Schon im Herbst so viele Grippe-Fälle wie in kompletter Vorsaison

News zu Corona vom 21. November 2022

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Schon im Herbst so viele Grippe-Fälle wie in kompletter Vorsaison

Montag, 21. November, 06.23 Uhr: Bereits Mitte November gibt es in Bayern mehr Grippe-Fälle als im kompletten vorigen Winter. Seit Anfang Oktober seien in Bayern 4515 Patientinnen und Patienten mit Influenza gemeldet worden, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit auf Anfrage mit. Die Zahlen geben den Stand vom 14. November wieder.

Im vorigen Winter und Herbst war die Grippewelle praktisch ausgefallen, weil die Schutzmaßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie auch die Influenza-Viren ausgebremst hatten. Das Landesgesundheitsamt registrierte von Oktober 2021 bis April 2022 gerade einmal 1613 Fälle.

Laut Robert Koch-Institut ist allerdings zu beachten, dass die Zahl der Nachweise auch von der Testfrequenz abhängt. Laut RKI wird seit der Corona-Pandemie bei Verdacht auf Covid-19 auch eine Untersuchung auf Influenza-Viren empfohlen. Möglicherweise würden dann auch mehr Nachweise gemeldet, ohne das die Grippe-Aktivität deutlich zugenommen habe.  

„Zu den Infektionen mit Coronaviren und anderen saisonalen Erkältungsviren treten zunehmend auch Fälle von Influenza auf, nachdem wir zwei Jahre lang einen fast kompletten Ausfall der Grippesaison hatten“, sagte Wolfgang Ritter, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes. „Die Zahl der Infektionen bewegt sich ungefähr auf dem vor-pandemischen Niveau.“

Nach zwei Jahren sei nun die klassische Influenza-Erkrankung zurück, betonte auch der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Die Impfung in Bayern werde nicht nur Risikogruppen empfohlen, sagte er weiter. „Jeder sollte sich bei seinem behandelnden Arzt beraten lassen und gemeinsam mit dem Arzt entscheiden, ob eine Impfung für ihn sinnvoll ist oder nicht.“ Die Grippe sei eine ernsthafte Erkrankung, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfe: "Bei schweren Verläufen können zum Beispiel Lungenentzündungen oder Herzmuskelentzündungen auftreten. Deshalb gilt: Je mehr Menschen sich gegen Grippe impfen lassen, desto besser."

Die Influenza-Schutzimpfung muss jedes Jahr erneuert werden. Die Nachfrage nach der Impfung sei ähnlich wie in den Jahren vor der Pandemie – „und damit zu niedrig“, sagte Hausärzteverbands-Chef Ritter. In der Gruppe der über 60-Jährigen seien weniger als 50 Prozent der Menschen geimpft. Der Impfstoff sei in den Praxen der Hausärztinnen und Hausärzte im Freistaat verfügbar, es gebe genügend Kapazitäten zum Impfen. Wie sich die Lage nun über den Winter entwickele, könne derzeit noch nicht vorhergesagt werden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsamtes.

Nach RKI-Definition begann die Grippewelle in der Woche bis 30. Oktober. Maßgeblich für diese Einschätzung sind Ergebnisse aus einem Überwachungssystem, bei dem Proben von Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen untersucht werden. Die jährliche Grippewelle begann in den Jahren vor Corona laut RKI meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate.

Corona-Experte Kaderali: Zu früh für Verzicht von ÖPNV-Maskenpflicht

Sonntag, 20. November, 9.48 Uhr: Lockerungen von Corona-Maßnahmen sind derzeit verstärkt ein Thema. Nach Ansicht des Corona-Experten Lars Kaderali ist der grundsätzliche Weg richtig. Aber bestimmte Lockerungen wären verfrüht.

Nach Ansicht des Corona-Experten Lars Kaderali käme ein Wegfall der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen derzeit zu früh. „Grundsätzlich ist das schon der richtige Weg, dass man wieder zu einem normalen Umgang wie mit anderen respiratorischen Erregern auch kommt“, sagte das Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung der Deutschen Presse-Agentur. Die Frage sei der Zeitpunkt, „ob jetzt im Winter, wenn voraussichtlich eine Welle auf uns zukommen wird, das der richtige Zeitpunkt ist, oder ob man das nicht lieber macht, wenn die Welle abflacht im Frühling“.

Es gebe durchaus Argumente für den Wegfall, etwa ein höheres Immunitätslevel in der Bevölkerung nach Corona-Wellen im Sommer und im Herbst. Allerdings spreche dagegen, dass man noch nicht wisse, wie stark die zu erwartende Winterwelle werde. Zuletzt wurde vermehrt über ein baldiges Ende der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr, aber auch im Fernverkehr diskutiert.

Auch die Aufhebung der Isolationspflicht zum jetzigen Zeitpunkt sieht Kaderali kritisch. Man müsse schon zur Eigenverantwortung zurückkommen, so dass kranke Menschen auch ohne Gesetze zu Hause blieben. Aber auch hier sei der Zeitpunkt entscheidend. „Im Moment halte ich das für zu früh.“ Entsprechende Ankündigungen von Bundesländern hätten ihn überrascht. Auch im Expertenrat des Bundes sei das vorher nicht diskutiert worden. „Das ist aus der Politik gekommen.“ Mehrere Bundesländer hatten entschieden, dass sich Corona-Infizierte nicht mehr isolieren müssen und dies teilweise auch schon umgesetzt.

Mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen sagte Kaderali: „Im Moment ist die Situation entspannt.“ Nach wie vor seien die Zahlen rückläufig. In den Krankenhäusern sinke die Zahl der Corona-Patienten deutlich. Auch Abwassermessungen, die Trends normalerweise früher verdeutlichen als die Teststatistik, zeigten keine Trendumkehr.

Dennoch rechnet Kaderali damit, dass die Zahlen um den Jahreswechsel herum wieder steigen. „Nicht erst im März, April.“ Dafür könnten nach Ansicht des Wissenschaftlers die kälter werdenden Temperaturen sowie die neue Omikron-Sublinie BQ.1.1 sorgen. Die sei zwar schon in Deutschland angekommen, ihre Verbreitung bewege sich aber aktuell noch auf niedrigem Niveau.

RKI registriert 25.328 Neuinfektionen – Inzidenz bei 192

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 192 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 194,3 gelegen (Vorwoche: 232,1; Vormonat: 670,5). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 25 328 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 28 369) und 203 Todesfälle (Vorwoche: 185) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 36 205 405 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

RKI: Anteil von Omikron-Sublinie BQ.1.1 in den letzten Wochen vervierfacht

Freitag, 18. November, 06.13 Uhr: Die Verbreitung der relativ neuen Omikron-Sublinie BQ.1.1 in Deutschland hat merklich zugenommen. Der Anteil dieses Erregers in einer Stichprobe habe vorvergangene Woche bei über acht Prozent gelegen, „was einer Vervierfachung des Anteils in den letzten vier Wochen entspricht„, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Covid-19-Wochenbericht von Donnerstagabend. BQ.1 hingegen stagnierte demnach mit einem Anteil von unter vier Prozent.

BQ.1 und BQ.1.1 sind Abkömmlinge von BA.5 – der Omikron-Variante, die seit Monaten für das Gros der Ansteckungen hierzulande sorgt. Beide dürften nach Modellierungen der europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC zu Beginn von 2023 mehr als 80 Prozent der Fälle verursachen. Berücksichtigt man den Verzug in den RKI-Daten, ist aktuell bereits von höheren Anteilen auszugehen als im Bericht angegeben.

Ersten Erkenntnissen zufolge können diese Erreger der Immunantwort von Menschen, die geimpft und/oder genesen sind, besser entgehen als ihre Vorgänger. Bisher gibt es Fachleuten zufolge jedoch keine Anzeichen, dass der etwa in sozialen Medien gebrauchte Spitzname von BQ.1.1 – „Höllenhund“ – Programm ist. Eine erhöhte Krankheitslast wird bisher nicht beobachtet.

“Ein abnehmender Trend“ habe sich auch in der vergangenen Woche fortgesetzt, schreibt das RKI darüber hinaus zur Entwicklung der gemeldeten Corona-Fälle in Deutschland. Die Auswertungen zeigen zudem, dass vergangene Woche so wenige Labortests auf Sars-CoV-2 gemacht wurden wie zuletzt Anfang September: etwa 509 000. In der Zwischenzeit hatte es auch schon mehr als 900 000 Tests pro Woche gegeben.

RKI: Weiter abnehmender Trend bei Corona-Zahlen

18.27 Uhr: Der abnehmende Trend bei den gemeldeten Corona-Fällen in Deutschland hat sich laut Robert Koch-Institut (RKI) fortgesetzt. Bundesweit sei die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche im Vergleich zur Woche davor um 17 Prozent gesunken, heißt es im RKI-Wochenbericht zur Entwicklung der Corona-Pandemie von Donnerstagabend. Die meisten Ergebnisse beziehen sich auf die vergangene Woche.

Die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Covid-19 ging laut Bericht leicht zurück. Auch auf den Intensivstationen im Land wurden demnach weniger Schwerkranke mit dem Virus behandelt.

Der Rückgang der Erkrankungszahlen zeige sich bereits seit Mitte Oktober, hieß es. Zudem berichtet das RKI von einem Rückgang der Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen.

Insgesamt hält das Institut akute Atemwegsinfektionen im Herbst für schlechter zu verhindern, da sich Menschen häufiger und länger in Räumen aufhielten. Es sei daher in den nächsten Wochen mit einer hohen Zahl an solchen Ansteckungen zu rechnen.

Krankschreibungen per Telefon noch bis Ende März 2023 möglich

14.52 Uhr: Angesichts der Corona-Krise und der Grippesaison bleiben Krankschreibungen wegen Erkältungsbeschwerden noch bis ins Frühjahr auch telefonisch möglich – ohne extra Besuch in der Praxis. Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken beschloss am Donnerstag, eine bis Monatsende laufende Sonderregelung bis 31. März 2023 zu verlängern. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen wegen leichter Atemwegserkrankungen sind so weiter für bis zu sieben Tage nach telefonischer Rücksprache mit Ärztinnen und Ärzten zu haben und können für bis zu sieben weitere Kalendertage verlängert werden. Die Debatte um Lockerungen von Corona-Schutzvorgaben geht weiter.

Der Gemeinsame Bundesausschuss erläuterte, im Moment sei schwer vorherzusagen, wie sich die Fallzahlen von Corona-Erkrankten in den Krankenhäusern in den kommenden Monaten entwickelten. „Erschwerend kommt aber hinzu: Wir stehen vor der Erkältungs- und Grippesaison“, sagte der Vorsitzende Josef Hecken. Das spreche dafür, auf Sicherheit für Patientinnen, Patienten und das Praxispersonal zu setzen.

Hecken wies vor allem auf chronisch Kranke hin, die öfter als andere in Arztpraxen gehen müssten und besonders vor vermeidbaren Infektionen zu schützen seien. Mit der telefonischen Krankschreibung hätten Praxen nun weiterhin eine einfach umsetzbare Möglichkeit, leichte und schwere Krankheitsfälle voneinander abzugrenzen und volle Wartezimmer zu vermeiden.

Stiko: Corona-Impfung für Kleinkinder bei Risiko für schweren Verlauf

14.27 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Corona-Impfung für Kinder von sechs Monaten bis vier Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen. Die Empfehlung gelte auch für Kinder bis vor dem zweiten Geburtstag, die als Frühgeborene auf die Welt gekommen sind, teilte das Gremium am Donnerstag mit. Ziel sei das Verhindern schwerer Verläufe von Covid-19, von Krankenhausbehandlungen und von Todesfällen.

Laut Stiko-Mitglied Martin Terhardt zählen als Risikofaktoren unter anderem besonders starkes Übergewicht, angeborene Immunschwäche, Herzfehler, chronische schwere Lungenerkrankungen, chronische Nierenerkrankungen, neurologische Erkrankungen und Tumorerkrankungen. Diese Gruppen entsprächen ungefähr zehn Prozent der Altersgruppe.

Für gesunde Kinder im genannten Alter ohne Vorerkrankungen empfiehlt die Stiko derzeit hingegen keine Corona-Impfung, „weil schwere Verläufe in dieser Altersgruppe sehr selten sind und der weitaus größte Teil der Infektionen bei gesunden Kindern mild oder asymptomatisch verläuft“.

Für die Impfung der Kinder von sechs Monaten bis vier Jahren solle demnach vorzugsweise der Kinder-Impfstoff von Biontech/Pfizer (Comirnaty) verwendet werden, der kürzlich in der EU zugelassen worden und niedriger dosiert ist. Drei Dosen (im Abstand von drei und acht Wochen) seien für eine Grundimmunisierung notwendig. Bei Kindern, die bereits eine Corona-Infektion durchgemacht haben, sind zwei Impfdosen empfohlen.

RKI registriert 33.306 Neuinfektionen – Inzidenz bei 199,2

Donnerstag, 17. November 2022, 06.10 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 199,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 203,4 gelegen (Vorwoche: 262,3; Vormonat: 680,9). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 33 306 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 38 668) und 162 Todesfälle (Vorwoche: 175) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 36 152 490 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

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