Noventi verzichtet für GERDA auf eigenes E-Rezept

Schon seit April arbeitet der Apotheken-IT-DienstleisterNoventi mit der ABDA-Tochter NGDA gemeinsam am E-Rezept. Konkret wurde dieNoventi damit beauftragt, den Server für die E-Rezepte zu entwickeln. NachInformationen von DAZ.online kann der Server jetzt in Betrieb genommen werden.Bekannt wurde nun auch, dass die Noventi sich nach der gewonnen Ausschreibung derNGDA im Frühling dazu verpflichtet hat, kein eigenes E-Rezept-Modell auf dieBeine zu stellen.

Die ABDA-Digital-Tochter NGDA arbeitet seit Monaten intensivam ersten E-Rezept-Projekt der Apotheker. Es geht um das Modell „GERDA“, dasfür die Patienten noch in diesem Herbst starten soll. Bei GERDA sollenPatienten an Video-Sprechstunden der Online-Arztpraxis „DocDirekt“ teilnehmen,dort – wenn medizinisch nötig – ein E-Rezept erhalten und dieses dann in einerApotheke ihrer Wahl einlösen können. Die Technik der Online-Praxis sowie dieApp, in die das E-Rezept eingeladen werden kann, stammt von der Teleclinic, dieim PKV-Bereich ein E-Rezept-Projekt gemeinsam mit apotheken.de gestartet hatte.

Damit die Apotheker das E-Rezept aber gesichert unddiskriminierungsfrei empfangen können, braucht es mehrere Schnittstellen sowieeinen Server für die digitalen Verordnungen. Die Konzeption, Spezifizierung undEntwicklung des ersten E-Rezept-Fachdienstes der Apotheker erfolgte bei derABDA-Tochter NGDA – mit Blick auf eine spätere Einführung des E-Rezeptes aufBundesebene. Um aber nun einen für das GERDA-Projekt in Baden-Württemberg spezifischenServer aufzubauen, wollte die NGDA schon vor einigen Monaten die Expertiseeines externen Dienstleisters hinzuholen.

Nach der Sichtung mehrerer Angebote entschied man sich imApril für die Noventi, deren einziger Gesellschafter der von Apothekernkontrollierte Verein FSA ist. Die NGDA teilte dazu in einer Mitteilung mit: „Ausden eingegangenen Angeboten kamen drei Dienstleister in die engere Wahl. DieNGDA entschied sich letztlich für die Auftragsvergabe an die Noventi HealthCareGmbH (NHC), da diese nach sorgfältiger Abwägung aller inhaltlichen,qualitativen und preislichen Komponenten das beste Angebot abgegeben hatte.“

E-Rezept-Server kurz vor der Abnahme

Nach Informationen von DAZ.online sind die Arbeiten amE-Rezept-Server inzwischen auch abgeschlossen. Die NGDA hatte der Noventi einsogenanntes Pflichtenheft übergeben, in dem die meisten Aufträge inzwischenerfüllt sind. Die von der Noventi entwickelten Lösungen werden dem Vernehmennach sogar schon abgenommen. Die NGDA ist dann für den Betrieb und dieWeiterentwicklung des Servers verantwortlich. Die Zeit ist auch reif: Denn dieProjektpartner im GERDA-Modell hatten sich darauf verständigt, dass das Projektfür die Patienten im November in den zwei Regionen Stuttgart und Tuttlingenstarten soll.

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Interessant ist aber auch, dass die Noventi in diesem Projektals reiner Dienstleister auftritt. In einer Mitteilung zu dem Thema legt dieNGDA Wert darauf, dass der vom FSA kontrollierte Konzern sogar daraufverzichtet hat, ein eigenes E-Rezept-Produkt auf den Markt zu bringen. „NHCwird bei GERDA als reiner technischer Dienstleister im Auftrag der NGDA tätig.Die Nutzungsrechte an den entwickelten Projekten gehen mit der Übergabevollumfänglich an die NGDA über. Die NOVENTI Group hat sich darüber hinausverpflichtet, künftig keinen eigenen E-Rezept-Fachdienst zu entwickeln, sondernbei Bedarf weitere Projekte in einer Partnerschaft mit der NGDA umzusetzen“,heißt es dort.

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