Deutschland verzeichnet erneut mehr als 1000 Tote in 24 Stunden – doch drei Werte geben Hoffnung

Alle wichtigen Zahlen, Daten und Fakten zur Covid-19-Pandemie: In den Monaten der Virus-Krise hat sich die Corona-Pandemie auch zu einem Informationsdschungel entwickelt. FOCUS Online gibt Ihnen Orientierung – und zeigt Ihnen jeden Tag die wichtigsten, aktuellen Trends zu Covid-19.

Langsam kommen die Corona-Impfungen in Deutschland in Fahrt, ein Ende der Pandemie ist jedoch noch lang nicht abzusehen. Ein Blick auf die Todeszahlen und Patienten in Intensivbetten zeigt: Die Lage ist noch immer dramatisch.

So meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) etwa am Mittwoch bei 21.237 neuen Coronainfektionen auch 1019 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden. Damit kommt die Zahl dem Höchststand von 1129 vom 30. Dezember wieder gefährlich nahe.

Hohe Todeszahlen, ausgelastete Intensivstationen

Damit sind Stand Mittwochmorgen in dieser Woche bereits 1963 Corona-Infizierte gestorben, in der gesamten Vorwoche waren es 4484.

RKI/FOL/Datawrapper Die Zahl der täglichen Todesfälle in Deutschland stieg erneut auf über 1000.

Auch auf den Intensivstationen bleibt die Lage weiterhin angespannt. Aktuell sind in Deutschland mehr als 20.000 Intensivbetten belegt, damit werden mehr als 80 Prozent der Kapazitäten eingenommen.

Von den 20.656 Patienten auf Intensivstationen handelt es sich bei 5549 um Covid-Kranke, davon beatmet werden 3122. (Stand Mittwoch, 12 Uhr).

DIVI In Deutschland werden 20.656 Patienten auf Intensivstationen behandelt, 5549 davon sind Covid-Kranke.  

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, zeigte sich demnach erleichtert über den Beschluss, den Lockdown zu verlängern. „Ich bin sehr froh über diese Entscheidung. Die Kliniken sind wirklich voll und die Intensivstationen auch“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

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Drei positive Trends: R-Wert, 7-Tage-Inzidenz, Kontaktindex

Hoffnung macht stattdessen ein Blick auf den R-Wert, die 7-Tage-Inzidenz und der Kontaktindex. Die Entwicklung ist dort positiv, auch wenn die Wochenwerte laut RKI aufgrund von möglichen Verzögerungen in den Weihnachtstagen noch mit Vorsicht zu bewerten sind.

1. RKI-Schätzung bei 0,66: Der deutschlandweite R-Wert sinkt

Der R-Wert in Deutschland lag laut RKI-Bericht vom Dienstag bei 0,66, Tags zuvor noch bei 0,95. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert ist hingegen weniger Schwankungen ausgesetzt und bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Er lag am Dienstag bei 0,81, Tags zuvor noch bei 0,85.

Das RKI warnt jedoch: „Während der Feiertage wurden Covid-19-Fälle nur verzögert detektiert, erfasst und übermittelt, so dass der R-Wert gegebenenfalls unterschätzt wird“. Am 25. Dezember hatte das RKI keinen Lagebericht veröffentlicht.

RKI/FOL/Datawrapper Der R-Wert in Deutschland lag laut RKI-Bericht vom Dienstag bei 0,66, Tags zuvor noch bei 0,95  

2. Rückgang in 12 Bundesländern: Die 7-Tage Inzidenz geht deutschlandweit zurück

Auch die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) sinkt. Sie lag am Mittwochmorgen bei 127,3, am Vortag noch bei 134,7. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Am stärksten sank die Inzidenz in Sachsen und Bayern. Mit einem Wert von 262,1 1 (Vortag: 298,7) und mit 138,9 (Vortag: 160,1) weisen die beiden Bundesländer jeweils hohe Differenzen von 37,6 (Sachsen) und 21,2 (Bayern) aus.

Lediglich in vier der sechzehn Bundesländern sank die Inzidenz nicht, sondern stieg stattdessen leicht an: In Berlin von 116,1 auf 116,8, in Brandenburg von 143,4 auf 143,8, in Thüringen von 241.8 auf 244,6 und in Hamburg von 101,9 auf 112,9.

RKI/FOL/Datawrapper Die deutschlandweite 7-Tage-Inzidenz lag am Mittwochmorgen bei 127,3, am Vortag noch bei 134,7.  

3. Kontaktindex ist gesunken: Wohl kein erhöhtes Infektionsgeschehen im Januar

Die Entwicklung des R-Werts und der 7-Tage-Inzidenz macht Hoffnung – anzumerken bleibt, dass es über die Weihnachtsfeiertage in Deutschland zu Meldeverzögerungen gekommen sein kann. Dass die Intensität der Kontakte und damit die Infektionsgefahr leicht abgenommen hat, zeigt aber auch ein Blick auf die „CoVMap“.

Dies Grafik dient als Frühwarnsystem und wurde von der Berliner Firma Net Check  in Zusammenarbeit mit der Charité und dem Hasso-Plattner-Institut entwickelt, um Infektionscluster vorherzusagen.

Laut der „CovMap“ ist in Deutschland bis Ende Januar kein erhöhtes Infektionsgeschehen zu erwarten. Der Kontaktindex, welchen die Firma aus den Mobilfunkdaten bildet, hat sich laut den Experten mit dem zweiten verschärften Lockdown von 36 auf 30 im 7-Tage-Mittel verringert. Die Feiertage hätten daraufhin sogar zu einem weiteren Rückgang auf 27 geführt. Zum Vergleich: die niedrigsten Werte im ersten Lockdown im März und April lagen bei 21.

Mehr dazu im Video: Corona-Frühwarnsystem: Kontaktindex zeigt keine erhöhten Infektionsszahlen bis Ende Januar

FOCUS Online/Wochit Mehr dazu im Video: Corona-Frühwarnsystem: Kontaktindex zeigt keine erhöhten Infektionsszahlen bis Ende Januar  

Mithilfe von Mobilfunkdaten bilden die Experten den Kontaktindex und rekonstruieren damit das Kontaktverhalten der Bevölkerung. Der Index kann auch eine Lücke in der Bestimmung des R-Wertes schließen, der durch die über die Feiertage teilweise verzögerten Meldungen durch die Gesundheitsämter entstanden ist.

Bei einem gegenwärtigen Wert von 27 bliebe die Reproduktionsrate bis zum 20. Januar bei 0,9, das Infektionsgeschehen werde sich demnach bis dahin wohl nicht erhöhen.

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