Weihnachtsbäume landen nach den Festtagen meist auf Deponien, wo sie beim Verrotten große Mengen an Treibhausgas abgeben. Eine Doktorandin an der Universität von Sheffield in Großbritannien hat eine Methode entwickelt, mit der sich die Weihnachtsbäume zu Farben und Zucker verarbeiten lassen, anstatt als Müll zu enden.
Hitze und Glykol, ein umweltfreundliches und billiges Lösungsmittel: Mehr braucht es nicht, um Tannennadeln industriell nutzbar zu machen. Sie bestehen zu großen Teilen aus Lignozellulose, das die meisten industriellen Prozesse und auch die Energiegewinnung aus Biomasse behindert. Cynthia Kartey, Doktorandin am Institut für Chemie- und Biotechnik der Universität Sheffield, hat ein Verfahren entwickelt, mit dem Tannennadeln in Bioraffinerien relativ einfach in Bio-Öl und Bio-Kohle zerlegt werden können.
Das Bio-Öl enthält Glukose, Essigsäure und Phenol – Chemikalien, die in vielen Branchen verwendet werden, beispielsweise als Süßungsmittel, Essig oder zur Herstellung von Farben und Klebstoffen. Auch die Bio-Kohle kann in industriellen chemischen Prozessen genutzt werden.
Wandfarbe aus Tannenbäumen?
Wenn Weihnachtsbäume und auf diese Weise in großem Maßstab verarbeitet würden, könnten die Produkte weniger nachhaltige Chemikalien ersetzen, die derzeit in der Industrie verwendet werden, und die Menge an deponierten Biomasse-Abfällen würden sich verringern.
Cynthia glaubt an ihr Verfahren: "In Zukunft könnte der Baum, der Ihr Haus über die Festtage geschmückt hat, in Farbe verwandelt werden, um Ihr Haus noch einmal zu schmücken." Auch Dr. James McGregor, Dozent am Institut für Chemie- und Biotechnik, denkt in die Zukunft: "Die Verwendung von Biomasse aus Pflanzen zur Herstellung von Brennstoffen und Chemikalien, die derzeit aus fossilen Ressourcen hergestellt werden, wird eine Schlüsselrolle in der zukünftigen globalen Wirtschaft spielen."
ZOU
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