Lehrer-Chef Meidinger fordert: Längerfristige Maskenpflicht und Corona-Tests an Schulen

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Spahn schockt mit einer Corona-Aussage in der Fraktionssitzung. Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt wieder – und liegt aktuell bei 35,0. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 15. August

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Hessische FDP-Chefin gegen Ende der kostenlosen Corona-Tests: "Halte Weg der Bestrafung für falsch"

09.03 Uhr: Gegen ein Ende der kostenlosen Corona-Tests hat sich Hessens FDP-Chefin Bettina Stark-Watzinger ausgesprochen. "Ich halte den Weg der Bestrafung über das Bezahlen für falsch, wir sollten mehr auf die Menschen zugehen und ihnen einen Anreiz bieten", sagte sie in einem Interview der "Fuldaer Zeitung" (Samstag). Das Beste sei, dort zu sein, wo die Leute seien: "Also zum Beispiel beim Bundesligaspiel von Eintracht Frankfurt mit einem Impfteam vor Ort." Michael Kappeler/dpa/Archivbild Bettina Stark-Watzinger (FDP).

Dass Ungeimpfte ab dem 11. Oktober ihre Corona-Schnelltests selbst bezahlen müssen, findet Star-Watzinger "zu früh". "Wir haben 30 Millionen Menschen in unserem Land, die noch nicht geimpft sind, und das sind nicht alles Leute, die sich nicht impfen lassen wollen", sagte sie der Zeitung. "Solange noch nicht 80 Prozent der Bevölkerung geimpft oder genesen sind, brauchen wir verpflichtende Tests, um das Virus in Schach zu halten."

Nach einem Bund-Länder-Beschluss vom Dienstag soll es vom Bund finanzierte kostenlose Bürgertests ab 11. Oktober nicht mehr generell geben. Begründung: Es gibt die kostenlose Impfung. Für Schwangere, Kinder und Jugendliche unter 18 sowie andere Menschen, für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt, sollen Antigen-Schnelltests aber kostenlos bleiben.

Stark-Watzinger forderte zudem eine Abkehr vom Inzidenzwert als alleiniger Richtschnur für Corona-Maßnahmen. "Ich glaube, es ist niemanden zu vermitteln, dass wir bei einer Inzidenz von 35 eine pandemische Notlage von nationaler Tragweite haben. Das passt nicht und ist auch nicht vertrauensbildend", sagte Stark-Watzinger, die Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl ist.

RKI registriert 4728 Neuinfektionen – Inzidenz liegt jetzt bei 35

Sonntag, 15. August, 07.02 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen lag sie bei 35,0 – am Vortag hatte der Wert 32,7 betragen, vor einer Woche 22,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 4728 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.01 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3127 Ansteckungen gelegen. Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Sets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden drei Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es vier Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.821.013 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.679.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.867.

Bericht: Gut 150.000 Verstöße gegen Meldepflicht bei Einreisen aus Risikogebieten

22.11 Uhr: Die Bundespolizei hat seit Mitte Januar etwas mehr als 150.000 Verstöße gegen die Pflicht zur Einreiseanmeldung bei Einreisen aus Corona-Risikogebieten festgestellt. Das teilte die Behörde dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben) auf Anfrage mit. Fast 132.000 dieser Verstöße seien bei Kontrollen bei Einreisen auf dem Landweg festgestellt worden. Auch an den Flughäfen kontrolliert die Bundespolizei seit Einführung der Anmeldepflicht im November 2020 stichprobenartig deren Einhaltung. Wie das RND berichtete, wurden bei fast 186.000 Kontrollen rund 24.500 Mängel festgestellt – also fehlende oder fehlerhafte Anmeldungen.

Zur digitalen Einreiseanmeldung – oder einer alternativen schriftlichen Ersatzmeldung – ist seit November 2020 verpflichtet, wer nach einem Aufenthalt in einem Corona-Risikogebeit nach Deutschland einreist. Die Daten werden an das Gesundheitsamt im Zielort weitergeleitet und sollen dazu dienen, Quarantänepflichten überprüfen zu können. Seit November 2020 seien bislang mehr als 10,8 Millionen digitale Einreiseanmeldungen eingegangen, berichtete das RND unter Berufung auf das Bundesgesundheitsministerium.

Seit dem 1. August gilt zusätzlich für alle nach Deutschland Einreisenden eine Nachweispflicht. Unabhängig davon, ob sie sich in einem Risiko-, Hochrisiko- oder Virusvariantengebiet aufgehalten haben, müssen Einreisende nun entweder einen negativen PCR- oder Schnelltest, oder einen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorlegen können.

In der ersten Woche seit Einführung dieser neuen Regelung stellte die Bundespolizei dem Bericht zufolge bei ihren Kontrollen mehr als 1500 Verstöße gegen die Nachweispflicht fest, fast alle davon bei Einreisen auf dem Landweg. Flugreisende müssen ihrer Airline bereits vor Abflug den Nachweis vorlegen.

Lehrerverband fordert: Längerfristige Maskenpflicht und Corona-Tests an Schulen

19.41 Uhr: Der Deutsche Lehrerverband fordert, dass in Schulen noch für längere Zeit Masken zum Schutz vor Corona getragen werden sollen. In den ersten Monaten des neuen Schuljahres müsse es eine umfassende Maskenpflicht und weiterhin regelmäßige Tests von Schülerinnen und Schülern geben, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Deutschen Presse-Agentur. Er begründete das damit, dass jüngere Kinder bisher nicht geimpft sind und von den größeren nur ein Teil.

"Eine Begrenzung von Maskenpflicht und Testungen auf die ersten beiden Schulwochen, wie in einigen Bundesländern vorgesehen, greift unserer Ansicht nach zu kurz", kritisierte Meidinger. Es gehe nicht nur um die Kontrolle der Infektionseinschleppung durch Reiserückkehrer, sondern auch generell um die Eindämmung der vierten Welle, die erst im Herbst ihren Höhepunkt erreichen dürfte. Getty Images/izusek Schüler mit Maske (Symbolbild)

In Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg hat die Schule bereits wieder begonnen. Am kommenden Dienstag enden auch im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 2,5 Millionen Schülern die Sommerferien. Mehrere Länder hatten vor den Ferien angekündigt, an den Schulen zumindest in den ersten beiden Wochen noch einmal das Tragen von Masken vorzuschreiben, als Sicherheitsmaßnahme wegen der Reiserückkehrer.

Meidinger forderte außerdem einen "flächendeckenden Einbau von Raumluftfilteranlagen in allen Klassenzimmern". Diese seien auch in belüftbaren Unterrichtsräumen ein wichtiger zusätzlicher Baustein für mehr Gesundheitsschutz. Es gebe immer noch eine Reihe von Bundesländern ohne eigene Förderprogramme dafür, kritisierte er. Viele Schulträger und Kommunen hielten sich bei der Beschaffung solcher Systeme zurück.

Russland meldet zum dritten Mal in Folge Rekordzahl an Corona-Toten

12.56 Uhr: Die russischen Behörden haben zum dritten Mal in Folge einen Rekord an Corona-Todesfällen gemeldet. Innerhalb von 24 Stunden starben 819 Menschen nach einer Corona-Infektion, wie die Behörden am Samstag mitteilten. Die Zahl der Neuinfektionen wurde am Samstag mit gut 22.000 angegeben, die Zahl der Todesfälle mit knapp 170.000.

Allerdings gehen in diese Statistik nur Fälle ein, in denen bei der Autopsie eindeutig Covid-19 als wichtigste Todesursache diagnostiziert wurde. Die russische Statistikbehörde Rosstat hat eine weiter gefasste Definition und hatte die Zahl der Corona-Toten Ende Juni bereits mit mehr als 300.000 angegeben.

Laut Rosstat gab es im Juni rund 21.000 Corona-Todesfälle. Große Teile der russischen Bevölkerung schrecken vor einer Impfung zurück. Bislang hat nur knapp ein Drittel der Bevölkerung eine erste Impfung erhalten, obwohl die Impfkampagne schon im Dezember anlief und Präsident Wladimir Putin die Bürger aufforderte, sich impfen zu lassen.

Trotz der alarmierenden Corona-Zahlen gibt es in Russland kaum noch Beschränkungen; an die Maskenpflicht in Innenräumen und öffentlichen Verkehrsmitteln hält sich fast niemand. Seit Freitag sind zudem die Arbeitgeber in Moskau nicht mehr verpflichtet, mindestens 30 Prozent der Belegschaft ins Homeoffice zu schicken.

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