Seit Mitte März 2018 ist Jens Spahn (CDU) nun Bundesgesundheitsminister. Geht man davon aus, dass die nächste Bundestagswahl regelkonform im Herbst 2021 stattfindet und eine neue Regierung danach übernimmt, hat Spahn inzwischen etwas mehr als die Hälfte seiner Amtszeit hinter sich. In dem gesundheitspolitischen Fachmagazin „iX-Forum“ ziehen einige wichtige Funktionäre aus der Gesundheitspolitik Bilanz, darunter auch ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. Der Apotheker berichtet von einem neuen Politikstil, den der Minister eingeführt hat und erklärt, warum Spahn aus seiner Sicht noch beweisen muss, dass er die Apotheker unterstützen will.
Erst rund ein halbes Jahr nach der Bundestagswahl 2017 wurde Jens Spahn (CDU) Bundesgesundheitsminister. Zuvor hatten Union, Grüne und FDP um eine Jamaika-Koalition gerungen, die wegen des Ausstiegs der FDP dann aber platzte. Es kam also zur dritten Auflage der Großen Koalition. Schon während der Koalitionsgespräche war Spahn stets einer der Namen, die mit den Spitzenpositionen im Kabinett in Verbindung gebracht wurden. Spahn hatte zuvor als Staatssekretär im Finanzministerium bewiesen, dass er sich schnell in neue Politikfelder einarbeiten kann.
Keine Frage: Spahn hatte als gesundheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion in der Gesundheitspolitik bereits jahrelang Erfahrungen gesammelt. Doch zumindest in der öffentlichen Debatte war es dann doch eine kleine Überraschung, als es dann Ende Februar 2018 hieß, Spahn solle Gesundheitsminister werden – zumal für das Gesundheitsressort insbesondere Hermann Gröhe und Annette Widmann-Mauz (beide CDU) gehandelt worden waren. Doch einmal im Bundesgesundheitsministerium (BMG) angekommen, legte Spahn mit einem unvergleichlichen Tempo los. Er baute das gesamte Ministerium um, schuf neue Abteilungen, legte einen Gesetzentwurf nach dem anderen vor und ging teilweise in den offenen Konflikt mit der Selbstverwaltung.
Nach etwas mehr als zwei Jahren haben sich nun einige Funktionäre aus dem Gesundheitswesen über ihre Erfahrungen mit Spahn als Minister geäußert und eine Art verspätete Halbzeitbilanz gezogen. In dem gesundheitspolitischen Fachmagazin „iX-Forum“, das von dem gesundheitspolitischen Publizisten Dr. Albrecht Kloepfer herausgegeben wird, äußert sich auch ABDA-Präsident Friedemann Schmidt zu seinen Spahn-Erfahrungen. Zunächst lobt Schmidt den Minister für sein derzeitiges Krisenmanagement. Wörtlich erklärt er:
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