Corona-Experte für bestehende Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr

Corona-Experte Lars Kaderali spricht sich für eine bestehende Maskenpflicht un Bussen und Bahnen aus. China-Reisende müssen sich in Frankreich und Großbritannien Corona-Test unterziehen.  Alle aktuellen News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.

News zu Corona vom 31. Dezember 2022

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Corona-Experte für bestehende Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr

Samstag, 31. Dezember, 9.38 Uhr: Der Corona-Experte Lars Kaderali spricht sich für eine Aufhebung noch verbleibender Corona-Maskenpflichten etwa in Bussen und Bahnen aus. „Da wäre ich eigentlich dafür, die jetzt aufzuheben“, sagte das Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung der Deutschen Presse-Agentur. Gegebenenfalls könne man noch bis etwa eine Woche nach Silvester warten, um zu schauen, ob die Zahlen sinken. „Aber ich denke eigentlich, dass das jetzt, was Corona angeht, nicht mehr nötig ist.“

Zuletzt hatten eine wieder gestiegene Anzahl an Corona-Infektionen, aber vor allem eine starke Grippewelle sowie andere Atemwegserkrankungen zu einer hohen Belastung des Gesundheitssystems geführt. Laut Kaderali deuteten Daten eine Entspannung an. „Wobei das im Moment noch sehr schwer einzuschätzen ist.“ Grund seien mögliche Auswirkungen der Feiertage. Noch nicht ganz klar sei, wie sich das veränderte Kontaktverhalten über die Feiertage auswirke.

Kaderali hofft, dass nach einer möglichen Aufhebung der Maskenpflicht der Mund-Nasen-Schutz trotzdem nicht gänzlich verschwindet. In so einem Fall ziehe sich der Staat zurück und die Verantwortung gehe verstärkt auf jeden Einzelnen über. Von Südostasien etwa, wo auch schon vor der Corona-Pandemie häufiger Masken getragen wurden, könne man sich Einiges abgucken. Das sei etwa sinnvoll, wenn man selbst erkrankt sei oder es gerade eine starke Grippewelle gebe, sagte der Bioinformatiker.

Zwar hätten die Corona-Schutzmaßnahmen zu der starken Welle aus Atemwegserkrankungen beigetragen. Die Immunsysteme hätten praktisch drei Jahre lang keinen Kontakt mit den Erregern gehabt. Allerdings sei dies kein Grund, grundsätzlich keine Masken zu tragen, betonte Kaderali. Im Idealfall sollte das Immunsystem über Impfungen trainiert werden. Die Quote auch bei Grippeschutzimpfungen sei zuletzt zu niedrig gewesen. Mit Masken könne man sich selbst vor Symptomen wie Fieber schützen, aber auch Infektionswellen abflachen.

Frankreich und Großbritannien führen Corona-Tests für China-Reisende ein

19.30 Uhr: Nach Italien und Spanien führen auch das EU-Land Frankreich sowie Großbritannien eine Corona-Testpflicht für Reisende aus China ein. Diese müssten künftig einen negativen Corona-Test vorlegen, der weniger als 48 Stunden alt ist, teilte die Regierung in Paris am Freitagabend mit. Britischen Medien zufolge wird die Regierung in London ebenfalls eine Corona-Testpflicht für Reisende aus China einführen.

In Frankreich soll die Testpflicht für China-Reisende unabhängig davon gelten, ob sie mit einem Direktflug oder nach einem Umstieg auf französischem Staatsgebiet landen. 

Aus französischen Regierungskreisen hieß es, zusätzlich würden bei Ankömmlingen aus China stichprobenartig Corona-Tests vorgenommen. Bei einem positiven Ergebnis erfolge eine Virus-Sequenzierung, um mögliche neue Varianten des Coronavirus zu erkennen. Einreisende aus China seien verpflichtet, sich bei einem positiven Corona-Test bei ihrer Einreise zu isolieren. 

Außerdem gelte für Flüge aus China nach Frankreich eine Maskenpflicht, hieß es weiter. Die Restriktionen sollen im Laufe des Wochenendes in Form eines Dekrets von Premierministerin Elisabeth Borne veröffentlicht werden, wie in einer Erklärung der französischen Regierung angekündigt wurde. Auch die Europäische Union und deren Mitgliedstaaten würden über die neuen Regeln informiert.

Mit der Entscheidung in Paris könnte der Druck auf Deutschland wachsen, ebenfalls Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Italien hatte bereits am Mittwoch eine Corona-Testpflicht für Reisende aus China eingeführt, Spanien verkündete den Schritt am Freitagvormittag.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Freitag vor Journalisten gesagt, dass er derzeit keine Veranlassung für eine Corona-Testpflicht für Reisende aus China sehe. Bei dem Termin hatte Lauterbach auch angekündigt, am Freitagnachmittag mit seinem französischen Amtskollegen über das Thema zu sprechen. „Wir brauchen eine europäische Lösung“, mahnte Lauterbach.

Spanien, Israel und Südkorea verschärfen Bestimmungen für Reisende aus China

18.45 Uhr: Angesichts der heftigen Corona-Welle in China verschärfen immer mehr Länder ihre Bestimmungen für Reisende aus der Volksrepublik. Das EU-Mitglied Spanien kündigte am Freitag Kontrollen an Flughäfen an, auch Israel und Südkorea verlangen von Flugreisenden aus China künftig einen negativen Corona-Test. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigte an, zusammen mit anderen europäischen Ländern ein System zum „Varianten-Monitoring“ an Flughäfen vorzubereiten. Peking verteidigte derweil seine Informationspolitik.

China war Anfang Dezember in einer radikalen Kehrtwende von seiner strengen Null-Covid-Politik abgerückt. Seither wurden die Corona-Restriktionen deutlich gelockert. Das Land erlebt derzeit den weltweit höchsten Anstieg an Infektionen, die Krankenhäuser sind vielerorts überfüllt. Länder wie Italien, die USA, Japan, Indien und Malaysia verschärften in dieser Woche daher bereits ihre Einreisebestimmungen für Reisende aus China.

Am Freitag kündigte auch Spaniens Gesundheitsministerin Carolina Darias Kontrollen an Flughäfen für Reisende aus der Volksrepublik an. Sie müssen künftig einen negativen Corona-Test oder einen Nachweis über einen vollständigen Impfschutz vorlegen.

Israels Gesundheitsminister Arje Deri wies die Fluggesellschaften an, sich auf Flügen von China nach Israel von Ausländern künftig einen negativen Corona-Test vorlegen zu lassen. Auch Südkorea führte eine Corona-Testpflicht für Reisende aus der Volksrepublik ein.

Lauterbach sagte, mit einem „Varianten-Monitoring“ an Flughäfen könne beim Auftreten besorgniserregender neuer Varianten des Coronavirus sofort gehandelt werden. Für Routinetests bei der Einreise sehe er derzeit aber keinen Anlass, da alle bislang zu beobachtenden Varianten bereits bekannt seien.

Auch die EU-Gesundheitsbehörde ECDC hält solche Maßnahmen für die EU insgesamt für unnötig. Sie hatte am Donnerstag darauf verwiesen, dass es in den EU-Staaten „ein relativ hohes Niveau an Immunisierung und Impfung“ gebe. Das ECDC argumentierte zudem ähnlich wie Lauterbach, dass „die in China zirkulierenden Varianten bereits in der EU“ verbreitet seien.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigte dagegen für Verständnis für neue Reisebeschränkungen. „In Ermangelung vollständiger Informationen aus China ist es verständlich, dass Länder Maßnahmen ergreifen, von denen sie glauben, dass sie ihre Bevölkerung schützen werden“, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag. Am Mittwoch hatte bereits ein hochrangiger Vertreter der US-Gesundheitsbehörden bemängelt, dass China zu wenige Corona-Daten übermittle.

Peking wies die Kritik am Freitag zurück. Seit Pandemie-Beginn habe China „relevante Informationen und Daten auf offene und transparente Weise mit der internationalen Gemeinschaft, einschließlich der WHO, geteilt“, sagte Außenamtssprecher Wang Wenbin. Gesundheitsexperten aus verschiedenen Ländern seien sich zudem einig, dass neue Einreisebeschränkungen für Reisende aus China nicht notwendig seien.

Genaue offizielle Corona-Zahlen gibt es in China nicht mehr. Nach dem Ende der Testpflicht ist es nach Behördenangaben inzwischen unmöglich, die Zahl der Corona-Fälle abzuschätzen. Am Sonntag hatte China daher die Veröffentlichung täglicher Corona-Daten eingestellt. Am Freitag meldeten die Behörden rund 5500 Neuinfektionen und einen Todesfall. Es wird aber vermutet, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt.

Der Datendienstleister Airfinity geht derzeit von 9000 Corona-Todesfällen und 1,8 Millionen Infektionen pro Tag in China aus. Bis Ende April 2023 könnte die Zahl der Corona-Toten im Land demnach auf 1,7 Millionen steigen.

Lauterbach hält Testpflicht für China-Reisende für „noch nicht nötig“

13.47 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält Testpflichten bei Einreisen aus China aktuell für „noch nicht notwendig„. Als zentrale Maßnahme werde aber ein engmaschiges „Varianten-Monitoring„ an den europäischen Flughäfen vorbereitet, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. „Darüber hinaus halte ich es für sehr wichtig, dass Europa hier koordiniert reagiert„, sagte Lauterbach.

Lauterbach sagte, dass zum jetzigen Zeitpunkt eine Gefährdung durch neue Varianten nicht zu erwarten sei. Bisher tauchten bereits bekannte Varianten auf. Er werde am Nachmittag mit dem französischen Gesundheitsminister „die Angelegenheit intensivst diskutieren“.

“Wir brauchen ein sehr genaues „Varianten-Monitoring“, denn diese Varianten-Überwachung können wir nicht zuverlässig aus China abrufen“, sagte der Minister. “Hier könnte auch die gezielte Überprüfung beispielsweise von einzelnen Flugfolgen eine Rolle spielen, das wird vorbereitet.“ Es gebe aber keinen Anlass für “Antigen-Test auf Routine-Basis“.

Bayern will im Bund über Einschränkungen für China-Reisende abstimmen lassen

13.10 Uhr: Wegen der Corona-Welle in China fordert Bayern vom Bund eine zeitnahe Abstimmung mit den Ländern über mögliche Auflagen für Reisende aus China. „Die aus China berichtete sehr hohe Anzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 birgt in Verbindung mit der Aufhebung von Isolationsmaßnahmen und Reisebeschränkungen die Gefahr, dass neue Virusvarianten entstehen und sich unkontrolliert verbreiten“, teilte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Freitag in München mit. Deutschland solle China zudem Unterstützung mit Impfstoffen anbieten. Peter Kneffel/dpa/Archivbild Klaus Holetschek, (CSU) Staatsminister für Gesundheit und Pflege.

Eine objektive Einschätzung der tatsächlichen Infektionslage werde durch einen Mangel an transparenten Daten erschwert, sagte Holetschek. Er verwies darauf, dass unter anderem die USA und Italien bereits reagiert und etwa einschränkende Regelungen für Einreisen aus China getroffen haben. Er habe Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in einem Schreiben gebeten, dieses Thema in der Sitzung der Bund-Länder-Gruppe für die Krankenhausreform am 5. Januar auf die Tagesordnung zu setzen.

Mögliche Auflagen können nur durch Reisebeschränkungen des Bundes erlassen werden. Diese gelten derzeit für Reisende aus sogenannten Virusvariantengebieten. Derzeit steht aber kein Land auf einer solchen Liste.

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