Einstige Modellregion führt jetzt Hotspot-Liste an – Bundesweite Inzidenz fällt unter 35

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: In Deutschland zeichnet sich eine Entspannung der Corona-Lage ab – Viele Bundesländer lockern heute. Die bundesweite Inzidenz fällt unter 30. Die ehemalige Modellregion Emden ist jetzt der deutsche Corona-Hotspot. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 5. Juni

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"Dann ist eine vierte Welle möglich": Intensivmediziner rechnen mit Durchsetzung von Delta-Variante

08.18 Uhr: Die deutschen Intensivmediziner rechnen damit, dass sich die Delta-Virusvariante in Deutschland durchsetzen wird. "Der große Unsicherheitsfaktor ist gerade die neue Mutation B.1.617.2, die noch ansteckender als die derzeit dominierende Variante B.1.1.7 sein soll", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Eine Verschärfung der Lage auf den Intensivstationen sei nicht ausgeschlossen.

Schrittweise werde sich in den kommenden Wochen die erstmals in Indien nachgewiesene Mutante durchsetzen. "Wenn wir also bei dieser noch ansteckenderen Variante unvorsichtig werden, können die Inzidenzen auch sehr schnell wieder hochschnellen", warnte Marx. 

Wenn viele Menschen unvorsichtig würden, könne es im Herbst wieder einen Anstieg der Infektionen geben. "Dann ist eine vierte Welle möglich. Das Risiko dafür, dass es erneut viele Schwerkranke und Todesfälle geben könnte, besteht also weiterhin". 

Die Variante B.1.617 wird wegen ihrer Zersplitterung in drei Stränge auch als Dreifach-Mutante bezeichnet. In Untersuchungen wurde nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) deutlich, dass mit der als Delta bekannten Unterlinie B.1.617.2 ein höheres Risiko für die Allgemeinheit verbunden ist.

Virologin zu Fußballspielen mit Zuschauern: „Haben wir keine anderen Sorgen?“

08.00 Uhr: Die Virologin Melanie Brinkmann hält Fußballspiele mit Zuschauern in der aktuellen Corona-Lage für verzichtbar. "Ach ja, die Fußballspiele. Haben wir keine anderen Sorgen?" sagte sie der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Deutlich wichtiger sei es, dass Kinder wieder in die Schule und zum Sport gehen könnten und Menschen ihre Arbeitsplätze nicht verlören. AP Melanie Brinkmann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung bei einer Pressekonferenz in Berlin.

"Ich bleibe im Team Vernunft und Vorsicht – je niedriger die Inzidenzen, am besten unter zehn, desto unbeschwerter können wir den Sommer genießen", sagte die Regierungsberaterin der Zeitung. 

Auch wenn Fußballspiele im Freien stattfänden, wo das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus geringer ist, gebe es derzeit andere Prioritäten: "Sinnvoller wäre es gewesen, erst beim Impfen weiter Tempo zu machen", sagte die Virologin vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum.

RKI-Zahlen am Morgen: Bundesweite Inzidenz sinkt auf 26,3

Samstag, 5. Juni, 6.54 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 2294 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.31 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 5426 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 26,3 an (Vortag: 29,7; Vorwoche: 37,5).

Das RKI wies allerdings in einem Lagebericht auf den Feiertag Fronleichnam in vielen Bundesländern am Donnerstag hin: "Bei der Interpretation der Fallzahlen ist zu beachten, dass an Feiertagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden."

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 122 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 163 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.697.927 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.533.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 89 148 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 0,88 (Vortag: 0,87). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 88 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

EM-Fans in Rom müssen negativen Test vorlegen

22.43 Uhr: Die 16.000 zugelassenen Fans bei den vier EM-Spielen in Rom müssen einen negativen Test vorlegen, um Zugang zum Olympiastadion zu erhalten. Das gibt der italienische Fußball-Verband bekannt. Der Test darf nicht älter als 48 Stunden sein. In Rom findet am 11. Juni das EM-Eröffnungsspiel zwischen Italien und der Türkei statt.

Zugelassen werden auch Fans, die mindestens eine Impfdosis erhalten haben, allerdings müssen sie in Italien immunisiert worden sein. Geimpfte oder vom Coronavirus genesene ausländische Fans ohne negativen Tests werden nicht zugelassen. Italien spielt in Rom gegen die Türkei (11. Juni), die Schweiz (16. Juni) und Wales (20. Juni). Zudem findet in der Hauptstadt am 3. Juli ein Viertelfinale statt.

Spanien hebt PCR-Testpflicht bei Einreise auf

21.26 Uhr: Ab Montag können Reisende auch ohne den bisher obligatorischen PCR-Test nach Spanien einreisen. Ein Antigentest, ein Nachweis einer vollständigen Impfung oder einer Genesung von einer Corona-Erkrankung reiche dann aus, teilt das spanische Gesundheitsministerium mit. Das erleichtert auch Reisen zu der bei Deutschen beliebten Urlauberinsel Mallorca, da jetzt bei Hin- und Rückflug ein negativer Antigentest ausreicht. Dieser ist schneller und deutlich günstiger. Clara Margais/dpa

"Spanien ist ein sicheres Reiseziel und wir haben alle Voraussetzungen, um unsere führende Stellung im internationalen Tourismus bald wiederzuerlangen", betont Gesundheitsministerin Carolina Darias in einer Pressemitteilung. Die Ministerin begründet die Lockerung mit der "erfolgreichen" Impfkampagne.

Inzidenz in Großbritannien auf höchstem Niveau seit Ostern

18.23 Uhr: Trotz einer Impfquote von 59 Prozent und dem saisonalen Virus-Effekt, sind die Zahlen der Corona-Neuinfektionen in Großbritannien derzeit wieder im Wachstum und alamieren viele Experten. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Großbritannien, die vor allem dank der erfolgreichen Impfkampagne zwischenzeitlich schon unter 20 gesunken war, kletterte nun wieder auf 38,6 (Stand: 04.06.) – dem höchsten Wert seit Ostern.

Die Delta-Mutante, die zuerst in Indien festgestellt wurde, dominiert nun in Großbritannien. Das gab die Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) bekannt. Die Variante könnte ein höheres Risiko für eine Behandlung im Krankenhaus bergen als die britische Alpha-Mutante, warnt die Behörde. In den jüngsten wöchentlichen Zahlen wuden 5472 neue Fälle der Delta-Variante gemeldet, womit die Gesamtzahl auf 12.431 steigt. Damit habe sie die Alpha-Mutante überholt. Deshalb haben Wissenschaftler die Befürchtung, dass eine schwere dritte Welle drohen könnte.

 

Dänemark hebt Quarantänepflicht für Reisende aus Deutschland auf

17.22 Uhr: Reisende aus Deutschland müssen in Dänemark von Samstagnachmittag an nicht mehr in Quarantäne. Dies gilt auch für Dänen, die von einer Deutschlandreise zurückkehren. "Deutschland öffnet sich wieder für uns", sagte Außenminister Jeppe Kofod am Freitag. Ein negativer Corona-Test wird aber weiter verlangt. Die neue Regel tritt am Samstag um 16.00 Uhr in Kraft. Zuletzt mussten deutsche Dänemark-Urlauber entweder geimpft sein oder nach der Einreise in Quarantäne gehen.

Auch von Reisen nach Italien, Österreich, Ruanda und der Slowakei sowie einigen Regionen in Griechenland, Kroatien und der Schweiz rät das dänische Außenministerium nicht mehr ab. Wie in Deutschland sind die Infektionszahlen auch hier zuletzt gesunken.

Party am Ballermann nach Aufhebung der Ausgangssperre

17.04 Uhr: Urlauber und Einheimische auf Mallorca haben in der Nacht zum Freitag das von der Justiz angeordnete vorzeitige Ende der nächtlichen Ausgangssperre feuchtfröhlich gefeiert. Wie auf Aufnahmen des TV-Senders IB3 zu sehen ist, kam es an der Playa de Palma zu Trinkgelagen und größeren Menschenansammlungen. Eigentlich sollte die nächtliche Ausgangssperre auf der bei deutschen Urlaubern beliebten Baleareninsel erst in der Nacht zu Sonntag enden. Doch Spaniens Oberster Gerichtshof hatte die Sperrstunde sowie die Beschränkung der Personenzahl bei privaten Treffen am Donnerstag für gesetzwidrig erklärt. Beide Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie waren sofort außer Kraft gesetzt.

Hunderte Menschen versammelten sich am Balneario 6, dem berüchtigten Ballermann, aber auch in der britischen Urlauberhochburg Magaluf zu großen Partys mit viel Alkohol. Wie die Fernsehbilder zeigen, wurden weder Mindestabstand noch die weiterhin geltende Maskenpflicht groß eingehalten. Die Polizei traf kurz nach Mitternacht ein, schritt aber kaum ein. Die meisten Feiernden ließen sich von dem Blaulicht der Streifenwagen ohnehin nicht stören.

Es "war eine Machtdemonstration des Partyvolks", kommentierte der Ballermann-Experte Ingo Wohlfeil in der "Mallorca Zeitung" und äußerte die Befürchtung, dass die Bilder in Deutschland auf Kritik stoßen könnten. Bereits im vergangenen August hatten Bilder von wilden Partys an der Playa de Palma Unmut in der Bundesregierung ausgelöst, die die Balearen-Politiker dazu zwang, die sogenannte Bier- und Schinkenstraße zu schließen. Die Polizei kündigte für das Wochenende bereits schärfere Kontrollen an.

Foto: dpa Am Ballermann wird wieder gefeiert.  

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