Ärger in Bayern: Auf einmal werden Erstimpfungen in Impfzentren gestoppt

Bayern startet heute mit den Impfungen ohne Priorisierung, doch schon jetzt ist klar: Es wird Engpässe geben. Unterdessen drängen in Thüringen Hunderte auf ihre Zweitimpfung – weil sie in den Urlaub fahren wollen. Alle Meldungen rund ums Impfen in Deutschland lesen Sie im Ticker von FOCUS Online.

Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 20. Mai 2021

  • Auf dem schnellsten Weg zum Pieks Hausarzt, Impfzentrum, Drive-In, Newsletter: So kommen Sie jetzt an Ihren Impf-Termin
  • Biontech, Moderna, Astrazeneca (Vaxzevria), Curevac – Die wichtigsten Coronavirus-Impfstoffe im Check

Neue Online-Plattform soll Impfwillige und Praxen mit Kapazitäten zusammenbringen

07.58 Uhr: Die Ärzteorganisation Mediverbund bietet eine Plattform an, die Impfwillige und Praxen mit kurzfristigen Impfkapazitäten zusammenbringt. Unabhängig von Impfrangfolgen können sich alle Menschen ab 18 Jahren auf der Plattform www.impfterminmanagement.de für eine Corona-Schutzimpfung mit ihren Daten und Impfstoffwünschen registrieren. Knapp 200 Haus- und Facharztpraxen nutzen nach einer Mitteilung des Verbundes die Plattform bereits für ihr Impftermin-Management.

"Jede Impfoption durch Restbestände, abgelehnte Impfstoffe oder geschwänzte Impftermine können sofort genutzt werden", sagte der Chef des Zusammenschlusses von rund 5000 niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten im Südwesten, Werner Baumgärtner.

In Thüringen drängen Hunderte auf frühere Zweitimpfung – wegen Urlaub

06.42 Uhr: Impfzentren, Impfstellen und Hausarztpraxen in Thüringen sehen sich zunehmend mit der Ungeduld von Menschen konfrontiert, die vollständig gegen Covid-19 geimpft in den Sommerurlaub fahren wollen. Für etwa 1000 bereits vereinbarte Zweittermine in Impfzentren und -stellen gebe es aktuell den Wunsch, sie vorzuziehen, sagte Jörg Mertz, Leiter des Pandemiestabs bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), der Deutschen Presse-Agentur. Meistens werde Urlaub als Grund angegeben – und meistens seien es Menschen über 60 Jahre, die diesen Wunsch äußerten. Dabei gehe es fast immer um Impfungen mit dem Mittel von Astrazeneca. Sven Hoppe/dpa/Symbolbild Die Mitarbeiterin einer Klinik wird gegen Corona geimpft.

"Es kommt auch immer öfter vor, dass Menschen beim Folgetermin einer Astrazeneca-Impfung einfach so wegbleiben", ergänzte er. "Teilweise auch, weil sie beim Hausarzt schneller an die Reihe kommen." Hintergrund ist der von manchen Menschen als zu lang empfundene Zeitraum von 12 Wochen zwischen zwei Astrazeneca-Impfungen. Dieser sei in den Impfempfehlungen festgelegt worden, weil damit der beste Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung erzielt werde, sagte Mertz.

Auch der Vorsitzende des Thüringer Hausärzteverbandes, Ulf Zitterbart, beobachtet einen zuweilen fordernder werdenden Ton bei Impfwilligen. "Meistens sind die Patienten aber noch geduldig", sagte er. Die Zweitimpfung sei für sie schließlich garantiert. "Aber eben nicht nach Wunschtermin."

Die Verschiebung bereits eingetakteter Zweittermine sei mit einem massiven Aufwand verbunden, sagte Mertz. "Das werden wir nicht bei allen schaffen." Andererseits handele es sich bei der Impfung um ein Angebot: "Das kann man annehmen oder man lässt es." Das Gros der Astrazeneca-Impfungen in den zentralen Anlaufstellen solle ohnehin bis Mitte Juni erledigt sein. Für Juni habe Thüringen keinen weiteren Astrazeneca-Impfstoff bestellt. Beim Vakzin von Biontech/Pfizer, bei dem sechs Wochen zwischen den zwei Spritzen liegen, werden laut KV derzeit keine Probleme mit der Verschiebung von Terminen beobachtet.

In den großen Impfzentren in Erfurt, Gera und Meiningen, in den 29 regionalen Impfstellen sowie den Arztpraxen in Thüringen werden derzeit täglich um die 10.000 Menschen gegen Covid-19 immunisiert.

Bayern impft ab heute ohne Priorisierung, doch: "Treibstoff reicht gerade mal für das Ausrollen auf dem Standstreifen"

Donnerstag, 20. Mai, 06.06 Uhr: In Bayern dürfen Haus- und Fachärzte ab diesem Donnerstag unabhängig von der Impfreihenfolge gegen das Coronavirus impfen. Dennoch wird es dauern, bis jeder Interessent an die Reihe kommt, denn der Impfstoff-Bedarf liegt noch immer deutlich über den Liefermengen. Die bayerischen Impfzentren setzen deshalb sogar Erstimpfungen bis zum 7. Juni fast vollständig aus. Denn die vorhandenen Dosen werden weitgehend für die anstehenden Zweitimpfungen gebraucht.

"Ich gehe davon aus, dass wir ab der Kalenderwoche 23 in den Impfzentren wieder mit Erstimpfungen weitermachen können, die übrigens auch bei den Hausärztinnen und Hausärzten und Fachärzten weiter abgegeben werden", hatte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Mittwoch in München gesagt. Mit der Freigabe der Priorisierung bei den Ärzten geht der Freistaat schneller voran als manch andere Bundesländer. Bundesweit sind bislang lediglich die Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson freigegeben. Peter Kneffel/dpa/Archivbild Klaus Holetschek (CSU), Staatsminister für Gesundheit und Pflege.

Mit Blick auf die Impfzentren betonte Holetschek: "Dass wir uns jetzt eine Zeit lang auf die Zweitimpfungen konzentrieren, ist jetzt eigentlich nichts Überraschendes." Schließlich habe es im April sehr viele Erstimpfungen gegeben, so dass dort nun die Zweitimpfung anstehe. Hinzu kam noch der Wechsel von Astrazeneca auf die mRNA-Impfstoffe bei den Zweitimpfungen für unter 60-Jährige – also Moderna oder Biontech.

In den kommenden drei Wochen werden daher hauptsächlich die Haus- und Fachärzte Erstimpfungen vornehmen. Die Impfzentren verabreichen derweil in den kommenden vier Wochen mehr als 1,1 Millionen Zweitimpfungen, wie Holetschek erläuterte. Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz kritisierte dieses Vorgehen: "Das ist der Holetscheksche Impfturbo. Im Stand laut aufheulen, doch wenn es dann auf die Strecke gehen soll, reicht der Treibstoff gerade mal für das Ausrollen auf dem Standstreifen."

Der bayerische Hausärzteverband riet Impfwillige zur Zurückhaltung. "Ich habe Verständnis dafür, dass viele nun schnell geimpft werden wollen, gerade im Vorfeld der Urlaubszeit. Aber ich appelliere an die Menschen, jetzt die Füße stillzuhalten und nicht die Praxen abzutelefonieren und mit Impfanfragen zu überhäufen", sagte der Verbandsvorsitzende Markus Beier der "Welt" (Donnerstag). Es gebe nicht genug Termine und nicht genug Impfstoff, das werde sich voraussichtlich erst Mitte Juni ändern. Beier warnte zugleich davor, dass Kapazitäten für Menschen blockiert werden, die nicht wegen Corona in die Praxen kommen. "Da sehen wir erste Engpässe."

Britische Studie soll Effektivität von dritter Impfung prüfen

19.41 Uhr: Mit einer neuen Studie wollen britische Forscher die Effektivität einer Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus prüfen. Dabei sollen insgesamt sieben verschiedene Impfstoffe getestet werden, wie Gesundheitsminister Matt Hancock am Mittwoch in London ankündigte. Die ersten Ergebnisse werden im September erwartet. Davon erhoffen sich die Wissenschaftler Klarheit für ein von Herbst an geplantes Auffrischungsprogramm. Damit solle den am stärksten gefährdeten Menschen über den Winter der bestmögliche Schutz garantiert werden.

Die 2886 Probanden erhielten den Impfstoff frühestens zehn bis zwölf Wochen nach der zweiten Dosis, betonte das Ministerium. Dabei könnten Teilnehmer auch einen anderen Impfstoff erhalten als den, den sie bei den ersten beiden Impfungen bekommen haben. Der Start der Studie ist bereits für Anfang Juni geplant, dann will Minister Hancock seine G7-Kollegen zu einem persönlichen Treffen in der Stadt Oxford empfangen. Experten der Universität Oxford hatten gemeinsam mit dem Pharmakonzern Astrazeneca einen Impfstoff entwickelt.

"Wir werden alles tun, um dieses Land vor Pandemien und anderen Bedrohungen unserer Gesundheit zukunftssicher zu machen", sagte Hancock. Die Daten dieser Studie könnten dazu beitragen, die Pläne für das Auffrischungsprogramm im Laufe dieses Jahres zu gestalten.

Malawi zerstört knapp 20.000 Astrazeneca-Impfdosen

16.29 Uhr: Malawi hat fast 20.000 abgelaufene Dosen des Corona-Impfstoffs des Herstellers Astra Zeneca zerstört. Das teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Das Land im südlichen Afrika habe 102.000 Dosen des Impfstoffs von der Beschaffungskommission der Afrikanischen Union (Avatt) erhalten, sagte Gesundheitsministerin Khumbize Chiponda der Deutschen Presse-Agentur. Davon seien 19.610 Dosen abgelaufen, bevor sie verabreicht werden konnten, so Chiponda. Wochit/Imago Erst AstraZeneca, dann Biontech? Kreuzimpfung ist hochwirksam

Malawi, ein von Armut betroffenes Land mit knapp 20 Millionen Einwohnern, hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums insgesamt rund 335.000 Dosen des Astrazeneca-Präparats verabreicht. Das Land hat mehr als 34.000 Corona-Fälle gemeldet, von denen 1153 Patienten verstorben sind.

Johnson: Hinweise auf Wirksamkeit von Impfung gegen alle Varianten

14.13 Uhr: Nach Angaben des britischen Premierminister Boris Johnson gibt es vermehrt Hinweise darauf, dass die bislang eingesetzten Impfstoffe gegen alle bekannten Varianten des Coronavirus schützen. Das gelte auch für die indische Variante B.1.617.2, so der konservative Politiker bei einer Fragestunde am Mittwoch im Parlament in London.

Ein starker Anstieg in Neuinfektionen in Teilen Großbritanniens durch die indische Variante hatte zuletzt Besorgnis ausgelöst. Trotzdem hält die Regierung in London bislang an ihrem Fahrplan für die Lockerung der Corona-Maßnahmen fest. Seit diesem Montag sind Treffen von bis zu sechs Personen in Privathaushalten wieder erlaubt. Auch die Innengastronomie, Theater, Kinos und Museen dürfen wieder Gäste empfangen. Selbst Auslandsreisen sind teilweise wieder ohne Auflagen erlaubt.

Vergangene Woche hatte Johnson gewarnt, die eigentlich für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England könne sich wegen der indischen Variante verzögern.

200 Millionen Corona-Impfungen in der EU

12.40 Uhr: Die Europäische Union hat am Mittwoch die Marke von 200 Millionen Corona-Impfungen überschritten. Dies teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter mit. Beim Impfziel sei man weiter auf Kurs: Bis Juli sollen genügend Dosen geliefert sein, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu impfen.

Nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC sind bisher EU-weit 38,8 Prozent der Menschen über 18 Jahren mindestens einmal geimpft. 16,0 Prozent haben den vollen Impfschutz. Bei den meisten Impfstoffen sind zwei Spritzen im Abstand von einigen Wochen nötig. Nur beim Vakzin von Johnson & Johnson gilt eine Spritze als voller Impfschutz.

In den 27 EU-Staaten leben etwa 450 Millionen Menschen. 70 Prozent der Erwachsenen entspricht nach Angaben der EU-Kommission etwa 266 Millionen Menschen.

Impfpriorisierung: Mehrheit der Deutschen befürwortet Aufhebung

12.11 Uhr: Fast zwei Drittel der Deutschen findet die ab Anfang Juni geplante Aufhebung der Corona-Impfpriorisierung einer Umfrage zufolge gut. 65 Prozent der Befragten befürworten den Schritt, 18 Prozent lehnen ihn ab, wie am Mittwoch aus einer Mitteilung des Meinungsforschungsinstitut YouGov hervorging. Die weiteren Befragten machten keine Angabe. Besonders unter jungen Erwachsenen sei die Zahl der Befürworter groß, teilte YouGov mit.

Ab 7. Juni soll es in Deutschland keine Priorisierungsgruppen für die Corona-Impfungen mehr geben, unabhängig von der Art des Impfstoffs. In einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg und Bayern soll das schon früher gelten.

Bisher wurden in Deutschland in Impfzentren und Praxen 41,5 Millionen Corona-Impfdosen verabreicht. Mindestens eine Erstimpfung haben laut aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instiuts vom Mittwoch mehr als 38 Prozent der Menschen in Deutschland erhalten. Vollständig geimpft sind 11,9 Prozent.

Kölner Arzt erklärt: "Ich impfe meine Familie mit Astra und nicht mit Biontech – ganz klar"

10.14 Uhr: Der Kölner Impfarzt Jürgen Zastrow hat im Interview mit der "Welt" eine ungewöhnliche Präferenz offengelegt. "Ich impfe meine Familie mit Astra und nicht mit Biontech – ganz klar", sagte er dem Blatt. Diese Ansicht ist eher ungewöhnlich: Vektorimpfstoffe wie das Präparat von Astrazeneca sind in den vergangenen Wochen aufgrund teils heftiger Nebenwirkungen in Verruf geraten. Zastrow zeigte sich im Gespräch mit der "Welt" jedoch überzeugt: Das Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns biete "einen Schutz von 100 Prozent", in groß angelegten Studien sei kein mit Astrazeneca geimpfter Patient intensivpflichtig geworden. Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Coburg: Wegen hoher Inzidenz – Bundeswehr soll Impfzentrum eröffnen

"Eine kleine Grippe, wenn ich die habe, auch mit den zwei Tagen Fieber oder Gelenkschmerzen – ich denke, das können die meisten ab. Aber was wir alle nicht wollen, ist im Krankenhaus landen oder gar in der Intensivstation. Und davor schützt Astra zuverlässig", zitiert das Blatt den Mediziner. Auch das Risiko einer Hirnvenenthrombose, wegen dem sich viele nicht mit dem Astrazeneca-Vakzin impfen lassen wollen, sprach Zastrow an. "Die Problematik war ja in den ersten Monaten, dass wir das nicht wussten. Die Menschen bekamen Kopfschmerzen und haben Kopfschmerztabletten genommen", sagte er.

Inzwischen sei die Komplikation jedoch bekannt. Wer vier Tage nach der Impfung noch Kopfschmerzen habe, werde angewiesen, zum Arzt zu gehen und ein Blutbild zu machen. "Wir kriegen es jetzt heraus, und man kann ja dieses Problem behandeln", erklärte der Impfarzt im Gespräch mit der "Welt". Insgesamt versteht Zastrow die Diskussion um Nebenwirkungen bei Astrazeneca-Impfungen nicht: "Es sind extrem seltene Nebenwirkungen. Lesen Sie sich mal irgendein Medikament durch bis hin zu Aspirin. Sie kommen überall auf extrem seltene Nebenwirkungen."

DHL hat bereits 200 Millionen Corona-Vakzindosen in 120 Länder transportiert

9.44 Uhr: Der Transport von Corona-Impfstoffen wird sich aus Sicht des Logistikkonzerns Deutsche Post DHL zu einem langfristigen Geschäft entwickeln. Nachdem vermutlich Mitte 2022 die Erst- beziehungsweise Zweitimpfung der Weltbevölkerung abgeschlossen sein wird, werde der Bedarf an Folgeimpfungen hoch bleiben, sagte DHL-Manager Thomas Ellmann am Dienstag in Bonn bei der Vorstellung einer Studie zur Impfstoff-Logistik.

DHL rechnet für die kommenden Jahre mit einem Bedarf von sieben bis neun Milliarden Impfdosen pro Jahr, um die Infektionsraten niedrig zu halten und um die Mutationsgeschwindigkeit zu verlangsamen.

Bisher hat DHL nach eigenen Angaben weltweit 200 Millionen Dosen ausgeliefert, und zwar in mehr als 120 Ländern, darunter auch Deutschland. Eine Prognose, wie viele Dosen DHL bis Jahresende transportieren wird, wollte Ellmann nicht machen. "Das ist eher eine Frage, wie viel aus den Produktionsstätten rauskommen wird, und nicht, was wir aufnehmen können." Beim Transport von Vakzinen konkurriert DHL unter anderem mit Fedex und mit Kühne + Nagel. Das Schweizer Unternehmen hat bis Ende März rund 50 Millionen Impfstoffdosen transportiert, aktuellere Zahlen liegen nicht vor.

Hausärzte wehren sich gegen administrative Belastungen durch digitalen Impfpass

9.42 Uhr: Der Verband der niedergelassenen Ärzte will administrative Aufgaben bei der Einführung eines neuen digitalen Corona-Impfpasses lediglich für die Stammpatienten von Praxen übernehmen. Eine Übertragung des Impfnachweises für alle sonstigen geimpften Bürger komme nicht in Frage, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Mittwoch. "Die Arztpraxen sind keine Bürgerämter."

Auch die Übernahme der Dienstleistung für praxiseigene Patienten sei an die Erwartung gekoppelt, dass eine einfache technische Lösung samt Anbindung an die bereits existierende Praxissoftware bereitgestellt werde, betonte Gassen. "Das muss mit ein oder zwei Klicks zu erledigen sein." Die Impfkampagne werden ohnehin schon durch zu viel Bürokratie gebremst. Sollte die Politik die Ärzte zur Übertragung von Impfnachweisen für alle verpflichten, würden sich viele Mediziner aus der Immunisierungskampagne zurückziehen.

Bei dem geplanten digitalen Impfpass handle es sich letztlich um ein Reisedokument, ergänzte Gassen. Dieser sei keine medizinische Akte.

Auf nationaler und europäischer Ebene wird die Einführung eines digitalen Nachweises für Corona-Impfungen geplant, der etwa Reisen erlauben soll. Als ein großes logistisches Problem gilt dabei die Frage, wer die nachträgliche Übertragung des Nachweises für viele Millionen bereits geimpfter Bürger übernehmen könnte.

"Müssen unkonventionelle Wege gehen": Söder will mit mobilen Teams Impfkampagne antreiben

08.11 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will die Arbeit der Impfzentren nach der Aufhebung der Priorisierung stark auf einen Außeneinsatz ausrichten, um breite Bevölkerungsschichten zu erreichen. Die Impfzentren würden nun wichtig, um strategisch zu impfen, sagte der CSU-Vorsitzende der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch). Mobile Teams könnten über Betriebsärzte ganze Unternehmen durchimpfen. "Dann sollen im Juni in Schulen die Abschlussklassen geimpft werden und vielleicht noch vor den Sommerferien Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren, sobald die Impfstoffe zugelassen sind." Peter Kneffel/dpa Pool/dpa Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, geht zur Sitzung des bayerischen Kabinetts.

Auch solle es gezielt in Stadtteilen Impfangebote geben, in denen viele Menschen mit Migrationshintergrund lebten und es noch Vorbehalte gegen die Impfung gebe, sagte Söder. "Wir müssen auch unkonventionelle Wege gehen. Warum bieten wir nicht auch mal einen Impftag im Umfeld einer Moschee oder eines Kulturvereins an?", fügte er hinzu. "Zudem sollten auch Menschen in sozial schwierigen Verhältnissen beispielsweise über die Tafeln erreicht werden."

Die Impfzentren hätten weiter eine zentrale Bedeutung: "Erstens, um die versprochenen Zweitimpfungen zu gewährleisten. Und zweitens werden die Impfzentren auf der langen Zielgeraden der Pandemie noch wichtig, um strategisch zu impfen", sagte Söder. Man werde weiter impfen und verschiedene Impfstoffe bestellen müssen. "Zum einen, um den Grundschutz auszubauen. Zum anderen, um auf mögliche Mutationen reagieren zu können."

Bayerns Hausärzte dürfen Patienten von diesem Donnerstag (20. Mai) an unabhängig von der Impfreihenfolge mit sämtlichen Corona-Impfstoffen impfen. Bundesweit soll bei den Corona-Impfungen in Deutschland ab dem 7. Juni keine festgelegte Reihenfolge mehr gelten.

Neues Vergabesystem ab Juni für Impftermine im Norden

07.56 Uhr: Ab Juni läuft in Schleswig-Holstein die Vergabe von Impfterminen für die Corona-Schutzimpfung nach einem neuen Verfahren. Die Möglichkeit, sich einen Termin aussuchen zu können, entfällt, erklärte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). Demnach können sich Impfwillige ab Juni im Impfzentrum ihrer Wahl verbindlich anmelden und bekommen bei Verfügbarkeit einen Termin zugewiesen.

Viele Menschen sind nach einer Meldung der "Hamburger Morgenpost" frustriert, mehrmals auf die Impfportale gehen zu müssen, um sich anzumelden. "Das entfällt in Zukunft mit der Registrierung", so Garg. Für die Impfzentren bekommt Schleswig-Holstein im Moment 800.000 Impfdosen pro Woche. Diese Zahl wird sich voraussichtlich bis zum Sommer nicht erhöhen.

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