Die Covid-19-Pandemie hält die Welt weiter in Atem. Mehr als 8,8 Millionen Menschen haben sich bislang weltweit mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 189.947 davon in Deutschland – wo es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen kommt. Alle Neuigkeiten zur Corona-Krise aus Deutschland, Europa und der Welt lesen Sie im News-Ticker von FOCUS Online.
Covid-19-News aus Deutschland und der Welt – die Topmeldungen: Nach mehreren Verstößen: Neue Mega-Hotspots lassen Reproduktionszahl explodieren – knapp 800 neue Infektionen (22.20 Uhr) +++ Reporter deckt illegale Partys in Berlin auf (12.24 Uhr) +++ Israel hatte Corona fast besiegt, nun rollt zweite Welle (11.38 Uhr) +++ Polizei macht Düsseldorfer Lokal dicht (08.49 Uhr)
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Bereits mehr als 50.000 Corona-Tote in Brasilien
Montag, 22. Juni 2020, 6.36 Uhr: Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien ist auf über 50.000 gestiegen. Insgesamt seien bisher 50.617 Patienten im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium am Sonntagabend (Ortszeit) auf seiner Website mit. Über eine Million Menschen haben sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Die tatsächliche Zahl dürfte nach Einschätzung von Experten allerdings wesentlich höher sein, da Brasilien nur relativ wenig testet. dpa Brasilien beklagt bereits mehr als 50.000 Corona-Tote.
Damit liegt das größte Land Lateinamerikas sowohl bei Infektionen als auch bei Toten an zweiter Stelle hinter den USA. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus zunächst als "leichte Grippe" und wehrt sich noch immer gegen Ausgangsbeschränkungen. Der Staatschef fürchtet die wirtschaftlichen Schäden eines Lockdowns. Zwar haben eine Reihe von Bundesstaaten und Städten auf eigene Faust Schutzmaßnahmen ergriffen, allerdings werden die Einschränkungen an vielen Orten bereits wieder gelockert.
Neue Mega-Hotspots lassen Reproduktionszahl explodieren – knapp 800 neue Infektionen
22.20 Uhr: Laut Angaben der Gesundheitsämter der 16 Bundesländer verzeichnete Deutschland am Sonntag 773 Corona-Neuinfektionen. Allerdings ist diese Zahl nicht vollständig, da vier Bundesländer an diesem Tag keine neuen Zahlen gemeldet haben. Mittlerweile verzeichnet das Land 189.947 Infektionen insgesamt, als aktiv infiziert gelten knapp 6.200 – Tendenz steigend.
Die Reproduktionszahl, also der Wert, der anzeigt, wie viele weitere Menschen ein mit dem Coronavirus Infizierter ansteckt, ist inmitten des Corona-Gaus im Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück und weiteren Hotspots in Göttingen, Berlin-Neukölln und Madgeburg stark in die Höhe geschossen. Der R-Wert kletterte in den vergangenen Tagen rasant von 0,86 über 1,06 und 1,79 auf jetzt 2,78! Das ist der mit Abstand höchste Wert seit dem Lockdown.
Der vom Robert-Koch-Institut ermittelte R-Wert schwankt in Zeiten von niedrigeren Neuinfektionen sehr, verursacht etwa durch einzelne Ausbrüche. Deswegen ist dieser Zahl etwas weniger Aufmerksamkeit als noch in der Hochphase der Pandemie beizumessen.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 35.282 (1.824 Todesfälle) *
- Bayern: 47.831 (2.562 Todesfälle)
- Berlin: 7.832 (211 Todesfälle)
- Brandenburg: 3.399 (170 Todesfälle)
- Bremen: 1.651 (49 Todesfälle)
- Hamburg: 5.169 (229 Todesfälle)
- Hessen: 10.575 (500 Todesfälle)
- Mecklenburg-Vorpommern: 792 (20 Todesfälle)
- Niedersachsen: 13.243 (620 Todesfälle)
- Nordrhein-Westfalen: 40.918 (1.663 Todesfälle)
- Rheinland-Pfalz: 6.909 (234 Todesfälle)
- Saarland: 2.760 (170 Todesfälle)
- Sachsen: 5.398 (220 Todesfälle) *
- Sachsen-Anhalt: 1.840 (57 Todesfälle) *
- Schleswig-Holstein: 3.134 (152 Todesfälle) *
- Thüringen: 3.214 (178 Todesfälle)
* Keine Meldung am Sonntag
Gesamt (Stand 21.06., 21.57 Uhr): 189.947 (8.859 Todesfälle)
Vortag (Stand 20.06., 21.45 Uhr): 189.174 (8.860 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 174.900.
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 2,88 (Stand 21.06.)
Mehrere Schulen schließen in Dortmund wegen Coronavirus-Infektionen
20.51 Uhr: Wegen Infektionen mit dem Coronavirus müssen mehrere Schulen in Dortmund bis zu den Sommerferien schließen. Ein Kind an einer Grundschule in Dortmund-Eving wurde positiv getestet, wie die Stadt am Sonntag mitteilte. Kontaktnachverfolgungen hätten am Wochenende weitere Fälle ergeben. Betroffen sind neben der Grundschule drei Berufskollegs und eine Hauptschule.
Seit dem ersten nachgewiesenen Auftreten des Virus in Dortmund wurden 893 Fälle nachgewiesen, wie die Stadt mitteilte. 779 Betroffene gelten als genesen.
Eifelturm öffnet wieder: Weitere Corona-Lockerungen in Frankreich ab Montag
19.10 Uhr: Frankreich lockert ab Montag die in der Corona-Krise verhängten Beschränkungen weiter. Campingplätze und Kinos können unter Hygiene-Auflagen wieder aufmachen. Zudem sollen alle Stationen der Pariser Metro wieder öffnen. Landesweit gilt für die meisten Schüler wieder eine Anwesenheitspflicht. dpa/Philippe Lopez/AFP/dpa Passanten gehen auf der Brücke „Pont de Bir-Hakeim“, mit Blick auf den Eiffelturm.
Ab Mittwoch können Touristen zudem den Eiffelturm wieder besuchen. Am Freitag öffnet auch der Pariser Flughafen Orly. Die Einreise nach Frankreich ist bereits seit einer Woche für Deutsche und die meisten anderen EU-Bürger wieder uneingeschränkt möglich. Präsident Emmanuel Macron hatte von einem "ersten Sieg" gegen das Virus gesprochen, an dessen Folgen in Frankreich bereits mehr als 29.600 Menschen starben.
Unruhen bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen in Den Haag
18.42 Uhr: Bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen hat es in Den Haag Unruhen gegeben. Mobile Einsatzkommandos der Polizei setzten am Sonntag Wasserwerfer und Polizeipferde ein, um die Menschenmenge auseinander zu treiben. Mehrere hundert Demonstranten, darunter viele Hooligans, hätten bewusst die Konfrontation mit der Polizei gesucht. "Das hat nichts mehr mit einer normalen Demonstration zu tun", sagte ein Polizeisprecher im Radio. Fünf Menschen wurden festgenommen. Sie hatten nach Angaben der Polizei mit Steinen geworfen.
Bürgermeister Johan Remkes hatte zunächst aus Sicherheitsgründen die Demonstration gegen Corona-Maßnahmen der Gruppe «Virus Waanzin» verboten. Dennoch waren einige hundert Demonstranten zum Hauptbahnhof gekommen sowie auch noch mehrere hundert Fußball-Fans, wie die Polizei mitteilte. Der Bürgermeister hatte daraufhin eine kurze Kundgebung gestattet. Als die Atmosphäre gewalttätig wurde und vor allem Hooligans Richtung City ziehen wollten, griff die Polizei ein.
Ein Platz in der Nähe des Hauptbahnhofes wurde geräumt, nachdem mehrere hundert Demonstranten sich geweigert hatten, ihn zu verlassen. Mehrere Menschen seien festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Ein nahe gelegenes Einkaufszentrum war vorsorglich geschlossen worden.
Corona-Infektion an Grundschule in Penig – Schüler in Quarantäne
17.52 Uhr: Nach der bestätigten Corona-Infektion eines Schülers an einer Grundschule in Penig (Landkreis Mittelsachsen) fällt der Unterricht vorerst aus. Alle Kinder und Lehrer der betreffenden Klasse befänden sich in häuslicher Quarantäne und sollen auf das Coronavirus untersucht werden, teilte die Stadtverwaltung am Sonntag auf ihrer Internetseite mit. Zuvor hatte die "Freie Presse" berichtet. Auch alle anderen Schüler sollen in der nächsten Woche vorsorglich zu Hause lernen, hieß es. An der Schule werde lediglich eine Notbetreuung angeboten. Symbolfoto: Jonas Güttler/dpa Hof: Platte bricht aus Decke und fällt herunter – Grundschule geschlossen
Auch an einem Gymnasium in Augustusburg – ebenfalls im Landkreis Mittelsachsen – hatte es vor kurzem Infektionen gegeben. Zuletzt war die Zahl der Infizierten in Sachsen wieder leicht angestiegen (plus 24), vor allem in Mittelsachsen und im Vogtlandkreis. Am Freitag meldete das Gesundheitsministerium insgesamt 5398 nachweislich mit dem Coronavirus infizierte Menschen im Freistaat. Am Wochenende werden vorerst keine Zahlen mehr veröffentlicht.
Reporter deckt illegale Partys in Berlin auf
12.23 Uhr: Einem Bericht des "RBB" zufolge gibt es in Berlin schon seit vielen Wochen illegale Partys im Bezirk Neukölln mit bis zu 500 Gästen. Ein Reporter des Senders hat sich undercover unter das Partyvolk gemischt. Dort erfährt er von einem Gast, die Feiern in einem Park gebe es bereits seit März – zu diesem Zeitpunkt traten in Deutschland die Kontaktbeschränkungen in Kraft. Seit dem sei es immer mehr geworden. Corona sei dort "eigentlich kein Thema mehr". Auf den Bildern ist zu sehen, wie die Menschen eng nebeneinander tanzen, Masken werden keine getragen.
Israel hatte Corona fast besiegt, nun rollt zweite Welle
11.35 Uhr: Angesichts eines deutlichen Anstiegs der Neuinfektionen hat Israels Gesundheitsministerium die Krankenhäuser des Landes angewiesen, ihre Corona-Abteilungen wieder zu öffnen. Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte am Sonntag, ein entsprechender Brief sei an die Kliniken geschickt worden.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte am Sonntag, bei einer Sitzung mit Leitern verschiedener Ministerien und Experten habe er mehrere Szenarien über den weiteren Pandemieverlauf gehört, alle davon düster. "Wenn wir nicht sofort unser Verhalten hinsichtlich der Maskenpflicht und Abstandsregeln ändern, werden wir uns gegen unseren Willen neue Sperrmaßnahmen einbrocken." Am Montag wolle er das Corona-Kabinett versammeln, um über mögliche Schritte zur Eindämmung der Pandemie zu beraten. Auch in den Palästinensergebieten wurde in den vergangenen Tagen ein Anstieg der Neuinfektionen verzeichnet.
In einem am Samstag veröffentlichen Bericht des israelischen Armee-Geheimdienstes war eindringlich vor einer zweiten Corona-Welle gewarnt worden. Ohne rasche Eindämmungsmaßnahmen müsse das Land damit rechnen, dass die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Monats auf mehr als 1000 am Tag steigen werde. Dann seien auch hunderte von Toten zu befürchten. Gil Cohen Magen/XinHua/dpa
Die Professorin Sigal Sadetzki, eine ranghohe Repräsentantin im Gesundheitsministerium, sagte dem Armeesender am Sonntag: "Wir beobachten einen besorgniserregenden und fortwährenden Anstieg der Infektionen." Man wolle keine Angst schüren, aber der Öffentlichkeit die Wahrheit sagen. "Die Möglichkeiten des Gesundheitssystems sind begrenzt." Gil Cohen Magen/XinHua/dpa
Israel hatte zu Beginn der Corona-Welle sehr schnell mit rigorosen Maßnahmen reagiert, die Pandemie verlief in dem kleinen Mittelmeerland zunächst relativ glimpflich. Im Mai begannen schrittweise Lockerungen. Seit Ende Mai ist die Zahl der Neuinfektionen wieder stetig angestiegen. Das Finanzministerium ist jedoch aus Sorge vor weiterem wirtschaftlichen Schaden gegen die Verhängung neuer Sperrmaßnahmen.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 20.686 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 305 sind gestorben.
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