Studie findet keine Hinweise für erhöhtes Thromboserisiko nach Astrazeneca-Impfung

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca ist einer großangelegten Studie aus den USA zufolge auch bei älteren Menschen sehr wirksam und führt nicht zu einem erhöhten Thrombose-Risiko. Wie der britisch-schwedische Pharmakonzern am Montag bekanntgab, schützt die Impfung laut den neuen Studiendaten zu 79 Prozent vor einer Corona-Infektion mit Symptomen und zu 100 Prozent vor einem schweren Verlauf. In Deutschland und anderen europäischen Ländern war das Vertrauen in das Vakzin einer Umfrage zufolge zuletzt gesunken.

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An der Phase-III-Studie nahmen demnach 32.449 Probanden teil, von denen zwei Drittel geimpft wurden. Rund 20 Prozent der Teilnehmer waren 65 Jahre oder älter und rund 60 Prozent hatten Vorerkrankungen wie Diabetes, die das Risiko eines schweren Verlaufs einer Covid-19-Erkrankung erhöhen. Ein erhöhtes Thrombose-Risiko wurde bei den 21.583 Probanden, die mindestens eine Impfdosis erhielten, nicht festgestellt.

Die Studienergebnisse bestätigten bisherige Erkenntnisse zur Wirksamkeit des Astrazeneca-Impfstoffs bei Erwachsenen, erklärte die Medizinprofessorin Ann Falsey von der Universität Rochester, die federführend an der Studie beteiligt war. Zum ersten Mal lägen nun aber vergleichbare Ergebnisse zur Wirksamkeit bei Menschen über 65 Jahren vor.

Freigabe auch für ältere Menschen

Nach der EU-weiten Zulassung des Astrazeneca-Impfstoffs Ende Dezember hatten Deutschland und andere Mitgliedsländer die Nutzung zunächst für Menschen bis 64 Jahre eingeschränkt, weil für ältere Menschen nicht genügend Daten vorlagen. Erst Anfang März gaben Deutschland und auch andere EU-Länder das Mittel auf Grundlage neuer Forschungsdaten auch für ältere Menschen frei.

Nach Berichten über Blutgerinnsel im zeitlichen Zusammenhang mit Astrazeneca-Impfungen hatten Deutschland und zahlreiche andere Länder die Impfungen Mitte März dann ganz gestoppt. Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) bekräftigte nach einer erneuten Überprüfung aber ihre Einschätzung, dass der Impfstoff "sicher und wirksam" sei. Die meisten Länder nahmen die Impfungen daraufhin wieder auf.

Nach den Turbulenzen ist das Vertrauen in Astrazeneca in mehreren europäischen Ländern jedoch deutlich gesunken. Laut einer Umfrage des britischen Instituts Yougov hält eine Mehrheit der Menschen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien den Impfstoff für unsicher. Demnach erhöhte sich der Anteil der Deutschen, die dem Astrazeneca-Präparat misstrauen, innerhalb eines Monats um 15 Prozentpunkte auf 55 Prozent. Nur 32 Prozent der Bundesbürger stuften ihn als sicher ein. 

In Frankreich waren 61 Prozent der Befragten der Ansicht, dass der Astrazeneca-Impfstoff nicht sicher sei. Besonders deutlich stieg das Misstrauen in Spanien und Italien, wo der Anteil derjenigen, die das Vakzin als unsicher bezeichneten, um je 27 Prozentpunkte zunahm. Ein ganz anderes Bild bot sich in Großbritannien, wo laut der Umfrage weiterhin mehr als drei Viertel der Bürger angaben, dass sie den Astrazeneca-Impfstoff für sicher halten.

In den USA ist der Impfstoff von Astrazeneca noch nicht zugelassen. Das Unternehmen kündigte aber an, auf der Grundlage der neuen Studiendaten nun eine Notzulassung in den USA zu beantragen.

Taiwan startete mit dem Impfstoff von Astrazeneca am Montag seine Corona-Impfkampagne. Auch Regierungschef Su Tseng-chang und Gesundheitsminister Chen Shih-chung ließen sich impfen, um in der Bevölkerung für Akzeptanz zu werben. Bisher hat Astrazeneca als einziger Hersteller Impfdosen nach Taiwan geliefert.

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