Bereits im März können die ersten Zecken aktiv sein – doch selbst in vom RKI ausgewiesenen Risikogebieten vernachlässigen die Menschen den FSME-Impfschutz. Dabei geht eine vollständige Grundimmunisierung mit Encepur schnell und ist bereits in drei Wochen möglich. Ist ein schnelles FSME-Impfschema so gut wie das konventionelle?
Vorsorge ist besser als Nachsicht, dieses Credo gilt sicherlich uneingeschränkt in der Medizin. Allzu häufig schiebt man die Prävention jedoch auf die lange Bank, wie auch bei bestimmten Impfungen. Kein Wunder: Schließlich soll man sich zu einem Zeitpunkt schützen, an dem man gesund und keine Beschwerden hat.
FSME-Impfung: ein vernachlässigter Impfschutz
Zu einem etwas vernachlässigten Impfschutz zählt der gegen die von Zecken übertragene Infektionserkrankung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) – selbst in Regionen, die das Robert Koch-Institut (RKI) als Risikogebiete ausweist: „Die Impfquoten sind auch in Risikogebieten eher niedrig und variieren stark“, fasst das Robert Koch-Institut aufgrund von Daten der KV-Impfsurveillance (KV=Kassenärztliche Vereinigung) von 2019 den FSME-Impfstatus im Epidemiologischen Bulletin 09|2022 zusammen. Je nach Risikogebiet schwankte die Impfquote zwischen 7,7 Prozent bis 38,6 Prozent bei Erwachsenen und 13,3 Prozent bis 50,5 Prozent bei Kindern. Betrachtet man die größten Risikogebiete separat, kommt man in Bayern auf eine Impfquote von 22,3 Prozent, in Baden-Württemberg von 18 Prozent, in Thüringen auf 30,4 Prozent und in Hessen auf 18,8 Prozent. Zudem geht laut RKI der Trend seit 2013 beim FSME-Impfen eher zurück, erst 2019 sei wieder ein leichter Anstieg deutlich geworden.
Geringes Risikobewusstsein für FSME
Auch scheint das Risikobewusstsein in der Bevölkerung nur gering ausgeprägt: Bei einer im Jahr 2015 durchgeführten Bevölkerungsumfrage in zwölf europäischen Ländern – veröffentlicht 2018 im Fachjournal „Ticks and Tick-borne Disease“ („Self-reported tick-borne encephalitis (TBE) vaccination coverage in Europe: Results from a cross-sectional study“) – nannte fast jeder Vierte (23 Prozent) Nichtgeimpfte als Grund, dass kein Risiko bestehe an FSME zu erkranken. Noch mehr (33 Prozent) waren davon überzeugt, dass die Impfung unnötig sei.
Nur wenige lassen sich vollständig impfen
Eine weitere Studie, durchgeführt in Deutschland und veröffentlicht 2017 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Clinical Microbiology and Infection“, beschäftigte sich mit der Adhärenz der FSME-Impfung: Wie viele Menschen lassen sich nach einer ersten Dosis noch eine zweite und dritte Dosis verabreichen? Dabei galt als adhährent, wer sich innerhalb der empfohlene Impfabstände (±25 Prozent) impfen ließ. Das Ergebnis: nur stark jeder Vierte (28 Prozent) ließ sich vollständig immunisieren (drei Dosen). Bei Kindern war die Chance, dass sie alle drei Impfdosen erhalten hatten, höher als bei Erwachsenen. Am wenigsten adhärent erwiesen sich 18- bis 30-Jährige.
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Noch ist Zeit, es in diesem Frühling und Sommer „besser“ zu machen und sich jetzt gegen FSME zu impfen, um in den aktivsten Zeckenmonaten (März bis Oktober) geschützt zu sein. Zugelassen sind in Deutschland die FSME-Impfstoffe zweier Impfstoffhersteller: Bavarian Nordic mit Encepur® Erwachsene und Encepur® Kinder sowie Pfizer mit FSME-Immun und FSME-Immun junior.
So wird Encepur geimpft
Geimpft werden – im konventionellen Impfschema – die ersten beiden Dosen im Abstand von ein bis drei Monaten, beim beschleunigten konventionellen Impfschema wird die zweite Dosis bereits 14 Tage nach der ersten verabreicht. Bei beiden Impfschemata (konventionell und beschleunigt konventionell) folgt bei Encepur® die dritte Dosis sodann neun bis zwölf Monate nach der zweiten Impfung, die erste Auffrischimpfung sollte nach drei Jahren eingeplant werden. Die weiteren Auffrischimpfungen folgen je nach Alter bereits nach drei Jahren für ab 50-Jährige, bei Menschen unter 50 Jahren genügt eine Auffrischimpfung im Fünf-Jahresrhythmus.
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