Grippe-News: Ansteckungsrisiko im Krankenhaus – Personal unzureichend geimpft

Die Grippesaison in Deutschland hat begonnen, erste Fälle von Infektionen mit Influenza wurden bereits gemeldet. Wie schwer die Grippe-Welle in diesem Winter ausfallen wird, kann noch nicht vorhergesagt werden. Alle Entwicklungen zur Grippesaison im News-Ticker von FOCUS Online.

Ansteckungsrisiko im Krankenhaus – Personal unzureichend geimpft

Montag, 4. November, 10.48 Uhr:  Nach einer Umfrage des Robert Koch-Instituts (RKI) schützen sich Mitarbeiter zahlreicher deutscher Krankenhäuser zu wenig vor dem Grippe-Virus. Demnach war in der Saison 2018/19 nur gut jeder zweite Beschäftigte (52 Prozent) gegen Influenza geimpft, wie aus dem aktuellen "Epidemiologischen Bulletin" des RKI in Berlin hervorgeht. An der Umfrage nahmen 171 Kliniken mit gut 27 000 Mitarbeitern teil.

Die Quote ist im Vergleich zu den beiden vorgehenden Saisons (je rund 39 Prozent) zwar merklich gestiegen, aber laut Institut immer noch zu gering. Dass der Wert gewachsen ist, wird mit der schweren Grippewelle im Winter zuvor und dem erstmals generell empfohlenen Vierfachimpfstoff begründet. Insgesamt ließen sich laut der Umfrage deutlich mehr Ärzte als Pfleger impfen. Was dagegen spricht? "Während die Ärzteschaft vor allem organisatorische Gründe aufführte, beklagte das Pflegepersonal ein insgesamt eher fehlendes Vertrauen in die Impfung", schreibt das RKI.

Wem wird eine Grippe-Impfung empfohlen?

Medizinischem Personal wird die Grippeschutzimpfung empfohlen, weil es durch den Kontakt zu vielen Erkrankten selbst ein erhöhtes Infektionsrisiko hat und gleichzeitig eine Infektionsquelle für die empfindlichen Patienten darstellt. Auch Menschen ab 60, chronisch Kranken und Schwangeren wird die Impfung empfohlen. Anhand von Daten aus sieben Bundesländern sieht das RKI jedoch auch bei Senioren und chronisch Kranken zu wenig Geimpfte. Die allgemeinen Impfquoten schwanken je nach Landkreis und Bundesland stark.

Aktuell steht die Grippesaison noch am Anfang, es werden vorrangig Erkältungsviren nachgewiesen. Die Zahl echter, nachgewiesener Grippefälle liegt bei 61. Die Dunkelziffer gilt dabei aber als sehr hoch. Die Grippe sorgt nach Schätzungen für Millionen Arztbesuche.

Grippesaison in Deutschland hat begonnen

Montag, 28. Oktober 2019, 13.01 Uhr: Die Grippesaison in Deutschland hat begonnen. In Nordrhein-Westfalen wurden bereits 19 Infektionsfällen gemeldet, auch in Sachsen wurden 16 Fälle registriert. Das Robert-Koch-Institut (RKI) spricht für die Kalenderwoche 42 von deutschlandweit 96 Fällen.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr liege die Zahl zwar höher, sagte die Sprecherin des Landeszentrums für Gesundheit NRW, Melanie Pothmann. Aber aus den aktuell gemeldeten Infektionen lasse sich kein Schluss für die weitere Entwicklung ableiten, erklärte sie. "Wir sehen, dass die ersten Fälle gemeldet werden. Es geht jetzt los mit der Influenza."

Auch das Gesundheitsministerium sprach von einem "für die Jahreszeit üblichen Niveau". Bundesweit bestünden momentan keine Hinweise auf eine erhöhte Influenza-Aktivität.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) herrscht aktuell in Deutschland Erkältungszeit. Den Rückmeldungen von Bürgern über das RKI-Internetportal "GrippeWeb" zufolge hat innerhalb von vier Wochen jeder Vierte eine neu aufgetretene Atemwegserkrankung gemeldet. "Das ist nicht so wenig, aber für diese Jahreszeit völlig normal", sagte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher. Eine repräsentative Aussage für einzelne Bundesländer auf dieser Datenlage sei nicht möglich.

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Influenza – das sollten Sie wissen

Vorletzte Grippe-Welle war tödlichste in 30 Jahren

Mit einer harmlosen Erkältung lässt sich die Grippe nicht vergleichen, das belegen aktuelle Zahlen für die vorletzte Saison eindrucksvoll. Rund 25.100 Menschen in Deutschland kostete die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 das Leben, wie das Robert Koch-Instituts (RKI) berichtete. Das sei die höchste Zahl an Todesfällen in den vergangenen 30 Jahren, erklärte RKI-Präsident Lothar Wieler.

Die Grippesaison geht den Angaben nach mit der 40. Kalenderwoche eines Jahres los und endet zwischen der 15. und 20. Kalenderwoche des Folgejahres. Ihren Höhepunkt erreicht die Grippe-Welle üblicherweise nach dem Jahreswechsel.

Virus wird durch Tröpfchen-Infektion übertragen

Das Influenza-Virus kann durch winzige Tröpfchen übertragen werden, etwa beim Niesen. Wissenschaftler unterscheiden mehrere Virus-Typen, für Menschen besonders relevant sind die saisonal auftretenden Influenza A- und B-Viren.

Eine echte Grippe beginnt oft plötzlich. Zu typischen Symptomen zählen Fieber, Husten, Halsschmerzen, Schnupfen, Glieder- und Kopfschmerzen sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Grippe-Welle im vergangenen Jahr als moderat eingestuft

Im Vergleich zur heftigen vorletzten Grippewelle stufen Fachleute die vergangene Saison als moderat ein, wie RKI-Expertin Silke Buda sagte. "Sie war nicht mild, denn es gab doch auch schwere Verlaufsfälle." Laut dem neuen Influenza-Bericht des RKI sorgte die Welle für 3,8 Millionen Arztbesuche – weniger als halb so viel wie 2017/18. 40.000 Menschen kamen ins Krankenhaus, Buda zufolge in vielen Fällen mit akutem Atemnotsyndrom oder Lungenentzündung. Insgesamt registrierte das Institut von Oktober bis Mitte Mai 182.000 labordiagnostisch bestätigte Grippe-Fälle. Betroffen waren alle Altersgruppen.

Auffällig sei gewesen, dass beide Influenza-A-Subtypen (H1N1 und H3N2) mehr oder weniger zu gleichen Anteilen zirkulierten. "Es waren fast überhaupt keine Influenza-B-Viren unterwegs", sagte Buda. Die starke Welle 2017/18 sei zu einem großen Teil durch Influenza-B-Viren (Yamagata-Linie) ausgelöst worden.

Impfung für bestimmte Personengruppen empfohlen

Menschen ab dem 60. Lebensjahr wird grundsätzlich geraten, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Die Empfehlung gilt auch für Berufstätige, die mit vielen Menschen in Kontakt kommen, wie etwa für medizinisches und Pflegepersonal. Die Ständige Impfkommission empfehle die Grippeschutzimpfung auch für Schwangere und chronisch Kranke sowie für Heimbewohner und Menschen mit erhöhter Infektionsgefahr durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln. Für diese Versicherten würden die Kosten für die Grippeschutzimpfung übernommen.

"Auch nach einer vergleichsweisen moderaten Grippesaison im vergangenen Jahr im Gegensatz zu den Vorsaisons ist die Wichtigkeit einer Impfung nicht genug zu betonen", sagte der Vize-Präsident der Landesärztekammer, Dr. Michael Fink. "Das Leben ist bedeutend sicherer für diejenigen, die sich impfen lassen!"

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