Arzneimitteldiebstahl in Köln: Sind mehrere Apotheken betroffen?

Der Testosterondiebstahl in einer Kölner Apotheke, der imJanuar bekannt wurde, war anscheinend kein Einzelfall: Einem Apotheken-Rundschreibender Amtsapothekerin Dr. Simone Schmidt zufolge, sollen in mehreren ApothekenKölns einzelne Mitarbeiter verschiedene Arzneimittel entwendet haben.

Arzneimittel mit den Wirkstoffen Ketamin, Testosteron und Sildenafilhaben in Köln offenbar einen gewissen „Schwarzmarktwert“. So ertappte diePolizei Anfang Januar eine 23-jährige PTA dabei, Testosteronpräparate von ihremArbeitgeber gestohlen zu haben.

Offenbar haben sich in Köln mehrere Fälle vonApothekendiebstahl ereignet. Dies geht aus einem Schreiben der KölnerAmtsapothekerin Dr. Simone Schmidt hervor, das in der vergangenen Woche an alleApotheken in der Stadt verschickt wurde.

Diebstahl durch Mitarbeiter?

Darin schreibt Schmidt: „Aus gegebenem Anlass möchte ichdarauf hinweisen, dass es in Einzelfällen zum Diebstahl verschiedenerArzneimittel (zum Beispiel Testosteron, Ketamin, Sildenafil) durch Mitarbeiterinnenoder Mitarbeiter – insbesondere des kaufmännischen Personals – in Apotheken gekommenist.“ Die Ware sei auf dem Schwarzmarkt oder im Freundeskreis verkauft worden.

Die Kölner Polizei bestätigte gegenüber DAZ.online, dassseit 2017, abgesehen von dem Testosterondiebstahl, der Anfang Januar bekanntwurde, noch drei weitere Fälle von Arzneimitteldiebstahl gemeldet wurden.

Die Stadt Köln erklärte, es seien „drei bis vier Apotheken“betroffen. Verdächtigt werden einzelne Mitarbeiter aus diesen Apotheken. Ob eseinen Zusammenhang zwischen den Vorfällen gab oder die Tatverdächtigen sichuntereinander kannten, dazu äußerte sich weder die Stadt Köln noch die Polizei.

Unregelmäßigkeiten im Bestellwesen

Wie der Diebstahl vertuscht wurde, da gibt es allerdingsParallelen zwischen den Vorfällen. So erklärt die Amtsapothekerin, dass dieDiebstähle durch Manipulationen des Bestellwesens zunächst unentdeckt gebliebenseien. Eine Überprüfung der Sammelrechnungen hätte die Missstände aufgedeckt.

Auch bei dem Arzneimitteldiebstahl, der im Januar bekannt wurde, sei aufgefallen, dass es immer zu Bestellungen von Testosteronpräparaten gekommensei, die nachVersand an die Apotheke beim Großhändler wieder storniert worden seien.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen