TI-Kostenerstattung: Apotheker und Kassen verhandeln wieder

Ginge es nach den Softwareanbietern, sollten alle Apothekeninhaber die Komponenten zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) am besten schon jetzt kaufen. Die Startersets der größten Anbieter im Markt sind mittlerweile bekannt, es existiert eine Finanzierungsvereinbarung und die Deadline zur Anbindung rückt immer näher. Doch die Standesorganisationen, allen voran die Apothekerverbände, halten sich noch immer auffällig zurück. Wie zu erfahren ist, finden aktuell Nachverhandlungen zwischen den Apothekern und Krankenkassen statt. Es geht um die Kostenerstattung sowie weitere Details in der Finanzierungsvereinbarung.

Mit Noventi/Awinta hat Anfang dieser Woche nun auch das vierte große Apothekensoftwarehaus seine Konditionen rund um die Anbindung der Apotheken an die Telematikinfrastruktur (TI) öffentlich gemacht. Die TI-Pakete aller Anbieter umfassen grundsätzlich die gleiche Hardware und Dienstleistungen. Es geht um E-Health-Konnektoren und Kartenterminals sowie um Softwareumstellungen und Installationen. Die benötigten Heilberufsausweise (HBA) und Institutionskarten (SMC-B) erhalten die Apothekeninhaber über ihre jeweils zuständigen Kammern.

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Liefertermine für die Hardware-Komponenten noch unklar

Welche Hardware den Apotheken tatsächlich ausgeliefert wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen. Voraussichtlich Anfang März wird es in Westfalen-Lippe einen Feldtest geben, aus dem die endgültige Spezifikation der Konnektoren abgeleitet wird. Daraufhin wird die Zulassung folgen. Frühester Zeitpunkt für eine Auslieferung der Geräte wäre dann Anfang Mai. Im DAZ.online-Interview hatte Noventi-Chef Dr. Hermann Sommer erst kürzlich klargestellt, dass es derzeit noch keinen Konnektor im Markt gebe, der förderfähig ist. Trotzdem verspricht die Noventi, dass sie pünktlich bis zum 30. September dieses Jahres die Apotheken ausstatten kann. Laut Sommer soll die Auslieferung der Komponenten im 2. Quartal dieses Jahres beginnen.

Durchaus transparent schlüsseln die Apothekensoftwarehäuser bereits jetzt die entstehenden Kosten auf. In den Startersets von Pharmatechnik befinden sich beispielsweise ein E-Health-Konnektor, zwei Kartenterminals, das Upgrade Notfalldatenmanagement (NFDM) und E-Medikationsplan (eMP) sowie die Einrichtung und Konfiguration des TI-VPN-Zugangsdienstes. Das Paket schlägt mit 3500 Euro zu Buche. Die Angebote von Noventi/Awinta, ADG und CGM-Lauer befinden sich in fast identischer Preiskategorie.

Der Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband zufolge können die Apotheker für ein „Erstausstattungspaket“ einmalig 1362 Euro abrechnen. Wenn man sich darüber hinaus alle weiteren einmaligen und quartalsweisen Kosten und Erstattungspauschalen vor Augen führt, wird klar: Komplett refinanziert – also erstattet – können die Investitions- und Betriebskosten, die durch die TI-Nutzung den Apotheken entstehen, nicht werden.

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