Zweimal hatte sie innerhalb weniger Tage beim Notdienst und im Krankenhaus angerufen, weil ihre Lunge so schmerzte, weil sie das Gefühl hatte, kaum atmen zu können. Zweimal hatte man ihr dort geraten: “Kurieren Sie sich besser zu Hause aus, in der Klinik stecken Sie sich womöglich auch noch mit Covid-19 an.“
So erinnert sich Maya List*, 27, an die Zeit Ende April und Anfang Mai, in der sie begann, an sich selbst zu zweifeln. “Mir kam da zum ersten Mal der Gedanke: Bist du jetzt verrückt geworden?“, erzählt sie am Telefon aus ihrer WG in Paderborn.
Zwei Tage nach einem Familientreffen Anfang März, als noch keine Kontaktbeschränkungen galten, hatte sie Lungenschmerzen, Hustenanfälle und drei Wochen lang hohes Fieber. Sie schmeckte nichts und roch Schweinebraten, wo keiner war. Mehrmals täglich dachte sie, sie müsse ersticken. “Die Praxis meiner Hausärztin liegt zehn Minuten entfernt. Ich brauchte für die Strecke zwei Stunden“, sagt sie.
Doch die Hausärztin konnte nichts finden. Sie hatte Maya List schon viermal auf das Virus Sars-CoV-2 testen lassen. Jedes Mal negativ.
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