Ramelow unterstützt Shopping-Experimente in Thüringen: Ich will die Tür öffnen

Die Corona-Pandemie hat Deutschland weiterhin fest im Griff. Laut RKI-Chef Lothar Wieler befinden wir uns bereits in der dritten Welle. Derweil sorgt das Video der Geburtstagsparty eines CDU-Politikers für Ärger. Alle wichtigen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Top-News zu Corona in Deutschland vom 12. März

  • Ramelow unterstützt Thüringer Shopping-Experimente: "Ich will die Tür öffnen" (19.55 Uhr)
  • "Extreme Ausbreitung des Virus": Ausreise aus Gasteinertal in Österreich nur noch mit Negativ-Test (19.47 Uhr)
  • Österreich plant Lockerungen für Kinder und Jugendliche (17.12 Uhr)
  • Hier finden Sie die aktuellen Beschlüsse nach der Bund-Länder-Konferenz im Überblick 
  • Der Covid-Rechner: Mit diesem Tool berechnen Sie schnell und einfach Ihr Corona-Ansteckungsrisiko 

News zur Corona-Pandemie im Überblick:

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Inzidenz schnellt weiter in die Höhe

06.24 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 12 834 Corona-Neuinfektionen gemeldet – also 2254 mehr als vor genau einer Woche. Das geht aus Zahlen des RKI vom Freitag hervor. Auch die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Freitagmorgen mit 72,4 deutlich höher als am Vortag (69,1). Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Vor vier Wochen, am 12. Februar, hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 62,2 gelegen. Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings und stieg dann wieder an, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.

Fast 14.000 neue Corona-Fälle am Donnerstag – R-Wert klettert wieder über 1

20.44 Uhr: Die Bundesländer haben am Donnerstag binnen 24 Stunden 13.928 Corona-Neuinfektionen gemeldet, wie eine Auswertung von FOCUS Online ergab. Damit lag die Zahl der Neuinfektionen über dem Wert von vor sieben Tagen, als aus den Ländern 11.684 bestätigte Fälle gemeldet worden waren. Insgesamt gibt es somit seit Beginn der Pandemie 2.538.390 laborbestätigte Corona-Fälle in Deutschland. Mit Sachsen überschritt das vierte Bundesland die Marke von 200.000 Corona-Infektionen.

Die Zahl der Todesopfer stieg binnen eines Tages um 310 an, wie die Auswertung von FOCUS Online weiter ergab. Damit stieg die Zahl der Menschen, die seit Pandemiebeginn an oder mit dem Coronavirus starben, auf 72.965 Fälle. Die Zahl der neuen Todesopfer lag damit unter dem Wert der Vorwoche, als die Bundesländer noch 350 neue Todesopfer binnen 24 Stunden gemeldet hatten.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg 328.710 (+1.543), 8378 Todesfälle (+33)
  • Bayern 452.078 (+2359), 12.740 Todesfälle (+33)
  • Berlin 133.391 (+553), 2928 Todesfälle (+10)
  • Brandenburg 79.053 (+452), 3123 Todesfälle (+8)
  • Bremen 18.752 (+69), 378 Todesfälle (+3)
  • Hamburg 54.264 (+303), 1314 Todesfälle (+2)
  • Hessen 195.365 (+1084), 5999 Todesfälle (+16)
  • Mecklenburg-Vorpommern 26.365 (+220), 800 Todesfälle (+8)
  • Niedersachsen 173.009 (+1289), 4549 Todesfälle (+25)
  • Nordrhein-Westfalen 550.992 (+3016), 13.564 Todesfälle (+78)
  • Rheinland-Pfalz 105.692 (+474), 3194 Todesfälle (+8)
  • Saarland 29.859 (+88), 921 Todesfälle (+3)
  • Sachsen 201.036 (+957), 8092 Todesfälle (+32)
  • Sachsen-Anhalt 64.227 (+478), 2588 Todesfälle (+19)
  • Schleswig-Holstein 44.722 (+273), 1369 Todesfälle (+10)
  • Thüringen 80.875 (+770), 3028 Todesfälle (+22)

Gesamtstand (11.03.2021, 20.25 Uhr): 2.538.390 (+13.928), 72.965 Todesfälle (+310)

Vortag (10.03.2021, 20.15 Uhr): 2.524.462 (+11.156), 72.655 Todesfälle (+301)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.337.000 (+8300). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 128.425.

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 1,04 (Vortag: 0,96)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 2747 (+15)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1559 (-10)

Der 7-Tage-R-Wert stieg nach Angaben des Robert-Koch-Instituts leicht und lag mit 1,04 (Vortag 0,96) wieder über der Marke von 1. Die Zahl der Covid-19-Patienten in Intensivbetten stieg im Vergleich zum Vortag um 15 auf 2747. Die Zahl der invasiv beatmeten Covid-19-Patienten sank hingegen leicht um 10 auf 1559.

Ramelow unterstützt Thüringer Shopping-Experimente: "Ich will die Tür öffnen"

19.55 Uhr: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) unterstützt die geplanten Shopping-Experimente unter anderem in Erfurt und Weimar, wenn alle Voraussetzungen erfüllt seien. In den Städten könnte das System mit Testzentren und digitaler Kontaktnachverfolgung exemplarisch erprobt werden, sagte Ramelow am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur am Rand der Landtagssitzung in Erfurt. "Wenn das System steht und funktioniert, sind wir vielleicht in zwei oder drei Wochen so weit, auch einen größeren Schritt zu gehen." dpa/Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, trägt eine Maske.

Die neue Thüringer Corona-Verordnung, die am 14. März in Kraft treten soll, sieht eine Art Experimentierklausel mit der Möglichkeit regionaler Öffnungsschritte unter genau definierten Voraussetzungen vor.

"Ich will die Tür öffnen", sagte Ramelow. Testen und digitale Kontaktnachverfolgung seien dabei die wichtigsten Kriterien, die erfüllt sein müssten. Er stehe dazu auch mit dem Kreis Nordhausen im Kontakt, der auch Lockerungen plane.

"Extreme Ausbreitung des Virus": Ausreise aus Gasteinertal in Österreich nur noch mit Negativ-Test

19.47 Uhr: In Österreich darf erneut eine Region wegen hoher Corona-Infektionszahlen nur mit negativem Coronatest verlassen werden. Betroffen ist das Gasteiner Tal im Bundesland Salzburg. Ab Montag sei für die Ausreise aus dem auch bei deutschen Touristen beliebten Tal ein negativer Test nötig, teilte das Land am Donnerstagabend mit. "Das Instrument der Ausfahrtsbeschränkungen müssen wir aufgrund der extremen Ausbreitung des Virus nun für gesamte Gasteinertal anwenden", sagte Landeschef Wilfried Haslauer. Die Sieben-Tage-Inzidenz liege zum Beispiel in Bad Hofgastein bei 1349.

Zuletzt waren in Österreich unter anderem Teile des Zillertals in Tirol von solchen Beschränkungen betroffen. Außerdem gibt es in Wiener Neustadt nahe Wien als erster größeren Kommune Ausreise-Hürden. 

In Österreich ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen spürbar angestiegen. Am Donnerstag wurden binnen 24 Stunden laut Innenministerium 2997 neue Fälle gezählt. Das waren rund 400 mehr als am Vortag. Hochgerechnet auf die Einwohnerzahl würde dies in Deutschland 27 000 Fällen entsprechen.

Österreich plant Lockerungen für Kinder und Jugendliche

17.12 Uhr: Freizeitaktivitäten und Sport für Kinder und Jugendliche sollen in Österreich schon bald wieder mit Auflagen möglich sein. Trotz steigender Infektionszahlen soll die Lockerung der Corona-Einschränkungen am Montag in Kraft treten, kündigte das Sozial- und Gesundheitsministerium am Donnerstag an. Zuvor muss noch das Parlament zustimmen. Herbert Neubauer/APA/dpa Der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) im Februar bei einer Pressekonferenz in Wien (Archivbild)

"Diese Maßnahmen sind ein wichtiger Beitrag für das Wohlergehen der jungen Menschen in Österreich und für die psychische Gesundheit während der Pandemie", schrieb das vom Grünen Rudolf Anschober geführte Ministerium in einer Mitteilung. Die Öffnungsschritte seien etwa für Jugendzentren, Pfadfindergruppen und Sportvereine vorgesehen, hieß es aus der der Grünen Parlamentsfraktion.

Unter-18-Jährige sollen Sport ohne Körperkontakt mit bis zu zehn Teilnehmern im Freien ausüben dürfen. Andere Aktivitäten in Kleingruppen werden auch in Innenbereichen erlaubt. Teilnehmer müssen sich registrieren und für Aktivitäten in geschlossenen Räumen negative Tests vorweisen. dpa/Frank Rumpenhorst/dpa Ein Experte rät davon ab, einfach fertige Einlagen aus dem Kaufhaus in den Jogging-Schuh zu legen.

Im Bundesland Vorarlberg will Österreich als Testregion ab Montag noch weitreichendere Öffnungsschritte setzen. Zusätzlich zu den Lockerungen für Kinder und Jugendliche werden dort auch Gastronomie und kleine Veranstaltungen erlaubt.

RKIChef: Jetzt höhere Inzidenzen bei Jüngeren als vor zweiter Welle

14.04 Uhr: Zu Beginn der dritten Corona-Welle in Deutschland sieht der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) eine andere Ausgangslage als vor der zweiten Welle. Die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche liege aktuell bei der jüngeren, mobilen, berufstätigen Bevölkerung auf einem deutlich höheren Niveau als damals, sagte Lothar Wieler am Donnerstag in einem Online-Vortrag vor Studenten der Hochschule für Politik München. Offensichtlich erschwere dies die Bekämpfung der dritten Welle; diese Gruppen hätten die meisten Kontakte. dpa/Kay Nietfeld/dpa RKI-Präsident Wieler sieht die dritte Welle schon in vollem Gange.

Ein Beispiel: Bei den 20-24-Jährigen wurden Anfang August, als die zweite Welle sich aufbaute, 11 Fälle pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche erfasst. Nach neuestem Stand sind es 95 – mehr als in allen anderen Altersgruppen. Laut RKI-Situationsbericht steigen die Inzidenzen in allen Altersgruppen unter 55 Jahren seit der sechsten Meldewoche kontinuierlich an. Bei der ersten und zweiten Welle waren nach Anstiegen in den jüngeren Altersgruppen mit etwas Zeitverzug auch die Fallzahlen bei den Älteren in die Höhe gegangen.

Wieler betonte, dank der Maßnahmen seien in Deutschland Zehntausende, nach seiner Schätzung mehr als 100.000 Todesfälle in den vergangenen Monaten vermieden worden. Er rief dazu auf, Kontakte zu reduzieren und am besten immer nur die gleichen Menschen zu treffen. Auch junge Menschen könnten schwere und tödliche Verläufe erleiden und von Langzeitfolgen (Long Covid) betroffen sein. Der Prozentsatz sei zwar gering, aber bei hohen Fallzahlen gebe es dennoch viele Betroffene.

CDU-Politiker feierte seinen Geburtstag mit 12 Gästen

12.35 Uhr: Erneut ist ein Bundestagsabgeordneter der CDU in Erklärungsnot geraten. Diesmal allerdings nicht wegen zwielichtiger Masken-Geschäfte und horrenden Provisionen. Der CDU-Mann Klaus-Peter Willsch aus Hessen steht jetzt in der Kritik, weil er seinen 60. Geburtstag im privaten Rahmen mit zahlreichen Gästen gefeiert hat. Das belegt eine Videoaufnahme der feucht-fröhlichen Party, die der "Spiegel" veröffentlicht hat.

Darin tanzen die Gäste zu "Lemon Tree", dem bekannten Pop-Hit von Fools Garden, durch die Küche und singen fröhlich mit. Keine Person, die in dem Video zu sehen ist, trägt dabei einen Mund-Nasen-Schutz oder hält die empfohlenen Abstandsregeln ein. dpa/Rainer Jensen Der CDU-Abgeordnete Klaus-Peter Willsch

Willsch hat die Party gegenüber dem "Spiegel" eingeräumt. Er sagte weiter: "Anlässlich meines 60. Geburtstages am 28. Februar habe ich den Abend im privaten Bereich mit meiner Familie bzw. Hausgemeinschaft verbracht", sagte der Politiker. Im weiteren Verlauf des Abends sei "unangekündigt eine befreundete Familie zur Runde" hinzugestoßen, so Willsch laut dem Bericht.

Zum Zeitpunkt der Geburtstagsparty sah die hessische Corona-Verordnung vor, dass sich ein Hausstand nur mit einer weiteren nicht im eigenen Hausstand lebenden Person treffen soll. Es war also eine Empfehlung, gegen die Willsch verstoßen hat. Insgesamt seien zwölf Personen anwesend gewesen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Willsch "bedauere" sein Verhalten, wie er sagte.

Corona-Inzidenzwert steigt in Thüringer Hotspot weiter an

10.34 Uhr: In Thüringen hat sich der Corona-Inzidenzwert weiter auf mittlerweile 138,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche erhöht. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag hervor. Einen Tag zuvor hatte die Inzidenz noch bei rund 134 gelegen. Innerhalb eines Tages kamen mit Stand vom Donnerstag 771 Covid-19-Fälle in Thüringen hinzu. Die Gesamtzahl der Infizierten stieg damit auf 80 882, von denen geschätzt 72.600 als genesen gelten. Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dp

Besonders angespannt ist die Lage im Hotspot Greiz. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 331,6 hat der Landkreis inzwischen den bisherigen Spitzenreiter Hof (Bayern) überholt. Die Inzidenz in Greiz sprang von 288,5 auf aktuell 331,6 neu registrierte Fälle je 100.000 Einwohner binnen einer Woche.

Der Freistaat steht im bundesweiten Vergleich seit vielen Wochen an der Negativ-Spitze beim Corona-Infektionsgeschehen. Die Landesregierung will auf einen "Dreiklang aus Impfen, Testen und elektronischer Kontaktnachverfolgung" setzen, wie Staatssekretär Malte Krückels am Mittwoch in einer Landtagssitzung sagte.

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