Der Bundesländer

Ein Booster als Geschenk? Einige Bundesländer machen es möglich, andere nicht

Biserka Stojanovic / iStockphoto / Getty Images

Das Ziel ist klar: Um den Kampf gegen das Coronavirus voranzutreiben, soll das hohe Impftempo in Deutschland beibehalten werden. Bund und Länder verständigten sich am Dienstag darauf, bis Ende Januar weitere 30 Millionen Boosterimpfungen anzupeilen. »Corona macht keine Weihnachtspause«, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz nach den Beratungen mit den Ministerpräsidenten. Deshalb habe man beschlossen, die Impfkampagne auch während der Weihnachtstage und zwischen den Jahren »mit unverminderter Kraft« fortzusetzen.


In den meisten Bundesländern sind die Vorbereitungen dafür bereits getroffen. »Die Städte tun alles, damit es auch zwischen Weihnachten und Neujahr Test- und Impfangebote gibt«, versicherte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy. »Denn die Impfkampagne soll ihren Schwung behalten.«

Doch wie verfahren die einzelnen Bundesländer während der Feiertage und zwischen den Jahren?

Während mancherorts eine Weihnachtspause eingelegt wird und vor allem der Zeitraum vom 27. bis 31. Dezember genutzt werden soll, wollen einige Bundesländer ihre Bürgerinnen und Bürgern auch an den Feiertagen immunisieren. Andere setzen neben Impfzentren oder mobilen Impfteams vor allem auf Hausärzte, die die Spritzen setzen sollen – weswegen man etwa in Hessen damit rechnet, dass die Impfkampagne erst im Januar wieder Schwung aufnimmt. Grundsätzlich gilt deshalb: Erkundigen Sie sich in Ihrer Hausarztpraxis, ob diese in den kommenden Tagen geöffnet hat und Impfstoff bereithält.

Wann und wo wird geimpft? Der Überblick:

  • Bayern: Die Impfzentren sollen, wenn möglich, weiterhin an sieben Tagen in der Woche öffnen, auch abends. »Freigestellt ist den Impfzentren, ob beziehungsweise in welchem Umfang sie am 24. Dezember außerhalb der üblichen Ladenöffnungszeiten die Impfzentren öffnen«, hieß es beim Gesundheitsministerium in München. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte dem Deutschlandfunk: »Wir haben die Impfzentren angewiesen, soweit wie möglich offen zu lassen.«

  • Baden-Württemberg: Hier dürfte die Suche nach Terminen an den Feiertagen schwierig werden. In Stuttgart und Karlsruhe bleiben die meisten Impfstellen geschlossen. Auf der Liste des Gesundheitsministeriums sind landesweit nur wenige Impfaktionen zwischen dem 24. und 26. Dezember eingetragen – vor allem Arztpraxen und Impfzentren.

  • Berlin: »Wir können uns beim Impfen keine Pause erlauben«, sagte die Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag nach einer Schalte der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten. »Die Impfkampagne muss auch über die Feiertage laufen.« Das Impfzentrum Messe Berlin ist am 24. und 31. Dezember geöffnet, am ersten Weihnachtstag und an Neujahr jedoch geschlossen. Gleiches gilt für das Impfzentrum in Tegel. Eine Übersicht über die Impfangebote der Stadt finden Sie hier.

  • Brandenburg: Hier gibt es erhebliche regionale Unterschiede: So haben beispielsweise die Potsdamer Impfzentren auch über Weihnachten offen, in Frankfurt (Oder) bleibt das Impfzentrum an den Feiertagen zu. Eine Übersicht über die Impfangebote finden Sie hier.

  • Bremen: Während der Feiertage gibt es in diesem Bundesland keine Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Am 27., 28. und 29. Dezember sind die Impfzentren bereits ausgebucht. Für den 30. Dezember gibt es aber noch Hunderte freie Termine.

  • Hamburg: Verschiedene Anlaufstellen – verschiedene Öffnungszeiten. Das Impfzentrum Bezirksamt-Mitte impft ohne vorherige Terminvereinbarung (außer am 26. Dezember), Gleiches gilt für das Impfzentrum Eimsbüttel. Andere Impfzentren haben über die Feiertage geschlossen. Eine Übersicht finden Sie hier. Zudem gibt es in Hamburg zahlreiche mobile Impfstellen mit unterschiedlichen Öffnungsangeboten.

  • Hessen: In den Praxen werde es an den Feiertagen und zwischen den Jahren vermutlich weniger Aktivität geben, sagte Christian Sommerbrodt vom hessischen Hausärzteverband. »Viele haben ja schon vor den Feiertagen Extraschichten gemacht.« So hat etwa das Impfzentrum am Klinikum Fulda erst ab dem 4. Januar (Boosterimpfung Biontech/Pfizer) beziehungsweise ab dem 12. Januar (Boosterimpfung Moderna) wieder Termine frei, die Impfambulanz in Gießen öffnet hingegen ab 27. Dezember wieder. Eine Auflistung der stationären Impfangebote und ihrer Öffnungszeiten finden Sie hier.

  • Niedersachsen: In diesem Bundesland gibt es keine Impfzentren mehr, deswegen sollen mobile Impfteams an den Tagen bis Silvester unterwegs sein. Auch die Hausärzte seien gebeten worden, zwischen Weihnachten und Neujahr weiter zu impfen, sagte Landesgesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). »Ob sie das tun, liegt in der Verantwortung der Praxen.« Weitere Informationen finden Sie hier.

  • Nordrhein-Westfalen: Im bevölkerungsreichsten Bundesland werden die meisten kommunalen Impfzentren erst am 27. Dezember wieder ihre Türen aufschließen. Aber es gibt auch Ausnahmen: Das Bochumer Gesundheitsamt etwa plant an Heiligabend, am zweiten Weihnachtstag und an Silvester jeweils gut hundert Impfungen. Der Kölner Dom lädt bewusst an Heiligabend zu einer vierstündigen Impfaktion ein, und in einem Duisburger Hotel startet am 24. Dezember ein 81-stündiger Impfmarathon. Allgemeine Informationen zu Impfangeboten finden Sie hier.

  • Rheinland-Pfalz: Die zwölf Impfbusse des Landes sollen zwar zwischen Weihnachten und Neujahr unterwegs sein, ein Einsatz an den Feiertagen ist laut Mainzer Gesundheitsministerium aber nicht geplant. Die Impfzentren im Land haben unterschiedliche Regelungen: So soll etwa in Lahnstein nahe Koblenz auch an Heiligabend geimpft werden.

  • Saarland: Auch kurzfristig sind noch viele Impftermine zu haben – selbst während der Feiertage und außerhalb größerer Impfzentren. »Auch die Arztpraxen und kommunalen Impfaktionen werden in den nächsten Tagen und Wochen ihr Angebot aufrechterhalten«, versicherte die Landesregierung.

  • Sachsen: Hohe Inzidenzen, niedrige Impfquote – doch ob und wo das Bundesland über die Feiertage impft, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Die Kassenärztliche Vereinigung kann telefonisch nicht weiterhelfen, verweist auf eine vom Deutschen Roten Kreuz erstellte Übersicht der Impfangebote in dem Bundesland, aus der konkrete Informationen zu Öffnungszeiten während der Feiertage nicht hervorgehen.


  • Sachsen-Anhalt: Uneinheitlich ist die Lage auch hier: Magdeburgs Impfpunkte machen keine Angebote an Weihnachten, in Halle/Saale gibt es sowohl am 24. Dezember als auch an den beiden Weihnachtsfeiertagen Impftermine.

  • Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wollen erst ab dem 27. Dezember wieder mit Hochdruck impfen. In Schleswig-Holstein werden Vakzinen dann wieder in Einkaufszentren, Bürgerhäusern, Gemeindezentren und Schulen verabreicht (Infos hier). Dazu kommen mobile Impfteams, Praxisärzte sowie 26 Impfstellen, wo es für den Zeitraum zwischen den Jahren auch noch online buchbare Termine geben soll.

  • Thüringen: Auch hier herrschen weiterhin besonders hohe Inzidenzen, doch online ist zunächst nicht ersichtlich, ob in Thüringen über die Feiertage geimpft wird. Ein Anruf bei der Kassenärztlichen Vereinigung ergibt: Über Weihnachten, Silvester und Neujahr ist es in dem Bundesland nicht möglich, sich impfen zu lassen. Die verschiedenen Impfstellen in Thüringen sind zwischen den Jahren (27. bis 30. Dezember) geöffnet, schließen dann und öffnen am 3. Januar wieder. Eine Übersicht über die verschiedenen Stellen liefert das Terminbuchungsportal.

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