Seltene Corona-Mutante in Bordeaux entdeckt – Region zündet nun den Impfturbo

In der französischen Stadt Bordeaux wurde eine neue, den offiziellen Behörden zufolge bislang noch "sehr seltene" Coronavirus-Mutation entdeckt. Der neue Stamm trägt die Bezeichnung VOC 20I/484Q und ist mit der britischen Corona-Variante verwandt, die auch hierzulande das Infektionsgeschehen dominiert. Allerdings weist er eine zusätzliche Mutation im S-Protein auf. Diese Mutation (E484K) findet sich auch in der südafrikanischen und brasilianischen Variante, die beide als sehr ansteckend gelten, und wird für eine schlechtere Impfstoffwirkung verantwortlich gemacht.

Ansteckender, aber wohl nicht gefährlicher

Die regionale Gesundheitsbehörde von Neu-Aquitanien gab am Freitagabend an, dass 46 Personen im Bezirk Bacalan in Bordeaux positiv auf die mutierte englische Variante getestet wurden. Ersten Angaben zufolge überträgt sich die Variante schneller, scheint jedoch nicht gefährlicher zu sein als andere. Bislang gab es keine Krankenhauseinweisung unter den Infizierten.

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Um die Ausbreitung der neuen Coronavirus-Variante einzudämmen, werden die Bewohner des Bezirks aufgefordert, sich nach der Entdeckung eines sogenannten Clusters testen zu lassen. Der Ursprung dieses Clusters war offenbar ein Familientreffen am 8. Mai. Das Virus breitete sich anschließend in der Charles-Martin-Schule aus, wo zehn Kinder positiv getestet wurden, berichtet der Radiosender "Francebleu". Als Vorsichtsmaßnahme wurde die Schule geschlossen, nächsten Dienstag soll sie wieder öffnen.

Bordeaux beschleunigt Impfprogramm

Zudem sollen alle erwachsenen Bewohner von Bacalan bereits dieses Wochenende oder spätestens Anfang kommender Woche einen "bedingungslosen" Zugang zu Impfungen erhalten, erklärte Patrick Dehail, medizinischer Berater der regionalen Gesundheitsbehörde.

In Frankreich haben knapp 21,1 Millionen Menschen – und damit 31,6 Prozent der Landesbevölkerung – mindestens eine Dosis erhalten. Vollständig geimpft sind laut offiziellen Angaben derzeit 9,45 Millionen Menschen, also 13,9 Prozent.

Quelle: AFP, France Bleu

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