Handwerksbosse sauer auf Merkel wegen Messe-Absage – Coronavirus bereits mutiert

Das Coronavirus aus China ist in Deutschland angekommen – und es breitet sich aus. Mehr als 3000 Todesopfer hat Covid-19 weltweit bislang gefordert. Finden Sie alle Informationen zum Coronavirus-Ausbruch im News-Ticker auf FOCUS Online.

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Covid-19: TV-Star Samuel Koch in Corona-Quarantäne

Topmeldung (06.03 Uhr): TV-Star Samuel Koch befindet sich derzeit in Corona-Quarantäne in den eigenen vier Wänden. Das sagte der Schauspieler, der nach einem Unfall bei "Wetten, dass…?" querschnittsgelähmt ist, der "Bild"-Zeitung. Vergangene Woche war Koch mit Kollegen anhand eines Kongress essen, einer dieser Kollegen wurde nun positiv getestet. Seitdem steht auch Koch unter Quarantäne, wurde bisher aber nicht positiv getestet.

Eine Infizierung mit dem Coronavirus wäre für Koch besonders gefährlich, durch seine Querschnittslähmung ist seine Lunge geschwächt, berichtet die "Bild". dpa/Fabian Sommer Schauspieler Samuel Koch bei der Verleihung des Carl-Laemmle-Produzentenpreises.

Coronavirus: 41 Tote in Italien an einem Tag

Topmeldung (06.21 Uhr): Angesichts eines deutlichen Anstiegs der Infizierten- und Todeszahlen hat Italien den Kampf gegen das neuartige Coronavirus nochmals verschärft: Alle Schulen und Universitäten sind seit Donnerstag geschlossen; die Regierung kündigte zudem ein 7,5 Milliarden-Euro-Paket an, mit dem vor allem die Gesundheitsdienste gestärkt werden sollen. Weltweit gehen derzeit wegen des Coronavirus rund 300 Millionen Kinder nicht zur Schule – in Deutschland sehen die Verantwortlichen für einen solchen Schritt derzeit keine Notwendigkeit. 

Die Schulen und Universitäten in Italien sollen bis zum 15. März geschlossen bleiben. Fußballspiele und andere Sport-Großveranstaltungen werden vorerst vor leeren Rängen stattfinden. Das Land ist der größte Coronavirus-Infektionsherd in Europa.

Am Donnerstagabend vermeldete der italienische Zivilschutz 41 neue Todesfälle, das ist die höchste Opferzahl innerhalb eines Tages. Insgesamt starben damit seit Ausbruch der Epidemie in Italien bereits 148 Menschen an der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19. Zugleich wurden 769 neue Infektionsfälle bestätigt, insgesamt sind es in Italien nun 3858. Die Wirtschaft des Landes leidet, die Touristenzahlen sind eingebrochen.

Bundesland/Fälle

Baden-Württemberg: 73

Bayern: 70

Berlin: 13

Brandenburg: 1

Bremen: 3

Hamburg: 5

Hessen: 14

Mecklenburg-Vorpommern: 4

Niedersachsen: 18

Nordrhein-Westfalen: 181 (mindestens 302 laut NRW Gesundheitsministerium)

Rheinland-Pfalz: 8

Saarland: 1

Sachsen: 1

Schleswig Holstein: 7

Thüringen: 1

Gesamt: 400

Quelle: Robert-Koch-Institut (Stand: 5. März, 15.00 Uhr)

Hinweis: Während das Robert-Koch-Institut von 181 Coronavirus-Fällen in NRW spricht (Stand: 5. März, 15.00 Uhr), geht das NRW-Gesundheitsministerium von mindestens 270 Fällen aus (Stand: 5. März, 13.10 Uhr).

Wie der Heinsberger Landrat Stephan Pusch am Mittwochabend bei "Markus Lanz" sagte, sind im Landkreis Heinsberg mittlerweile 150 Menschen erkrankt. 8 von ihnen litten an einem schweren Krankheitsverlauf, so Pusch. Bei zwei von ihnen sei der Virus sogar lebensgefährlich. Sie werden in Kliniken in Düsseldorf und Aachen behandelt.

dpa Wie der Coronavirus-Test funktioniert

 

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Wichtige Telefonnummern bei Covid-19-Verdacht

Die Regierung empfiehlt: Bei Coronavirus-Symptomen ist es besser anzurufen, statt im Wartezimmer zu sitzen.

  • 116 117: Ärztlicher Bereitschaftsdienst
  • 115: Einheitliche Behördennummer
  • 0800 011 77 22: Unabhängige Patientenberatung Deutschland
  • 030 346 465 100: Bürgertelefon des Bundesgesundheitsministeriums

Lesen Sie auch:Sterblichkeit, Ausbreitung, Dauer: Top-Virologe räumt mit Zahlen-Wirrwarr um Corona auf 

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Mediziner: Großteil der Bevölkerung wird sich infizieren

07.14 Uhr: Kassenarztpräsident Andreas Gassen geht davon aus, dass sich ein Großteil der Bevölkerung anstecken wird, bevor die Ausbreitung zu einem wirklichen Halt kommt. "Das mag für den Laien schockierend wirken, ist aber nüchtern betrachtet nichts Bedrohliches: Es gibt Viren, die praktisch jeden mindestens einmal befallen. Zum Beispiel Herpes und Influenza", sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der "NOZ". Man spreche in dem Fall von einer "Durchseuchung" der Gesellschaft, die dann letztlich zu einer Art Herden-Immunität führe. dpa/Soeren Stache/dpa Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), sieht vorerst keinen „Hype“ bei Gesundheits-Apps.

"Auch das Coronavirus dürfte nicht verschwinden", sagte Gassen. Die Frage sei, wie lange die "Durchseuchung" dauere. "Das kann vier oder fünf Jahre dauern. Je schneller es geht, je größer ist die Herausforderung für das Gesundheitswesen. Aber dass wir selbst bei einem weiteren raschen Anstieg der Fälle an Grenzen stoßen, sehe ich definitiv nicht." Derzeit sei Corona "eher eine mediale als eine medizinisch relevante Infektion", sagte Gassen.

Virologe Drosten forderte zur Eindämmung des Virus ein Verbot von Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern. "Die Schweizer sagen alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen ab. Eine solche bindende Obergrenze wäre auch für Deutschland extrem hilfreich", das würde auch den Veranstaltern Rechtssicherheit geben, sagte der Forscher. "Volle Stadien mit Zehntausenden von Fans – gerade in Gegenden wie dem vom Coronavirus jetzt stark betroffenen Rheinland – müssten aus medizinischer Sicht eigentlich gestoppt werden", mahnte Drosten.

Für bundesweite Schulschließungen ist die Zeit aus Sicht des Charité-Experten noch nicht gekommen: "Die Idee ist gut. Aber das ist eine Maßnahme, die wir der Gesellschaft nur einmal zumuten können", so der Virologe. "Wir sollten diese Karte aufbewahren, damit wir sie im Herbst ziehen können, oder im Juni, wenn uns das Virus keine 'Sommerpause' beschert. Jetzt wäre es wohl noch zu früh." dpa/Christophe Gateau/dpa Virologe Christian Drosten von der Charité: „Werden in den nächsten Tagen sehen, dass neue Fälle wie die Pilze aus dem Boden schießen werden.“.

Drosten befürchtet, dass eine rasante Ausbreitung in Deutschland nicht mehr verhindert werden könne. "Wir stoßen an Grenzen. Die Sorge ist berechtigt, dass wir das Coronavirus nicht in den Griff bekommen und am Beginn einer pandemischen Welle stehen", sagte er. Die Lage sei für die Gesundheitsämter mancherorts sehr schwierig. "Wir bekommen Rückmeldungen, wonach die Mitarbeiter kapitulieren. Sie sind personell nicht mehr in der Lage, die notwendigen Kontrollen durchzuführen. Kontaktpersonen werden nicht gleich getestet. Bei Menschen in Quarantäne wird nicht geprüft, ob sie wirklich zu Hause bleiben. Die Gesundheitsämter kommen nicht mehr hinterher."

USA und Israel brechen Militärübung ab

22.36 Uhr: Die USA und Israel haben eine gemeinsame Übung ihrer Streitkräfte wegen der Coronavirus-Epidemie abgebrochen. Die Entscheidung stehe im Einklang mit den Vorgaben des israelischen Gesundheitsministeriums zur Erkrankung Covid-19 und sei eine Vorsichtsmaßnahme, "um die Gesundheit und Sicherheit aller Teilnehmer zu gewährleisten", erklärte das Europäisches Kommando der Vereinigten Staaten am Donnerstag in Stuttgart. Die Übung "Juniper Cobra 20", die alle zwei Jahre stattfindet, begann nach Angaben von US-Medien am Dienstag und sollte noch bis zum 15. März laufen.

Deutsche Forscher identifizieren mögliches Medikament gegen Coronavirus

22.31 Uhr: Die Wissenschaftler des Deutschen Primatenzentrums (Leibniz-Institut für Primatenforschung) in Göttingen haben im Rahmen einer Studie ein mögliches Medikament gegen das neuartige Coronavirus identifiziert. Zunächst hätten die Forscher ein zelluläres Enzym entdeckt, welches für das Eindringen des Virus in die Lungenzellen unverzichtbar sei – die Protease TMPRSS2.

Ein bereits existierendes Medikament, das dieses Enzym hemmen kann, könnte insofern eine erfolgversprechende Behandlungsmöglichkeit darstellen, so die Wissenschaftler weiter. Das Medikament, das den Namen Camostat Mesilate trägt, sei bereits in Japan zugelassen. Nun untersuchten die Forscher, ob es die Infektion mit SARS-CoV-2 verhindern kann. „Wir haben SARS-CoV-2 aus einem Patienten getestet und festgestellt, dass Camostat Mesilate das Eindringen des Virus in Lungenzellen blockiert“, sagt Markus Hoffmann, Erstautor der Studie.

Schulen im Kreis Heinsberg bis mindestens 15. März geschlossen

21.44 Uhr: Im besonders vom Coronavirus betroffenen Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen bleiben Schulen und Kindertagesstätten bis mindestens 15. März geschlossen. Das teilte Landrat Stephan Pusch am Donnerstagabend in einer Videobotschaft mit. Die stetig steigenden Infektionszahlen im Kreis ließen keine andere Möglichkeit zu. Am Donnerstagabend lagen dort nach Angaben der Pressestelle des Kreises 195 laborbestätigte Fälle einer Infektion mit Sars-CoV-2 vor. Bundesweit waren am Donnerstagabend beim Robert Koch-Institut 400 Nachweise bekannt.

99 Schüler wegen Verdacht auf Coronavirus unter Quarantäne

21.25 Uhr: Wegen der Sorge um eine Ansteckung mit dem Coronavirus müssen 99 Schüler aus Südhessen nach ihrer Rückkehr von einer Klassenfahrt in Südtirol erst einmal zu Hause bleiben. Die Reisegruppe mit Siebtklässlern der Martin-Luther-Schule in Rimbach war vorige Woche zu der Skifreizeit im Ahrntal aufgebrochen. Seit Mittwoch zeigten ein Schüler und eine Begleitperson Symptome einer Grippe, wie der Kreis Bergstraße am Donnerstag mitteilte. Rimbach ist eine Gemeinde in diesem Kreis. Das Gesundheitsamt ordnete als Vorsichtsmaßnahme für alle Reiseteilnehmer unmittelbar nach ihrer Rückkehr eine häusliche Quarantäne an. Die Gruppe, zu der auch rund 10 erwachsene Begleiter gehören, wird am Freitagabend in Südhessen zurückerwartet.

„Moralische Erpressung der Pflegekräfte“: Krankenhausbetreiber greift Jens Spahn in offenem Brief an

21.10 Uhr: In einem offenen Brief, der FOCUS Online vorliegt, hat der Betriebsrat des Berliner Krankenhausbetreibers Vivantes Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angegriffen. Konkret kritisiert der Betriebsrat, dass gerade jetzt angesichts des Coronavirus an Maßnahmen zur Verbesserung der Pflegequalität sowie zur Entlastung des Pflegepersonals gespart werde.

Vorausgegangen war eine Aussetzung der Pflegepersonaluntergrenzenverordnung (PpUGV). Die Verordnung regelt, wie viele Patienten maximal auf eine Pflegekraft fallen dürfen. Die Untergrenzen seien jetzt schon lediglich „unterste Haltelinie“. Dabei sei gerade jetzt jede zusätzliche Pflegekraft zwingend notwendig.

In dem Brief ist von weiter einer „moralischen Erpressung der Pflegekräfte“ die Rede. Demnach würden Pflegekräfte in die fragwürdige Situation versetzt, „eine Entscheidung zwischen den Auswirkungen der Corona-Epidemie in ihrem Privatleben und ihrem ethischen Anspruch an eine qualitätsorientierte Patientenversorgung zu treffen.“

Coronavirus-Sorgen: Sitzung des EU-Parlaments von Straßburg nach Brüssel verlegt

19.57 Uhr: Wegen der Ausbreitung des Coronavirus wird die Plenarsitzung des Europäischen Parlaments kommende Woche von Straßburg nach Brüssel verlegt. Dies bestätigten mehrere Fraktionsvorsitzende am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.

Europapokal-Spiele ohne Fans

19.20 Uhr: Wegen des Coronavirus finden zwei Europapokalspiele mit italienischer Beteiligung ohne Fans statt. Betroffen sind das Achtelfinalrückspiel der Champions League zwischen Valencia und Atalanta sowie das Europa-League-Achtelfinale zwischen Inter Mailand und Getafe.

Fußballfans bekommen Desinfektionsmittel abgenommen

18.54 Uhr: Zahlreichen Zuschauern ist beim DFB-Pokalspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Werder Bremen das mitgeführte Desinfektionsmittel abgenommen worden. Ein Sprecher des Fußball-Bundesligisten sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", die davon am Donnerstag berichtete, dass es an zwei Eingängen zur Commerzbank-Arena diese Vorfälle gegeben habe. Man prüfe, wie es zu den Beschlagnahmungen gekommen sei.

Besucher hatten zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus Fläschchen mit dem Sterillium zur Desinfektion der Hände dabei. Diese waren offensichtlich kleiner als die in der Stadionordnung verbotenen Behälter mit leicht entflammbaren Flüssigkeiten von mehr als einem halben Liter. Verschiedene Besucher berichteten der "FAZ", dass das Mittel ihnen abgenommen wurde. Den 2:0-Viertelfinal-Sieg der Eintracht am Mittwochabend verfolgten 51 000 Zuschauer.

Erster Patient in Großbritannien stirbt nach Coronavirus-Infektion

18.32 Uhr: Großbritannien hat seinen ersten Todesfall durch das neuartige Coronavirus gemeldet. Der Chef der Gesundheitsbehörden in England, Chris Whitty, gab den Tod des Infizierten am Donnerstag bekannt. Der Patient, der in einem Krankenhaus in Reading westlich von London behandelt wurde, sei schon älter gewesen und habe unter Vorerkrankungen erlitten, fügte Whitty hinzu. Der Verstorbene steckte sich demnach in Großbritannien mit dem Virus an. Die Behörden versuchen noch, alle seine Kontaktpersonen zu finden.

Bestätigte Coronavirus-Fälle an zwei Münchner Kitas

17.58 Uhr: An zwei Münchner Kindertagesstätten (den Katholischen Kindergärten St. Rita und St. Klara) sowie am Staatlichen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium gibt es bestätigte Coronavirus-Fälle. Das teilte die Stadt München auf ihrer Homepage mit. Die Betroffenen wurden stationär aufgenommen, die Einrichtungen vorübergehend geschlossen.

Um mögliche Infektionsketten zu unterbrechen, werden die Kindertagesstätten vorsorglich 14 Tage geschlossen bleiben. Wie lange das Gymnasium geschlossen bleibt, hänge vom "Ergebnis der notwendigen Ermittlungen" ab, heißt es.

Prozess gegen Ex-DFB-Chefs wegen Coronavirus auf der Kippe

16.55 Uhr: Der Schweizer Sommermärchen-Prozess gegen drei frühere Funktionäre des Deutschen Fußball-Bundes steht wegen des Coronavirus auf der Kippe. Die ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach sowie Ex-DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt beantragten aufgrund der Ausbreitung von Sars-CoV-2 die Aussetzung des Prozesses in Bellinzona. Entsprechende Medienberichte aus der Schweiz treffen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zu. Der erste von zwölf Verhandlungstagen ist eigentlich für den kommenden Montag anberaumt, angeklagt ist auch der frühere Schweizer FIFA-Generalsekretär Urs Linsi.

Das Bundesstrafgericht äußerte sich zu dem Bericht der Schweizer Zeitung "Tagesanzeiger" am Donnerstag zunächst nicht. Dabei steht das Gericht unter Zeitdruck: Spätestens am 27. April muss ein erstinstanzliches Urteil gefällt werden, weil sonst die Verjährung eintritt. Die Schweizer Regierung hatte zuletzt ein Verbot für alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern verkündet. Bellinzona liegt nur rund 50 Kilometer von der italienischen Grenzregion entfernt, in der zahlreiche Fälle des Coronavirus registriert wurden.

"Bei 307 Fällen wissen wir, wo sich die Patienten angesteckt haben"

16.40 Uhr: Das neuartige Coronavirus breitet sich weiter in Deutschland aus. Allerdings sei inzwischen immerhin klar, wo sich ein Großteil der Menschen angesteckt habe. Laut Robert-Koch-Institut waren am Donnerstag (Stand 8.00 Uhr) 349 Menschen am Coronavirus erkrankt. "Bei 307 Fällen wissen wir, wo sich die Patienten angesteckt haben", so Lothar Wieler, Leiter des Robert-Koch-Instituts. "Der Großteil hängt mit Kontakten im eigenen Land zusammen." Nur ein kleiner Teil stehe demnach im Zusammenhang mit Auslandskontakten.

Aus eiserner Reserve: Österreichs Heer lieferte 1,6 Millionen Atemschutzmasken an Behörden

16.15 Uhr: Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus hat in Österreich das Bundesheer 1,6 Millionen Atemschutzmasken aus der eisernen Reserve an die Behörden ausgeliefert. Die Verteilung sei nun abgeschlossen, berichtete das Verteidigungsministerium am Donnerstag. Die Schutzmasken waren bei der Vogelgrippe 2006 von der damaligen Gesundheitsministerin angeschafft worden und lagerten seitdem in den Depots der Armee. Sie tragen das Haltbarkeitsdatum 2016, seien bei Tests aber für immer noch tauglich befunden worden, so das Ministerium. "Diese eiserne Reserve wird alle aktuell laufenden Bemühungen unterstützen, die gute Versorgung von Patientinnen und Patienten in Österreich auch in der derzeitigen Ausnahmesituation aufrechtzuerhalten", sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne).

Nürnberg setzt sich für Absage von DFB-Länderspiel gegen Italien ein

15.06 Uhr: Bislang ist der Profifußball hierzulande – anders als etwa in Italien und der Schweiz – von Spielabsagen aufgrund des Coronavirus-Ausbruchs verschont geblieben. Das könnte sich nun ändern. Die Stadt Nürnberg will sich nach eigenen Angaben für die Absage des Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Italien am 31. März einsetzen. Das berichtet "nordbayern.de".

Die Stadt Nürnberg sei bereits in Gesprächen mit dem DFB, der das Testspiel als Gastgeber durchführt. "Nach heutigen Erkenntnissen ist die Stadt Nürnberg für eine Absage des Länderspiels. Es wird erwartet, dass viele Fans aus dem Risikogebiet Norditalien anreisen", sagte eine Sprecherin der Stadt am Donnerstag.

Am 31. März sollte das DFB-Team eigentlich gegen den viermaligen Weltmeister Italien im Nürnberger Max-Morlock Stadion spielen. Italien ist mit mehr als 3000 infizierten Corona-Patienten sehr stark von der Virusepidemie betroffen und rangiert bei den Infektionszahlen weltweit sogar an Platz drei.

Chinesische Forscher zeigen: Coronavirus ist bereits mutiert

14.59 Uhr: Chinesische Wissenschaftler haben die molekulare Struktur des Sars-CoV-2-Virus untersucht und sie mit anderen Coronaviren verglichen. Dabei fanden sie heraus, dass das aktuelle Virus zwei unterschiedliche Stränge aufweist: einen L-Typ und einen S-Typ.

Aktuell sei der L-Typ derjenige, der bei den meisten Infizierten vorzufinden ist – er treffe auf 70 Prozent zu. Nur 30 Prozent der Infizierten leiden hingegen am S-Typ, obwohl dieser laut den Wissenschaftlern der ältere ist und der L-Typ sich aus ihm heraus entwickelt hat. Da er sich offenbar schneller verbreitet, schließen die Wissenschaftler, dass der L-Typ der aggressivere ist.

Weil er eine Mutation des S-Typs darstellt, fürchten die Wissenschaftler, dass dies zu Problemen führen kann, was zum Beispiel die Entwicklung eines Impfstoffs angeht, da dieser immer nur für einen Typen entwickelt wird. Der britische Forscher Stephen Griffin sieht das jedoch entspannt. Gegenüber dem „Telegraph“ erklärt er, dass eine solche Mutation normal sei – schließlich müsse das Virus, das sich ursprünglich offenbar in Tieren vermehrt hatte, sich erst einmal an seine neuen Wirte, die Menschen, anpassen. Dabei handle es sich um einen normalen Prozess. Auch das Robert Koch Institut (RKI) erklärt: „Es gibt immer die Möglichkeit, dass Viren sich genetisch verändern. Mutationen verändern aber nicht automatisch die Eigenschaften des Virus.“ Die Mutation eines Virus muss demnach nicht zwangsläufig bedeuten, dass dieser für den Menschen gefährlicher wird.

Reisegruppe bringt Coronavirus nach Griechenland

14.37 Uhr: Bei 21 Teilnehmern einer griechischen Reisegruppe ist das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. Die insgesamt mehr als 50 Touristen waren nach Israel und Ägypten gereist. Nach ihrer Heimkehr nach Griechenland war am Mittwoch zunächst bei einem 66 Jahre alten Mann im Krankenhaus Covid-19 festgestellt worden. Nun soll das Virus nach Angaben der griechischen Behörden bei insgesamt 20 Mitreisenden nachgewiesen worden sein. Anfang der Woche lag die Zahl der mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten in Griechenland noch unter zehn.

"Wir erwarten in den kommenden Woche einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen", sagte der Virologe Sotiris Tsiodras im griechischen Fernsehen. Es werde davon ausgegangen, dass die Reisenden seit ihrer Rückkehr mehr als 400 Kontakte mit anderen Menschen gehabt hätten.

Die griechischen Behörden hatten wegen der Infektion des 66-Jährigen am Mittwoch für zwei Regionen auf der Halbinsel Peloponnes sowie für die Insel Zakynthos Sofortmaßnahmen angekündigt. Für 48 Stunden sollten dort Schulen, Theater, Kinos und archäologische Städte geschlossen bleiben.

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