Neuer Bluttest erkennt Krebs vier Jahre früher

Ein internationales Forscherteam hat einen Bluttest entwickelt, mit dem sich fünf häufige Krebsarten feststellen lassen: Magen-, Speiseröhren-, Darm-, Lungen- und Leberkrebs. Das Besondere an dem Test ist, dass er Krebs bis zu vier Jahre eher als herkömmliche Methoden nachweist – lange bevor die Patienten Symptome bekommen.

Mit dem Test konnten die Forscher Krebs in 91 Prozent der Proben nachweisen, die von Personen stammten, bei denen ein bis vier Jahre später Krebs diagnostiziert wurde. Darüber hinaus erkannte der Test Krebs in 88 Prozent der Proben von 113 bereits diagnostizierten Krebspatienten. Zu 95 Prozent lag der Test bei krebsfreien Proben richtig.

Im Rahmen einer chinesischen Studie, die über 10 Jahre lief, waren von über 120.000 Personen mehrfach Proben gesammelt worden. Auf diese Weise hatten die Forscher Zugang zu Blutproben von Patienten, die später an Krebs erkrankt waren. In den Proben suchten sie nach Anzeichen für Krebs, die viel früher als herkömmliche Diagnosemethoden im Blut auftreten. Sie konzentrierten sich dabei auf eine Art Krebs-Signatur am Erbgut: In einem normalen biologischen Prozess werden dem Erbgut kleine chemische Strukturen hinzugefügt, sogenannte Methylierungen. Bei den fünf untersuchten Krebsarten konnten sie typische Methylierungsmuster erkennen, die schon lange vor dem Auftreten erster Krebssymptome nachweisbar waren.

"Das Ziel wäre eine routinemäßige Durchführung solcher Blutuntersuchungen bei regelmäßigen Gesundheitsuntersuchungen", sagte Prof. Kun Zhang von der University of California in San Diego, der die Studie mit seinem Team im Fachblatt "Nature Communications" veröffentlicht hat. "Der unmittelbare Fokus liegt jedoch darauf, Menschen zu testen, deren Risiko familiär, aufgrund des Alters oder durch andere bekannte Risikofaktoren erhöht ist." Die Krebsfrüherkennung ist wichtig, da die Überlebenschancen von Krebspatienten deutlich besser sind, wenn die Krankheit in einem frühen Stadium erkannt wird: Dann kann der Tumor noch chirurgisch entfernt oder mit geeigneten Medikamenten behandelt werden.

ZOU

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