COVID-19: Zink und Vitamin C dienen nicht zur Linderung der Symptome – Heilpraxis

Helfen Zink und Vitamin C bei COVID-19?

Zink und Vitamin C führen alleine oder in Kombination eingenommen zu keiner signifikanten Reduzierung des Schweregrads oder der Dauer von COVID-19, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel mit Zink und Vitamin C, um die Symptome von COVID-19 zu lindern, ist demnach unnütz. Inwiefern eine vorbeugende Einnahme zum Schutz vor einer Coronavirus-Infektion beitragen könnte, wurde hierbei nicht untersucht.

Wenn Menschen Zink und Ascorbinsäure (Vitamin C) zur Behandlung von COVID-19 einnehmen, verringert dies nicht signifikant den Schweregrad oder die Dauer der auftretenden Symptome, verglichen mit einer Standardbehandlung, berichten die Forschenden der Cleveland Clinic von ihren aktuellen Untersuchungsergebnissen. Die Studie wurde in der englischsprachigen Fachzeitschrift „JAMA Open Network“ publiziert.

Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel gegen COVID-19?

Seit dem Beginn der COVID-19-Pandemie gibt es weit verbreitete Spekulationen über die Rolle verschiedener Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel zur Vorbeugung oder Behandlung der Krankheit. Doch gibt es nach wie vor lediglich begrenzte wissenschaftliche Beweise über die Schutzwirkung von Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln.

Auswirkungen von Zink und Vitamin C

Bei Zink ist bekannt, dass es wichtig für die Immunfunktion ist. Zink spielt auch eine Rolle bei der Produktion von Antikörpern und weißen Blutkörperchen und kann Infektionen bekämpfen. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie stärkt Zink die Abwehrkräfte und schützt zudem die Fruchtbarkeit bei COVID-19. Vitamin C ist seinerseits ein Antioxidans, das helfen kann, Zellschäden zu reduzieren, und hat sich in der Vergangenheit bereits als immunstärkend erwiesen, berichten die Forschenden der Cleveland Clinic.

Um die Wirkung von Zink und Vitamin C auf den Krankheitsverlauf zu untersuchen, wurden für die aktuelle Studie 214 erwachsene Personen mit einer bestätigten COVID-19-Infektion rekrutiert. Die Teilnehmenden wurden randomisiert auf vier Gruppen aufgeteit und erhielten im Zeitraum von April 2020 bis Oktober 2020 entweder zehn Tage lang Zinkgluconat (50 mg), Vitamin C (8000 mg), beide Wirkstoffe zusammen oder die Standardversorgung, erläutert das Team.

Zink und Vitamin C nicht wirksamer als Standardbehandlung

Die Studie wurde abgebrochen, da es keinen signifikanten Unterschied zwischen den vier Gruppen der Teilnehmenden gab, berichtet die Cleveland Clnic. Die Forschenden erläutern, dass insbesondere wenn es um eine Reduktion der Symptome ging, kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen feststellbar gewesen sei.

Die Teilnehmenden der Studie wurden nicht stationär aufgenommen, sondern ambulant behandelt. „Wir wissen, dass nicht alle Personen mit COVID-19 eine Krankenhauseinweisung benötigen, und im Vergleich zu denen, die in einem Krankenhaus behandelt werden, suchen die anderen eher nach Ergänzungen, die ihnen helfen könnten”, erläutert die Expertin Dr. Suma Thomas vom Cleveland Clinic’s Heart Vascular & Thoracic Institute. Daher sei dies eine wichtige Gruppe von Personen für entsprechende Untersuchungen.

Erklärung für drei Todesfälle?

Während der Studie wurden insgesamt vier schwerwiegende Vorfälle beobachtet, darunter drei Todesfälle. Die Forschenden erklären hierzu, dass das sogenannte Data Safety Monitoring Board jedoch zu dem Schluss gekommen sei, dass keines der unerwünschten Ereignisse durch die einzelnen Behandlungen verursacht wurde, welche die Teilnehmenden im Rahmen der Studie erhielten.

Prävention von COVID-19

Die Fachleute weisen abschließend darauf hin, dass es durchaus Möglichkeiten gibt, das Risiko einer Coronavirus-Infektion zu reduzieren. Sie raten dazu, dass man sich möglichst gegen COVID-19 impfen lassen und auch weiterhin auf die Einhaltung der Abstandsregeln achten sollte. Zusätzlich müsse darauf geachtet werden, sich häufig die Hände zu waschen und in der Öffentlichkeit eine Maske zu tragen. Inwiefern eine vorbeugende Einnahme von Zink und Vitamin C gegebenfalls helfen könnte, wird dabei nicht thematisiert und müsste zunächst in weiteren Studien untersucht werden.

Fehlende wissenschaftliche Belege

„Als wir mit dieser Studie begannen, gab es keine Forschungsergebnisse, die eine ergänzende Therapie zur Vorbeugung oder Behandlung von Patienten mit COVID-19 unterstützten“, erläutert Dr. Milind Desai vom Heart Vascular & Thoracic Institute der Cleveland Clinic in einer Pressemitteilung.

Seither habe sich die Pandemie über den Globus ausgebreitet, Millionen Menschen wurden mit SARS-CoV-2 infiziert und verstarben. Oft wurde daher trotz fehlender wissenschaftlicher Belege versucht, mit Nahrungsergänzungsmittel, von denen angenommen wurde, dass sie möglicherweise die Infektion verhindern oder die COVID-19-Symptome lindern, gegen die Erkrankung vorzugehen. Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es jedoch nicht genug wissenschaftliche Forschungsarbeiten, welche diese Wirkungen untersuchen, berichtet der Experte. Für Vitamin C und Zink habe sich nun gezeigt, dass sie bei der Behandlung unwirksam seien, aber die Studien zu anderen Therapeutika würden fortgesetzt. (as)

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