Bewegung ist nicht nur für den Körper, sondern auch für die Psyche wichtig. Es muss aber nicht immer ein ausgefeiltes Trainingsprogramm sein: Auch Alltagsaktivitäten wie Treppensteigen bringen Hirnregionen auf Trab, die für das Wohlbefinden von Bedeutung sind. Noch ein Grund mehr, auf den Fahrstuhl zu verzichten.
"Schon das alltägliche Treppensteigen kann helfen, sich wach und energiegeladen zu fühlen und damit das Wohlbefinden zu steigern", erläutern die beiden Studienautoren Dr. Markus Reichert und Dr. Urs Braun vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, die ihre Ergebnisse in der Zeitschrift "Science Advances" veröffentlicht haben.
Sieben Tage lang hat ihr Team 67 Personen über Bewegungssensoren verfolgt und per Smartphone befragt. Es zeigte sich, dass diese sich direkt nach Alltagsaktivitäten wie Treppensteigen, Spazierengehen oder dem Laufen zur Straßenbahn wacher und energiegeladener fühlten – wichtige Komponenten für das Wohlbefinden.
Durch Hirnscans konnten die Forscher auch Gehirnregionen ausmachen, in denen der Zusammenhang zwischen Bewegung und dem Wohlbefinden hergestellt wurde. Personen, die in dieser Region weniger graue Hirnsubstanz hatten, sind generell anfälliger für psychische Erkrankungen. Sie fühlten sich bei mangelnder Bewegung außerdem schnell weniger energiegeladen. Wenn sie sich bewegten, hatte dies aber einen noch größeren Effekt auf ihr Wohlbefinden als bei Menschen, die in dieser Region besser "ausgestattet" waren. Ob dieses Wissen dazu beiträgt, mentale Probleme bei anfälligen Menschen zu vermeiden oder zu therapieren, soll nun in weiteren Studien geklärt werden.
ZOU
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