Nachdem am gestrigen Donnerstagnachmittag die EMA bekannt gegeben hatte, der Nutzen einer COVID-19-Impfung überwiege nach ihrer Einschätzung weiterhin die zu erwartenden Risiken, kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an, heute die Immunisierung mit der Vakzine des schwedisch-britischen Herstellers weiter laufen lassen zu wollen. Eine Anpassung des Aufklärungsbogens für die Impfwilligen habe er bereits in die Wege geleitet.
In Deutschland soll ab dem heutigen Freitag wieder mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft werden. Nach einem positiven Votum der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am gestrigen Donnerstagabend vor Journalisten in Berlin, er wolle auch hierzulande schnellstmöglich weiter impfen lassen.
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Vorausgegangen waren dem Impfstopp mit der Vakzine von AstraZeneca Meldungen über das vereinzelte Auftreten von Hirnvenenthrombosen bei Menschen, die wenige Tage zuvor den Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers gegen COVID-19 erhalten hatten. Konkret lagen der zuständigen Bundesoberbehörde, dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Stand Donnerstagmittag 13 entsprechende Meldungen vor, wie am Abend PEI-Präsident Professor Klaus Cichutek noch einmal bestätigte. Er stand Spahn als fachlicher Berater bei der Pressekonferenz zur Seite.
Bei den Betroffenen habe es sich vorwiegend um Frauen gehandelt. Zwölf weibliche Empfängerinnen der Impfung haben Cichuteks Angaben zufolge eine Hirnvenenthrombose erlitten, zwei von ihnen starben. Zudem sei ein vergleichbarer Fall bei einem Mann aufgetreten, der den Vorfall ebenfalls nicht überlebt habe. Sie alle hatten vier bis 16 Tage zuvor den Impfstoff von AstraZeneca erhalten.
Die Zahl der Ereignisse habe „deutlich über der zu erwartenden Anzahl“ der Zwischenfälle dieser Art gelegen, sodass das PEI diese als Risikosignal gewertet habe, berichtete Cichutek. Er betonte, es handele sich dennoch um eine sehr geringe Fallzahl. Die Ursache für das Auftreten der speziellen Art von Thrombose sei derzeit noch unklar. Nach EMA-Einschätzungen ist ein Zusammenhang mit der Impfung nicht belegt, auszuschließen sei dies aktuell jedoch nicht.
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