Wie Tanja S. geht es vielen Betroffenen. Nachts werden sie von schlimmen Wadenkrämpfen geplagt. Tagsüber sind sie müde, wie gerädert, und der Alltag wird beherrscht von der bevorstehenden schmerzhaften Nacht. Meist steigert sich die Intensität und Häufigkeit der Krämpfe im Laufe der Zeit: „Anfangs traten sie nur vereinzelt auf, später vier bis sechsmal die Woche“, erklärt die 49-Jährige. „In der schlimmsten Zeit beherrschten Sie mich jede Nacht.“
Wadenkrämpfe werden nicht ernstgenommen
Oft werden die Betroffenen belächelt. Es seien doch schließlich nur Wadenkrämpfe. Ein bisschen mehr trinken, ein bisschen dehnen und der Krampf ist vorbei. Dass hinter ständigen Wadenkrämpfen ernsthafte Erkrankungen stecken können, weiß kaum jemand.
Häufig liegt tatsächlich ein Magnesiummangel vor. Magnesium und Kalzium haben einen besonderen Einfluss auf die Aktivität zwischen Nervenzellen und Muskulatur. Fehlt es an den Stoffen, kommt es zu unregulierten Impulsen und der Muskel krampft. Diese Ursache wird ein Arzt bei dauerhaften Wadenkrämpfen sicherlich in Betracht ziehen.
Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung oder einer Diabetis mellitus kann die Konzentration von Magnesium abnehmen. Genauso wie bei bestimmten Darmerkrankungen, Hormonstörungen oder Erkrankungen des Nervensystems. Wer unter andauernden Krämpfen leidet, sollte auf jeden Fall mit einem Arzt sprechen. Denn nur so können alle schwerwiegende Ursachen für Muskelkrämpfe ausgeschlossen werden.
Erste Hilfe bei Wadenkrämpfen
Sollten diese Maßnahmen nicht zu einer Linderung der Symptome führen, sollten Sie eine Arzt aufsuchen. Eine Checkliste für den Arztbesuch finden Sie hier.
Tanja S. geht es heute besser. Sie hat sich an ihren Arzt gewandt und so die bestmögliche Therapieoption gefunden. Das Thema Wadenkrampf ist aber längst kein Problem von eigenen wenigen Betroffenen. Deshalb veranstaltet die Patienteninitiative „Gute Nacht Wadenkrampf“ gemeinsam mit der Selbsthilfeorganisation Deutsche Schmerzliga e.V. im Juni eine Telefonaktion für Betroffene. Am Freitag, 19. Juni und am Freitag, 26. Juni jeweils von 17 – 19 Uhr, können sich Betroffene unter den Telefonnummern 069 26 946 402 und 069 26 946 403 von Experten beraten lassen.
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