Der Hals kratzt, das Fieber steigt und der Husten hält sich hartnäckig: Wenn sich Patienten am Wochenende krank fühlen, müssen sie sich entscheiden. Sollen sie zum Kassenärztlichen Notdienst gehen oder sogar ins Krankenhaus – oder lieber bis Montag warten, wenn der Hausarzt wieder Sprechstunden hat? Wenn es nach den gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) geht, sollten künftig deutlich mehr Arztpraxen auch am frühen Abend und samstags geöffnet bleiben.
„Krankheiten richten sich nicht nach den Lieblingsöffnungszeiten der niedergelassenen Ärzte“, sagte der Vize-Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Johann-Magnus von Stackelberg. Die Kassenärztlichen Vereinigungen müssten für patientenfreundlichere Sprechzeiten sorgen.
Mittwochs und freitags habe am Nachmittag der Großteil der Praxen geschlossen, abends und am Wochenende sowieso, sagte von Stackelberg. „Kein Wunder, dass immer mehr Menschen in die Notaufnahmen der Krankenhäuser gehen.“ Derzeit hat nur etwa jede fünfte Praxis am Mittwochnachmittag geöffnet, an Freitagen sind es noch weniger, ergab eine Umfrage im Auftrag des Kassen-Verbandes.
An Samstagen hatten nur zwei Prozent der befragten Praxen geöffnet. Das Forsa-Institut befragte nach eigenen Angaben 1400 niedergelassene Hausärzte, Kinderärzte sowie Augenärzte, Orthopäden, Gynäkologen und HNO-Ärzte. Etwa die Hälfte der Praxen bieten an einigen Tagen auch Sprechstunden nach 18 Uhr an. Nach 19 Uhr ist es nur noch etwa jede zehnte.
Wenn Ärzte nur 20 Sprechstunden pro Woche anbieten, dürften sie in dieser Zeit keine Privatpatienten mehr behandeln oder Privatleistungen anbieten, fordern die Kassen weiter. „Für private Zusatzgeschäfte müssen zusätzliche Termine und Sprechstunden angeboten werden“, sagte von Stackelberg.
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