Nach wie vor fragen sich viele Apothekenleiter:innen, ob sie für die nicht verwendeten Grippeimpfstoffe, die in der vergangenen Saison über die Nationale Reserve bereitgestellt wurden, entschädigt werden oder ob sie auf den Kosten sitzen bleiben. Die zwischen Deutschem Apothekerverband und Bundesgesundheitsministerium geführten Gespräche ließen bislang nicht erkennen, dass eine Lösung nahe liegt. Nun lässt das Ministerium wissen, dass der Bund für diese Vakzine „das Risiko der Verimpfung“ trägt – das dürfte hoffnungsfroh stimmen.
Die vergangene Grippesaison verlief nicht zuletzt pandemiebedingt ungewohnt: Zunächst war die Nachfrage nach Influenza-Impfungen höher als in den Jahren zuvor – neben der Corona-Gefahr wollte man nicht noch eine Grippe riskieren. In der Folge kam es schon zu Beginn der der Saison zu einem Impfstoffmangel. Als im Dezember dann der Bund seine sogenannte Nationale Reserve von rund sechs Millionen Dosen in den Markt einspeiste, hatte das Interesse an dem Piks allerdings bereits deutlich abgenommen. Viele Apotheken blieben auf den Vakzinen sitzen. Inzwischen sind diese unbrauchbar – schließlich werden Grippeimpfstoffe jede Saison aufs Neue angepasst.
Für viele Apotheken, die sic mit den Vakzinenen eingedeckt hatten, bedeutet das herbe finanzielle Verluste. Der Apothekerverband Nordrhein ging im vergangenen Februar davon aus, dass bundesweit noch rund 1 Millionen Impfdosen im Wert von über 10 Millionen Euro lagern. Grundsätzlich tragen die Apotheken das wirtschaftliche Risiko bei der Bestellung – ob das auch für den Sonderfall gilt, dass der Bund einen Teil der Impfstoffe beschafft hatte, sollte der Deutsche Apothekerverband (DAV) mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) klären.
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Diese Gespräche laufen nun schon seit mehreren Monaten. Seit März fragt die DAZ immer wieder im BMG und beim DAV nach, ob eine Lösung in Sicht ist. Doch eine klare Aussage gab es weder von der einen noch der anderen Seite. Nun hat sich das BMG allerdings doch geäußert: „Der Bund hat alle Grippe-Impfstoffe aus der nationalen Reserve der letzten Saison gekauft und trägt das Risiko der Verimpfung“, hieß es gegenüber der DAZ. Weitere Nachfragen, was das für die Apotheken konkret bedeutet, blieben jedoch unbeantwortet. Dennoch könnte die Antwort Hoffnung geben, dass die Apotheken eine Entschädigung erwartet. Details bleiben abzuwarten.
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