Briten in Aufruhr: Gegen diese Missstände verblasst sogar der Tönnies-Skandal

Die Covid-19-Pandemie hält die Welt weiterhin in Atem. Mehr als 11 Millionen Menschen haben sich bislang mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 196.304 davon in Deutschland. Über eine halbe Million Todesopfer hat die Krankheit Covid-19 bereits gefordert.

Ein Textilunternehmen in der Großstadt Leicester hat während der Coronakrise maßgeblich zu deren Verschärfung beigetragen, indem es sämtliche Hygiene- und Abstandsvorschriften missachtet hat. Das geht aus Rechercen der „Times“ hervor.

Die Zeitung hatte einen Mitarbeiter verdeckt in die Fabrik eingeschleust, die für Boohoo, ein britisches Modeunternehmen, Waren herstellt. Dreieinhalb Pfund pro Stunde habe der Mitarbeiter dort erhalten – der gesetzliche Mindestlohn in England für Über-25-Jährige liegt jedoch bei 8,72 Pfund.

Die Fabrik hatte auch während des Lockdowns den Betrieb fortgesetzt. Abstandsregeln gab es dort offensichtlich keine, auch Schutzmasken fand man nur wenige.

Schlimmer noch: Die „Labour Behind the Label“-Organisation – eine Gruppierung, die sich für Arbeiterrechte einsetzt – berichtet, Mitarbeiter seien trotz nachgewiesener Covid-19-Erkrankung gezwungen worden, zur Arbeit zu kommen. Mitarbeitern, die sich geweigert hätten, sei mit dem Streichen der – eh schon sehr geringen – Löhne gedroht worden.

In einer Näherei mit rund 80 Angestellten habe es demnach 15 Fälle von Covid-19 gegeben. Die britische Innenministerin, Priti Patel, bezeichnete das Vorgehen als „moderne Sklaverei“.

Als Reaktion auf die Vorfälle haben sich mehrere große Modelieferanten von Boohoo getrennt, darunter etwa Zalando. Leicester, die Stadt, in der sich die betroffenen Firmen befinden, befindet sich wegen erneut stark angestiegener Corona-Zahlen derzeit wieder im Lockdown. Boohoo, das ausschließlich online verkauft, hatte seine Absatzzahlen in der Corona-Krise stark steigern können.

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