Natürliche Beschichtung aus Eiern hat viele Vorteile
Eier können als Basis für eine kostengünstige Beschichtung zum Schutz von Obst und Gemüse verwendet werden. Beschichtete Lebensmittel widerstehen dem Verrotten über einen längeren Zeitraum, verglichen mit Standardbeschichtungen wie Wachs, jedoch ohne einige der damit verbundenen Nachteile.
Bei einer aktuellen Forschungsarbeit unter der Führung der Rice University in Zusammenarbeit mit der Brown School of Engineering wurde festgestellt, dass eine natürliche Beschichtung aus Eiern Lebensmittel vor dem Verrotten schützt. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Advanced Materials“ publiziert.
Beschichtung aus Eiern hat verschiedene Vorteile
Bei der Forschungsarbeit wurde in einem Labor eine mikrometerdicke Beschichtung entwickelt, die Produkte wie Obst und Gemüse länger frisch halten können als vergleichbare Beschichtungen. Zusätzlich hätte eine solchen Beschichtung aus Eiern erhebliche Vorteile für unsere Umwelt.
Nahrungsmittelknappheit könnte reduziert werden
Als die Eier-Beschichtung durch Sprühen oder Eintauchen aufgetragen wurde, zeigte sie die bemerkenswerte Fähigkeit, dem Verrotten des beschichteten Nahrungsmittels über einen längeren Zeitraum zu widerstehen. Die Beschichtung beruht auf Eiern, die eigentlich nie auf den Markt gelangen würden. Die Einschränkung der Verschwendung von Nahrungsmitteln würde dazu beitragen, ein nachhaltiges Leben zu fördern. Auf diese Weise könnten Lebensmittel ohne genetische Veränderung, ungenießbare Überzüge oder chemische Zusätze haltbarer gemacht werden.
Welche Vorteile hatte die Beschichtung?
Die multifunktionelle Beschichtung ist nicht nur essbar, sie verzögert auch die Dehydrierung, bietet antimikrobiellen Schutz und ist weitgehend undurchlässig sowohl für Wasserdampf, um die Dehydrierung zu verzögern, als auch für Gase, um eine vorzeitige Reifung zu verhindern. Die Beschichtung ist naturbelassen und einfach mit Wasser abwaschbar, berichten die Forschenden. Wenn jemand empfindlich auf die Beschichtung reagiert oder eine Ei-Allergie hat, kann die Beschichtung leicht entfernt werden.
Woraus besteht die Beschichtung genau?
Eiweiß und Eigelb machen fast 70 Prozent des Überzugs aus. Der größte Teil des Rests besteht aus sogenannter nanoskaliger Zellulose, die aus Holz gewonnen wird. Sie dient als Wasserbarriere und bewahrt die Produkte vor dem Schrumpfen. Außerdem ist eine kleine Menge Curcumin wegen seiner antimikrobiellen Wirkung und ein Spritzer Glycerin enthalten, welches die Elastizität erhöhen soll.
Früchte bleiben bei Test viel länger frisch
Labortests an beschichteten Erdbeeren, Avocados, Bananen und anderen Früchten zeigten, dass die Früchte ihre Frische viel länger als unbeschichtete Produkte beibehielten. Kompressionstests zeigten außerdem, dass beschichtete Früchte signifikant fester waren als unbeschichtete. Dies zeigte die Fähigkeit der Beschichtung, Wasser in den Produkten zu halten und den Reifeprozess zu verlangsamen.
Beschichtung so widerstandsfähig wie Plastikfolie
Eine Analyse der Beschichtung zeigte außerdem, dass sie extrem flexibel ist und Rissen widerstehen kann. Tests der Zugeigenschaften einer durch die Beschichtung erzeugten Folie zeigten, dass sie genauso widerstandsfähig ist wie andere Produkte, darunter auch Kunststofffolien zur Verpackung von Produkten. In weiteren Tests erwies sich die Beschichtung zudem als ungiftig und auch eine dickere Beschichtung war problemlos abwaschbar.
Forschung an veganer Version ist bereits im Gange
Die Forschenden arbeiten weiter an der Verfeinerung der Zusammensetzung der Beschichtung und erwägen weitere Ausgangsmaterialien. „Wir haben uns für Eiproteine entschieden, weil viele Eier vergeudet werden, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht auch andere verwenden können”, erklärt der an der Studie beteiligte Forscher Muhammad Rahman von der Rice University in einer Pressemitteilung. Das Team testet jetzt neue Proteine, welche aus Pflanzen statt aus tierischen Produkten extrahiert werden könnten, um ähnlich effektive Beschichtungen herzustellen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
Quelle: Den ganzen Artikel lesen