Auswirkungen von zwischenmenschlichen Beziehungen auf die Aktivität
Starke zwischenmenschliche Beziehungen können Erwachsenen helfen, auch im höheren Alter körperlich aktiv zu bleiben. Eine Erkenntnis mit weitreichenden Auswirkungen – insbesondere in Zeiten von Physical Distancing aufgrund der COVID-19-Pandemie.
Bei der aktuellen Untersuchung des Forschungsteams um Chevelle Davis von der University of Hawai‘i at Mānoa wurde festgestellt, dass eine starke Beziehung älteren Menschen dabei helfen kann körperlich aktiv zu bleiben, was sich positiv auf die allgemeine Gesundheit auswirkt. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Journal of Aging and Physical Activity“ veröffentlicht.
Beziehungen motivieren Menschen körperlich aktiver zu bleiben
Beziehungen sind der Schlüssel zur Beeinflussung eines positiven Gesundheitsverhaltens, was auch bei dem Physical Distancing aufgrund der COVID-19-Pandemie berücksichtigt werden sollte. Individuelle und zwischenmenschliche Faktoren haben den größten Einfluss auf die Einhaltung der Richtlinien für körperliche Aktivität, berichten die Forschenden. Es habe sich herausgestellt, dass Studienteilnehmende mit einem höheren Bildungsabschluss, einer starken Beziehung zu einem Lebenspartner oder einem Netzwerk enger Freunde signifikant häufiger bereit waren sich regelmäßig körperlich zu bewegen.
Wie können ältere Personen Richtlinien für körperliche Aktivität einfacher erfüllen?
Die Forschungsgruppe wollte besser verstehen, wie der Grad der körperlichen Aktivität von Erwachsenen durch andere Aspekte ihres Lebens beeinflusst wird. Dafür wurden in der Studie die Daten von 1.193 Erwachsenen im Alter von 65 bis 74 Jahren ausgewertet. Die Forschenden versuchten dadurch herauszufinden, wie individuelle, zwischenmenschliche, organisatorische und gemeinschaftliche Faktoren Einfluss darauf nehmen, ob ältere Menschen die Richtlinien für körperliche Aktivität erfüllten (definiert als 150 Minuten mäßige bis kräftige körperliche Aktivität pro Woche).
Soziale Isolation begünstigt gesundheitliche Probleme
Im Zuge der COVID-19-Pandemie ist es entscheidend, die Bedeutung sozialer Beziehungen und der Aufrechterhaltung der körperlichen Aktivität nicht zu vergessen, um chronische Krankheiten und vorzeitige Todesfälle zu reduzieren, erklärt das Team. Ältere Erwachsene, die sich sozial isoliert fühlen, haben ein höheres Risiko für Depressionen, kognitiven Verfall und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen. Es müssen innovative Wege identifiziert werden, um zwischenmenschliche Verbundenheit und körperliche Aktivität aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Richtlinien des öffentlichen Gesundheitswesens zu befolgen, fügen die Forschenden hinzu.
Menschen mit Depressionen neigen zu weniger körperlicher Aktivität
Wichtig ist, dass weibliche Teilnehmende sowie alle Teilnehmende mit Depressionen seltener zu regelmäßiger körperlicher Aktivität neigten. Die Herausforderungen im Bereich der psychischen Gesundheit werden in dieser Zeit wahrscheinlich zunehmen, aber das einfache Spazierengehen, das im Allgemeinen sicher und für die meisten älteren Erwachsenen akzeptabel ist, schützt nachweislich vor Depressionssymptomen. Spaziergänge in Parks sind auch in Zeiten von Corona erlaubt.
Beziehungen: Schlüssel zur Beeinflussung positiven Gesundheitsverhaltens
Die Studienergebnisse zeigen, dass Beziehungen den Schlüssel zur Beeinflussung eines positiven Gesundheitsverhaltens darstellen können, einschließlich der körperlichen Aktivität. Diese Ergebnisse stimmen mit anderen Studien überein, welche bereits die Bedeutung von Beziehungen im Alterungsprozess in verschiedenen Kulturen aufgezeigt haben. Es bleibt zu hoffen, dass nun Gesundheitsansätze und Interventionen abgeleitet werden können, die speziell auf ältere Erwachsene abzielen, um diese in Zeiten der COVID-19-Pandemie und darüber hinaus gesund zu halten, betonen die Forschenden. (as)
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