgestellt worden. Bei dem Eingriff wurde auch eine Läsion auf dem linken Augenlid entfernt, die im Labor untersucht wird. Außerdem habe man noch einen weiteren „besorgniserregenden Bereich“ auf der linken Seite der Brust der 71-Jährigen entdeckt. Das Gewebe sei ebenfalls entfernt worden – ein Basalzellkarzinom sei bestätigt worden. Auch hier sei das gesamte Krebsgewebe erfolgreich entfernt worden – an den Rändern der Läsion hätten sich keine Reste von Hautkrebszellen befunden.

Vorbeugung: Sonnenschutz ist ziemlich simpel

Der wichtigste Risikofaktor für hellen Hautkrebs ist eine starke Belastung der Haut mit ultra­violetten (UV-)Strahlen. „Dabei ist es egal, ob diese von der Sonne, aus dem Solarium oder anderen künstlichen UV-Quellen kommt“, schreibt das Zentrum für Krebsregisterdaten. In Deutschland trifft der helle Hautkrebs jährlich etwa 200.000 Menschen.

Zu den Betroffenen gehören nicht nur Sonnenanbeter, die ihre Freizeit und den Urlaub am liebsten in Badekleidung an einem Strand verbringen. Für die Bräunungsfans beten Dermatologen seit Jahren das Mantra des richtigen Sonnenschutzes herunter:

  • Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor gegen UVA- und UVB-Strahlung großzügig auftragen
  • raus aus der Sonne in der Mittagszeit – am besten von 11 bis 16 Uhr
  • Sonnenbrand vermeiden
  • luftige, aber lange Bekleidung und eine Kopfbedeckung.

Immer öfter kommt auch der Ratschlag, die pralle Sonne grundsätzlich zu meiden und Schattenplätze zu bevorzugen. Dermatologe Manuel Cornely sagte es im Gespräch mit FOCUS online deutlich: „Wer seine Haut schützen will, und zwar vor Krebs, den Vorstufen und mehr noch der Alterung, muss die direkte Sonne meiden.“

Die Haut vergisst keinen einzigen Sonnenbrand

Die Lichtbelastung von Jahrzehnten addiert sich, jeder Sonnenbrand schlägt zu Buche. Denn: „Die Haut vergisst nicht“, erläuterte Cornely. In fortgeschrittenem Alter zeigen sich dann vermehrt Lichtschäden wie Pigmentflecken, aktinische Keratosen, aber auch weißer und schwarzer Hautkrebs. Rechtzeitig diagnostiziert, stehen die Heilungschancen gerade für den hellen Hautkrebs sehr gut.

So war bei der First Lady die Veränderung oberhalb des rechten Auges in einer routinemäßigen Untersuchung zur Hautkrebsvorsorge festgestellt worden. Der Eingriff habe für diese Stelle ebenfalls bestätigt, dass es sich dabei um ein sogenanntes Basalzellkarzinom gehandelt habe, teilte O'Connor mit.

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  • Unterschied schwarzer und weißer Hautkrebs

    Ein Basalzellkarzinom oder Basaliom ist ein Tumor, der anders als ein Melanom normalerweise keine Metastasen bildet. Das Basaliom ist auch als heller oder weißer Hautkrebs bekannt. Der helle Hautkrebs wird in zwei Kategorien unterschieden:

    • Basalzellkarzinom, auch Basaliom genannt
    • Plattenepithelkarzinom, auch Spinaliom oder Stachelzellkarzinom genannt

    Weißer Hautkrebs tritt vorwiegend an Körperstellen auf, die der Sonne besonders ausgesetzt sind. Anders als der Name annehmen lässt, bildet weißer Hautkrebs keine hellen Flecken. Ein Basalzellkarzinom ist meist hautfarben bis rötlich und knotig oder geschwulstartig. Typisch sind auch schuppende Hautstellen mit einem Saum aus kleinen Knötchen. Der Tumor kann nässen und bluten. Getty Images/iStockphoto Das Bild zeigt ein Basalzellkarzinom.

    Plattenepithelkarzinome variieren dagegen stark in ihrem Aussehen: Sie können warzenartig erscheinen oder als nässende Geschwüre. Oft fallen die Tumore als ausgefranste, schuppende oder mit Krusten bedeckte Flecken auf.

    Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) hat kein einheitliches Aussehen. Häufig zeigen sich flache, knotige oder erhabene dunkle, braune oder schwarze Flecken. dpa/Universitäts-Hautklinik Tübingen Schwarzer Hautkrebs

    Prognose des weißen Hautkrebses

    Der Mediziner des Weißen Hauses ergänzte zur Gesundheit der First Lady: „Wir werden den Bereich während der Heilung genau beobachten, gehen aber davon aus, dass keine weiteren Eingriffe erforderlich sein werden.“ Die gute Nachricht: Im Gegensatz zum schwarzen Hautkrebs können beide Unterarten des weißen Hautkrebses den Fachleuten des Deutschen Krebsforschungszentrums „sehr gute Heilungsaussichten vorweisen“. Die 5-Jahres-Überlebensraten liegen zwischen 96 und 100 Prozent.

    Der Fall von Lady Biden zeigt, wie wichtig Früherkennung durch Haut-Screenings ist. Jeder Einzelne kann allerdings darüber hinaus selbst seinen Körper genau im Auge behalten.

    Das Alphabet der gefährlichen Hautveränderungen

    Nach der ABCDE-Regel können auch Laien erkennen, ob ein Hautfleck oder Muttermal zum Krebsherd werden kann. Wenn Sie eine oder mehrere dieser Auffälligkeiten entdecken, sollten Sie die Stelle in jedem Fall von einem Hautarzt beurteilen lassen.

    A = Asymmetrie

    •     Hat das Muttermal eine gleichmäßige runde Form? Das ist gut.
    •     Ist das Muttermal ungleichmäßig, asymmetrisch? Gehen Sie zum Hautarzt.

    B = Begrenzung

    •     Sind die Ränder scharf begrenzt und glatt? Das ist gut.
    •     Wirken die Ränder verwischt, ausgefranst, uneben oder rau? Gehen Sie zum Hautarzt.

    C = Colour (Farbe)

    •     Hat das Muttermal eine gleichmäßige Farbe? Das ist gut.
    •     Hat es unterschiedliche Farben, Flecken oder Punkte? Gehen Sie zum Hautarzt.

    D = Durchmesse r

    •     Ist das Muttermal an der breitesten Stelle kleiner als fünf Millimeter? Das ist gut.
    •     Ist es größer als fünf Millimeter oder die Form halbkugelig? Gehen Sie zum Hautarzt.

    E = Erhabenheit und Entwicklung

    •     Ist das Muttermal flach und verändert nicht die Form? Das ist gut.
    •     Ist es höher als ein Millimeter, bilden sich Knötchen oder wird es größer? Gehen Sie zum Hautarzt.

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