Wie in an vielen Orten der Welt surren auch hier auf der griechischen Insel Lesbos die Nähmaschinen. Doch der Ort, an dem hier Atemmasken gefertigt werden, ist alles andere als gewöhnlich. Denn diese Menschen leben in einem der Flüchtlingslager der Insel. In Moria und überall dort, wo sich viele Menschen auf wenig Raum drängen, wächst die Angst vor einer Ausbreitung des Coronavirus. Eine dänische Hilfsorganisation hat daher Nähmaschinen gestiftet. So sollen sich die Bewohner zumindest notdürftig gegen eine Ansteckung schützen können. „Jeden Tag arbeiten wir 24 Stunden und schaffen so viertausend Masken täglich.“ Auf Lesbos ist bisher ein Mensch an den Folgen einer Infektion mit dem Virus gestorben. Zunächst gab es keine Meldung über Fälle von Infektionen in Moria. Die Einrichtung ist überfüllt, dort leben fast 19.000 Menschen unter völlig unzureichenden hygienischen Bedingungen. In den griechischen Camps wurde die Bewegungsfreiheit der Bewohner eingeschränkt und strikte Hygienemaßnahmen verhängt. Lager auf dem Festland stehen bereits unter Quarantäne. In Malakasa rund 40 Kilometer nordöstlich von Athen sei ein Mann positiv auf das Coronavirus getestet worden, so die Regierung mit. Er sei in ein Krankenhaus in die Hauptstadt verlegt worden. Am Donnerstag hatten die Behörden das Flüchtlingslager Ritsona in Zentralgriechenland unter Quarantäne gestellt, nachdem dort 20 Asylsuchende positiv getestet worden waren. Wie hier in Köln forderten Hilfsorganisationen am Wochenende die Regierung in Athen und die Europäische Union erneut auf, die Lager auf den griechischen Inseln zu schließen und die Migranten in Europa zu verteilen.
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