Radsport-Weltverband setzt Tramadol auf Dopingliste

Kein Tramadolam Lenker: Der Radsport-Weltverband hat in der vergangenen Woche das häufigverordnete Opioid auf die Dopingliste gesetzt. Radsportlern drohen ab dem 1.März 2019 Sanktionen, wenn sie im Wettkampf erwischt werden. Dass das Schmerzmittelteils ohne Rezept aus dem Internet zu bekommen ist, sieht der Verband kritisch.

DasSchmerzmittel Tramadol steht seit der vergangenen Woche auf der Dopingliste desRad-Weltsportverbandes (UCI). Ab dem 1. März 2019 müssen Radsportler mitGeldstrafen oder Wettkampfsperren rechnen, wenn sie mit einem positivenDopingnachweis erwischt werden. Damit setzt der UCI die Entscheidung seinesManagement Commitees vom Juni 2018 um. Derzeit steht das Opioid noch nicht aufder Verbotsliste der Welt-Doping-Agentur (WADA).

Tramadol-Dopingim Radsport „verbreitet“

Das Verbotsoll zum Schutz der Fahrer dienen, heißt es in der Pressemitteilung desVerbandes. Zu den bekannten Nebenwirkungen des Analgetikums gehören Übelkeit,Schläfrigkeit und Konzentrationsschwäche, wodurch das Sturz- und Unfallrisikoerhöht werden kann. Außerdem könne das Opioid zur Abhängigkeit führen.

Einer Erhebungder Welt-Doping-Agentur (WADA) aus dem Jahr 2017 zufolge, ist derTramadolgebrauch bei Radsportlern verbreitet: So waren 4,4 Prozent der Probenbei Radsportwettkämpfen positiv.

Zwar wirktTramadol nicht direkt leistungssteigernd wie beispielsweise Salbutamol. Dochdie Substanz kann Belastungsschmerzen oder Gelenkbeschwerden kaschieren, wodurch die Athleten ihre natürlichenBelastungsgrenzen überschreiten können. Die Grenzen zwischen Behandlung undDoping können dabei fließend sein.

UCI warnt vorBezug aus dem Netz

Tramadol istin Deutschland zwar rezeptpflichtig, kann über verschiedene Wege jedoch aus demInternet – beispielsweise über Online-Praxen – bezogen werden. Den Bezug ausdem Netz ohne Rezept findet der UCI riskant, weil dadurch eine„unkontrollierte Selbstmedikation“ begünstigt wird.

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