Erst Diabetes, dann Herzinsuffizienz und nun auch Niereninsuffizienz: Dapagliflozin verzögerte in Studien das Fortschreiten einer chronischen Niereninsuffizienz und darf fortan auch in dieser Indikation angewendet werden.
Nachdem der ursprünglich für die Typ-2-Diabetes-Therapie entwickelte Natrium-Glucose-Cotransporter-2(SGLT-2)-Inhibitor Dapagliflozin (Forxiga®) vergangenes Jahr auch zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion zugelassen wurde, kann der Wirkstoff seit wenigen Tagen auch in einer dritten Indikation eingesetzt werden: der chronischen Niereninsuffizienz.
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Grundlage für die Entscheidung der Europäischen Kommission war eine Phase-III-Studie, in der Dapagliflozin bei 4.304 Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz im Stadium 2 bis 4 das Fortschreiten der Erkrankung verzögern konnte. Im Vergleich zu Placebo wurde das relative Risiko für den zusammengesetzten Endpunkt (eine anhaltende Abnahme der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) ≥ 50 Prozent, kardiovaskulärer oder renaler Tod) unter dem SGLT-2-Hemmer in Kombination mit der Standardtherapie (ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptorblocker) signifikant um 39 Prozent gesenkt. Das Nebenwirkungsprofil deckte sich mit den bisherigen Kenntnissen.
Auch bei Typ-1-Diabetikern
Wurde Dapagliflozin in den ersten Jahren ausschließlich bei Typ-2-Diabetikern angewendet, darf seit 2019 der SGLT-2-Hemmer in der EU auch als Add-on-Therapie bei bestimmten Typ-1-Diabetikern eingesetzt werden. Und zwar solchen, die trotz optimaler Insulintherapie ihren Blutzuckerspiegel nicht ausreichend kontrollieren können. Das war damals das erste Mal, dass die EMA eine Zusatztherapie in Tablettenform in dieser Indikation zur Zulassung empfohlen hatte.
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