Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt weiterhin fest im Griff: Die Zahl der Ansteckungen mit dem Virus steigt fast überall wieder an – auch in Deutschland. Weltweit sind mehr als eine Million Menschen durch das Virus gestorben. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
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Topmeldungen zur Corona-Krise in Deutschland und der Welt:
- Tübinger Unternehmen Curevac geht mit Impfstoff-Kandidat in nächste Phase (06.31 Uhr)
- Bildungsministerin fordert: Lehrer als Erste gegen Coronavirus impfen (06.17 Uhr)
- Großbritannien: Erstmals mehr als 7000 neue Corona-Fälle an einem Tag (18.27 Uhr)
Tübinger Unternehmen CureVac geht mit Impfstoff-Kandidat in nächste Phase
06.31 Uhr: Das deutsche Biotech-Unternehmen CureVac geht mit seinem Impfstoff-Kandidaten in die nächste Testphase, wie am Dienstag bekannt wurde. Demnach sei der erste Teilnehmer an einer klinische Phase-2a-Studie mit dem Impfstoffkandidaten CVnCoV geimpft worden. Die Studie wird in Peru und Panama durchgeführt, heißt es in der Mitteilung des Tübinger Unternehmens weiter. Insgesamt werden 690 gesunde Teilnehmer geimpft. Curevac will die Teilnehmer im Abstand von 28 Tagen zwei Mal impfen. Erste umfassende Daten werden im späten vierten Quartal dieses Jahres erwartet. Wörtlich heißt es in der Mitteilung weiter: "In Erwartung weiterer Daten aus der laufenden Phase-1-Studie und der Phase-2a-Studie plant CureVac den Beginn der globalen klinischen Phase-2b/3-Studie mit bis zu 30.000 Teilnehmern im vierten Quartal 2020." Die Phase 3 ist die letzte klinische Testphase. Erst wenn ein Impfstoff diese Phase erfolgreich durchlaufen hat, kann der Hersteller die Zulassung beantragen.
Bildungsministerin fordert: Lehrer als Erste gegen Coronavirus impfen
Mittwoch, 30. September, 06.17 Uhr: Lehrer sollten nach Auffassung von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek mit als Erste gegen das Coronavirus geimpft werden, wenn es den Impfstoff gibt. "Als Bundesbildungsministerin würde ich mir wünschen, dass Lehrerinnen und Lehrer aufgrund ihrer Vielzahl an Kontakten in der Schule zu den Ersten gehören, denen eine Impfung angeboten wird – insbesondere, wenn sie zu einer Risikogruppe gehören», sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das würde den Lehrern verständliche Sorgen vor einer Infektion nehmen, meinte sie. Auch würde eine bevorzugte Impfung für Lehrer helfen, den für die Gesellschaft so wichtigen Schulbetrieb aufrecht zu erhalten.
Karliczek verwies darauf, dass das Robert Koch-Institut, der Ethikrat und die Ständige Impfkommission gerade Empfehlungen entwickelten. "Die Impfung ist und bleibt freiwillig", betonte sie. dpa/Bernd von Jutrczenka/dpabild Anja Karliczek (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Der Wettlauf um einen Impfstoff läuft weltweit auf Hochtouren. Einige wenige Mittel sind bereits in der entscheidenden Testphase III mit Zehntausenden Probanden. Dabei wird überprüft, ob der Impfstoff nicht nur verträglich ist, sondern auch tatsächlich vor einer Corona-Infektion schützt. Noch ist das für kein Mittel nachgewiesen.
Es sei das Ziel aller Bundesländer, generelle Schulschließungen zu vermeiden. "Um bereits einzelne Schulschließungen zu umgehen, muss überall vor Ort rasch und entschieden reagiert werden, wenn in einer Klasse der Verdacht auf eine Infektion festgestellt wird." Ein wesentlicher Punkt sei: "Es müssen die möglicherweise betroffenen Kinder schnellstens in Quarantäne gehen und dann auch getestet werden."
Drei weitere Tests negativ: "Mein Schiff 6"-Infektionen waren definitiv Fehlalarm
22.33 Uhr: Bei den angeblichen Corona-Infektionen unter Crew-Mitgliedern des Kreuzfahrtschiffes "Mein Schiff 6" hat es sich nun definitiv um einen Fehlalarm gehandelt. Dies hätten drei nach dem Alarm vorgenommene Testreihen ergeben, erklärte die deutsche Reederei TUI Cruises am Dienstagabend. Das Schiff war am Morgen in den griechischen Hafen von Piräus eingelaufen. dpa/picture alliance / Markus Scholz/dpabild Das Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 6“ hat im Hamburger Hafen festgemacht.
"Nach einem Fehlalarm durch eine Meldung zwölf positiver Testergebnisse bei Crewmitgliedern durch ein Labor an Land haben drei weitere Tests, darunter zwei PCR-Tests und ein Antigen-Test, bestätigt: Es gibt keine Fälle von Covid-19 an Bord der Mein Schiff 6", erklärte TUI Cruises. Das geplante Kreuzfahrtprogramm werde am Mittwoch mit Landausflügen in Piräus fortgesetzt. Auch der stellvertretende griechische Zivilschutzminister Nikos Hardalias erklärte vor Journalisten, alle drei neuen Testreihen unter der Besatzung seien negativ gewesen. "Wir haben deshalb den Alarmzustand beendet."
Berliner Senat beschließt Maskenpflicht in Büros
20.00 Uhr: Angesichts zuletzt gestiegener Corona-Infektionszahlen in Berlin dürfen private Feiern im Freien künftig nur noch mit maximal 50 Teilnehmern stattfinden. In geschlossenen Räumen gilt eine Obergrenze von 25 Teilnehmern. Das beschloss der Berliner Senat am Dienstag, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr.
Neu ist auch eine allgemeine Maskenpflicht in Büro- und Verwaltungsgebäuden. Beim Arbeiten am Schreibtisch soll die Regelung nicht greifen, wie es hieß.
Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen in Berlin – wie anderswo in Deutschland auch – vergleichsweise stark angestiegen und hatte die Politik alarmiert. Pro 100 000 Einwohner steckten sich innerhalb von sieben Tagen 28,9 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus an (Stand Dienstag).
TOP-NEWS: 2056 Neuinfektionen gemeldet – fast 25.000 Menschen aktiv mit Corona infiziert
19.43 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben am Dienstag 2056 neue Fälle gemeldet. Am Montag waren es noch 1717 Fälle gewesen, allerdings wird dienstags meistens eine höhere Zahl an Neuinfektionen gemeldet, weil traditionell einige Fälle vom Wochenende verspätet dazukommen. Mit insgesamt 564 gab Nordrhein-Westfalen die höchste Zahl an Neuinfizierten an, am Montag waren es noch über 200 Infektionen weniger gewesen.
Neben NRW stieg die Zahl der Neuinfektionen auch in Bayern stark, über 100 Meldungen mehr waren es am Dienstag. Die Reproduktionszahl ist im Gegensatz zum Montag leicht gesunken, von 1,18 auf 1,12. Damit liegt sie weiter über der kritischen Marke von 1,0. 16 Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden an den Folgen einer Corona-Infektion verstorben – und damit mehr als doppelt so viele als am Montag gemeldet wurden. 9451 Todesfälle gibt es in Deutschland insgesamt.
Die Zahl der belegten Intensivbetten liegt bei 356. Damit sind drei Personen mehr in intensivmedizinischer Behandlung als noch am Vortag, da war der Anstieg jedoch deutlich größer gewesen (+28). 201 Patienten werden derzeit invasiv beatmet (+10). Aktive Corona-Fälle – also Menschen, die aktuell am Virus erkrankt sind – sind im Moment 24.649 zu verzeichnen – das sind 341 mehr als am Vortag.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 49.412 (+213) / 1885 Todesfälle (+5)
- Bayern: 67.818 (+443) / 2662 Todesfälle (+5)
- Berlin: 14.499 (+173) / 228 Todesfälle (+0)
- Brandenburg: 4279 (+23) / 173 Todesfälle (+0)
- Bremen: 2435 (+50) / 59 Todesfälle (+0)
- Hamburg: 7836 (+87) / 239 Todesfälle (+0)
- Hessen: 18.788 (+144) / 550 Todesfälle (+0)
- Mecklenburg-Vorpommern: 1181 (+12) / 20 Todesfälle (+0)
- Niedersachsen: 20.076 (+122) / 684 Todesfälle (+1)
- Nordrhein-Westfalen: 69.282 (+564) / 1867 Todesfälle (+2)
- Rheinland-Pfalz: 10.669 (+74) / 254 Todesfälle (+1)
- Saarland: 3371 (+28) / 177 Todesfälle (+0)
- Sachsen: 7194 (+62) / 233 Todesfälle (+1)
- Sachsen-Anhalt: 2631 (+11) / 68 Todesfälle (+0)
- Schleswig-Holstein: 4772 (+48) / 162 Todesfälle (+1)
- Thüringen: 4056 (+2) / 190 Todesfälle (+0)
Gesamt (Stand 29.09.2020, 19.43 Uhr): 288.299 (9451 Todesfälle)
Vortag (Stand 28.09.2020, 20.21 Uhr): 286.243 (9435 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 254.200
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 24.649 (+341)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 29.09.): 1,12 (Vortag: 1,18)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 356 (+3)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 201 (+10)
Corona in Nordrhein-Westfalen: Bußgeld über 150 Euro bei Falschangaben in Restaurants
18.49 Uhr: In Nordrhein-Westfalen müssen Menschen, die in Restaurants oder Gaststätten falsche Angaben zu ihrer Person machen, mit mehr als 150 Euro Bußgeld rechnen. Die genaue Höhe werde noch geklärt, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag nach einer Bund-Länder-Schalte in Düsseldorf. Die Kontaktangaben würden auch in Stichproben überprüft. dpa/Bernd Thissen/dpabild Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.
Das Bußgeld werde höher sein als die jetzige Strafe für Maskenverweigerer im öffentlichen Nahverkehr, weil auch mehr Menschen mit Corona in Gaststätten infiziert werden könnten, sagte Laschet. Es liege im gesundheitlichen Interesse jedes Einzelnen, seinen richtigen Namen zu hinterlassen. Die Kontaktnachverfolgung sei "die Schlüsselfrage der Pandemie".
TOP-NEWS: Großbritannien: Erstmals mehr als 7000 neue Corona-Fälle an einem Tag
18.27 Uhr: In Großbritannien sind am Dienstag zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie mehr als 7000 neue Corona-Fälle gezählt worden. Insgesamt gab es 7142 Neuinfektionen, wie die zuständige Regierungsbehörde mitteilte. Zudem verdoppelte sich die Zahl der neuen Todesfälle innerhalb einer Woche: Lag die Zahl der Todesfälle mit einer Corona-Infektion in der vergangenen Woche noch bei 37 Fällen an einem Tag, waren es am Dienstag 71 Todesfälle. Auch die Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern stieg merklich an.
Angesichts der stark steigenden Zahlen gelten in großen Teilen des Landes wieder schärfere Schutzmaßnahmen: So dürfen sich im Nordosten Englands, aber auch in Nordirland und Schottland bis auf wenige Ausnahmen keine Angehörige verschiedener Haushalte mehr treffen. In England müssen Pubs und Restaurants um 22 Uhr schließen. Premier Boris Johnson will am Mittwoch mit führenden Gesundheitsberatern vor die Presse treten.
Brandenburg will schärfere Obergrenze für Feiern bei mehr Infektionen
17.56 Uhr: In Brandenburg sollen im Fall stark steigender Corona-Zahlen künftig strengere Regeln für Feiern gelten. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kündigte am Dienstag eine Obergrenze von 50 Menschen für öffentliche Räume und 25 für private Räume an, wenn es mehr als 35 Neuansteckungen pro 100 000 Einwohner im Zeitraum der vergangenen sieben Tage gibt – derzeit sind es rund fünf im Land.
TOP-NEWS: Bei Falschangaben im Restaurant: Bis zu 1000 Euro Bußgeld in Schleswig-Holstein
17.52 Uhr: Wer in einem Restaurant oder anderen Gastwirtschaften in Schleswig-Holstein falsche Angaben zu seiner Person macht, dem droht künftig ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro. Dies kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag an. Zuvor hatten die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Videoschalte mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Mindestbußgeld von 50 Euro beschlossen.
Illegale Tanzparty: Berliner Gastronom muss 5000 Euro zahlen
17.40 Uhr: Ein Berliner Gastronom muss nach einer Tanzparty 5000 Euro Bußgeld zahlen. Bei der Veranstaltung seien die Corona-Hygienevorschriften massiv verletzt worden, teilte der Bezirk Berlin-Mitte am Dienstag mit. Seit Ende Juni wurden demnach mehr als 1000 Anzeigen beim Innendienst des Ordnungsamts erfasst. In dem Bezirk liegen Ausgehmeilen wie die Torstraße. In den vergangenen Monaten löste die Berliner Polizei immer wieder Partys mit teils Hunderten Teilnehmern auf. Angesichts gestiegener Infektionszahlen in der Hauptstadt hatte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) eine konsequentere Umsetzung von Corona-Regeln gefordert.
TOP-News: 750-Milliarden-Euro Corona-Paket in der Sackgasse! EU-Abgeordnete drohen mit Blockade
16.25 Uhr: Europaabgeordnete wollen im Kampf für ein stärkeres Instrument gegen Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit innerhalb der EU notfalls auch eine Blockade des europäischen Corona-Konjunkturprogramms in Kauf nehmen. Die Fraktionschefs der vier großen proeuropäischen Fraktionen hätten zuletzt mehrfach deutlich gemacht, dass Vorschläge, wie sie jetzt auf den Tisch gekommen seien, für das Parlament nicht akzeptabel seien, sagte Parlamentsunterhändler Rasmus Andresen (Grüne) am Dienstag. Wenn es deswegen jetzt zu Verzögerungen bei den Verhandlungen über den langfristigen EU-Haushalt und das Corona-Konjunkturprogramm komme, sei das die Verantwortung der Regierungen der Mitgliedstaaten. dpa/Carsten Rehder Rasmus Andresen, Spitzenkandidat der schleswig-holsteinische Bündnis90/Die Grünen, spricht auf dem Landesparteitag.
Im Streit um die geplante Bestrafung von Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit innerhalb der EU hatte die derzeitige deutsche EU-Ratspräsidentschaft Anfang dieser Woche einen Kompromissvorschlag vorgelegt, der die Verhängung von Finanzsanktionen gegen Länder wie Ungarn und Polen deutlich unwahrscheinlicher macht als es ursprünglich angedacht war. So ist unter anderem vorgesehen, Kürzungen von EU-Finanzhilfen nur dann zu ermöglichen, wenn Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit "in hinreichend direkter Weise" Einfluss auf die Haushaltsführung und die finanziellen Interessen der Union haben.
Die EU-Kommission hat eigentlich vorgeschlagen, Strafen schon dann zu ermöglichen, wenn ein Mangel an Rechtsstaatlichkeit die Grundvoraussetzungen für eine wirtschaftliche Haushaltsführung zu beeinträchtigen droht.
Die Staats- und Regierungschefs hätten bereits bei ihrem Juli-Gipfel einen Fehler gemacht, "weil sie sich über vier Tage lang darauf eingelassen haben, über die Höhe von Krediten und Zuschüssen und Rabattzahlungen zu schachern", kommentierte Andresen am Dienstag in Anspielung darauf, dass der Vorschlag der deutschen EU-Ratspräsidentschaft auf Grundlage der Gipfelberatungen entstand. "Und am Ende fehlten allen – auch der Bundeskanzlerin – die Kraft – sich bei Rechtsstaatlichkeit gegen (den ungarischen Regierungschef) Viktor Orban und seine Freunde aus Polen (…) durchzusetzen." AFP Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, links) mit dem ungarischen Premierminister Viktor Orban
Jetzt überlasse man dem Parlament diese Auseinandersetzung, kritisierte Andresen. Es sei nicht Ziel des Europäischen Parlaments, in eine Blockadesituation zu geraten, aber man werde sich auch nicht über den Tisch ziehen lassen. Wer glaube, dass das Parlament am Ende schon alles mitmachen werde, um das Corona-Programm zu ermöglichen, mache das Problem nur größer.
Das derzeit zwischen den Regierungen der Mitgliedstaaten und dem Europaparlament verhandelte EU-Finanzpaket soll nach dem Willen der Staaats- und Regierungschefs aus Corona-Hilfen im Umfang von
750 Milliarden Euro und aus Geldern für die EU-Haushalte von 2021 bis 2027 in Höhe von 1074 Milliarden Euro bestehen. Die Abgeordneten wollen aber nur die notwendige Zustimmung geben, wenn es mehr Geld als geplant für EU-Programme wie Erasmus (Jugend & Bildung) und Horizon (Forschung) gibt und wenn ein schlagkräftiger Rechtsstaatsmechanismus geschaffen wird.
Zugleich drohen Länder wie Polen und Ungarn, dass sie für den langfristigen Haushalt notwendigen Beschlüssen nur zustimmen werden, wenn der Rechtsstaatsmechanismus so konstruiert wird, dass er für sie ungefährlich ist. Der neue Vorschlag sei inakzeptabel, kommentierte so die ungarische Justizministerin Judit Varga am Dienstag.
Deutschland ist dabei, Frankreich raus: Corona-Warn-Apps von mehreren EU-Ländern werden verknüpft
15.31 Uhr: In elf EU-Staaten können Nutzer von Corona-Warn-Apps noch in diesem Herbst ihre Kontakt-Daten anonym länderübergreifend abgleichen und sich so vor möglichen Infektionen warnen lassen. Weitere Länder sollen bald folgen. Eine entsprechende Schnittstelle für Smartphones in einer ersten Staatengruppe sei seit Anfang dieser Woche aktiv, hieß es am Dienstag aus Kreisen der Europäischen Kommission in Brüssel.
Das Gateway soll am 17. Oktober mit den Datenbeständen der jeweiligen nationalen Corona-Warn-Apps verbunden werden. Man habe das neue System zunächst mit sechs Ländern getestet – Ziel sei es, bis Mitte oder Ende Oktober dann elf EU-Mitglieder in einer "ersten Welle" dabei zu haben. Zuerst sollen Deutschland, Italien und Irland verknüpft werden. Danach sind den Angaben zufolge Österreich, Tschechien, Dänemark, Estland, Lettland, die Niederlande, Polen und Spanien an der Reihe. dpa/Oliver Berg/dpabild Die Corona-Warn-App mit der Seite zur Risiko-Ermittlung ist im Display eines Smartphone zu sehen.
Die Reihenfolge hänge von den technischen Entwicklungen der unterschiedlichen Warn-Apps und regulatorischen Fragen in den jeweiligen Ländern ab. Anwender müssen dazu ihre Apps aktualisieren und dem Datenaustausch auf EU-Ebene explizit zustimmen. Sie können dann entscheiden, ob sie nur die nationalen Daten empfangen wollen, die Daten aus ausgewählten Einzelstaaten oder den EU-weiten Datensatz. In dem Datenpaket befinden sich verschlüsselt die Kontakt-IDs der Anwender, die sich in ihren Apps als Corona-positiv eingetragen haben.
Frankreich, wo die Ansteckungen mit dem Coronavirus zuletzt wieder besonders stark zugenommen hatten, ist vorerst nicht darunter, weil sich die Verantwortlichen für ein anderes technisches Konzept entschieden haben.
TOP-NEWS: Zahl der Intensivpatienten steigt um ein Drittel
11.20 Uhr: Die Zahl der Intensivpatienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg binnen einer Woche um ein Drittel. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts hervor. So meldet das RKI, dass sich aktuell 353 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung befinden. Am 21. September lag die Zahl der Intensivpatienten hingegen noch bei 267. Aktuell werden 191 (54 Prozent) der Intensivpatienten invasiv beatmet.
Corona in Deutschland: NRW will Stehtische auf Weihnachtsmärkten erlauben
10.53 Uhr: Die Landesregierung will Stehtische auf den Weihnachtsmärkten in Nordrhein-Westfalen erlauben. "Wir werden bei den Weihnachtsmärkten Stehtische statt wie bislang ausschließlich Sitzplätze gestatten", sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) der "Rheinischen Post" auf die Frage nach einer Anpassung in der neuen Corona-Schutzverordnung des Landes. Es gehe um Weihnachtsmärkte unter Corona-Bedingungen, "weil wir am Ende nicht wollen, dass nach der Pandemie unsere Innenstädte leer stehen und alle nur noch beim Onlinehändler kaufen", unterstrich Laumann. Man werde die Stände auseinanderziehen müssen. Zudem müssten die Betreiber von Glühweinständen auf Abstände und Nachverfolgung achten.
Surftipp: Kurz vor dem Corona-Gipfel im Kanzleramt sickern erste Pläne durch
"Mein Schiff 6"-Crew nun doch negativ auf Corona getestet
09.25 Uhr: Die zwölf Crew-Mitglieder des Kreuzfahrtschiffs "Mein Schiff 6" sind nun offenbar doch negativ auf das Coronavirus getestet worden. Das berichtet die "Bild". Am Montag hatte es noch geheißen, zwölf Crewmitglieder seien positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie waren auf dem Schiff isoliert worden. Das Schiff war am Sonntagabend von der kretischen Hafenstadt Heraklion ausgelaufen. dpa/picture alliance / Markus Scholz/dpa Das Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 6“ war am Sonntagabend von der kretischen Hafenstadt Heraklion ausgelaufen.
RKI meldet mehr als 2000 Corona-Neuinfektionen
08.47 Uhr: Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 2089 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen mindestens 287.421 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 29.9., 0.00 Uhr).
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9460. Das sind elf mehr als am Vortag. Rund 254.200 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Am Samstag war mit 2507 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden. Corona-Fälle träten besonders in Zusammenhang mit Feiern im Familien- und Freundeskreis auf, hieß es im aktuellen Lagebericht des RKI. Der Anteil der Reiserückkehrer unter den Fällen gehe zurück. Es würden wieder vermehrt Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen gemeldet.
"Mein Schiff 6" mit Corona-Fällen an Bord in Piräus angekommen
08.11 Uhr: Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 6" mit mehreren Corona-Infizierten an Bord hat am frühen Dienstagmorgen in der griechischen Hafenstadt Piräus angelegt. Sofort gingen Experten der Gesundheitsbehörde (Eody) an Bord, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete. Alle Reisenden und Crewmitglieder sollen einen Coronavirus-Test machen.
Die ersten Schnelltests seien negativ gewesen, berichtete das Staatsfernsehen. Die 922 Urlauber und die die 666 Besatzungsmitglieder müssten bis auf Weiteres an Bord bleiben.
Am Montag war bekannt geworden, dass zwölf Crewmitglieder an Bord positiv auf das Corona-Virus getestet worden waren. Sie seien auf dem Schiff isoliert worden, teilte die Reederei Tui Cruises mit. Das Schiff war am Sonntagabend von der kretischen Hafenstadt Heraklion ausgelaufen.
Streeck: Fehlende pragmatische Lösungen und zu viel Angst
06.44 Uhr: Deutschland hat es aus Sicht des Virologen Hendrik Streeck im Sommer verpasst, pragmatische Lösungen für Zeiten mit steigenden Corona-Infektionszahlen zu finden. "Ich glaube, im Gesundheitssystem sind wir sehr gut vorbereitet", sagte Streeck mit Blick auf den Herbst und Winter der Deutschen Presse-Agentur. "Mental sind wir dagegen in Deutschland weniger gut vorbereitet, so empfinde ich es zumindest."
Es sei zu viel Angst vorhanden, sagte der Virologe. "Und wir haben es über den Sommer hinweg nicht geschafft, pragmatische Lösungen zu finden, wie man in bestimmten Bereichen weitermachen kann, wenn die Infektionszahlen deutlich steigen. Da wurden Chancen ausgelassen." Seine Sorge sei nun, dass im Herbst wenig über Lösungen diskutiert werde – und "zu viel darüber, wie wir das Leben wieder zurückfahren". dpa/Federico Gambarini/dpabild Hendrik Streeck steht in einem Labor der Uniklinik Bonn.
Streeck erklärte, dass es in der aktuellen Situation vor der kalten Jahreszeit nicht darum gehen könne, das Virus komplett einzudämmen. Es sei bereits Teil unseres Alltags. "Wir würden es nur mit den allerhärtesten Maßnahmen schaffen, es einzudämmen. Dann aber errichten wir eine Art künstlichen Staudamm, während es in anderen Ländern weiterläuft", sagte der Direktor des Instituts für Virologie am Uniklinikum Bonn. Irgendwann würde es auch in Deutschland wieder losgehen. Der Virologe plädierte dafür, das Geschehen "mit Augenmaß und intelligenten Systemen" zu kontrollieren. Als Beispiel nannte er Schnelltests am Eingang von Pflegeheimen.
Verstöße gegen Corona-Regeln: Privatparty in Gelsenkirchen aufgelöst
06.35 Uhr: Die Stadt Gelsenkirchen hat am Wochenende erstmals eine Party wegen erheblicher Verstöße gegen die lokal verschärften Corona-Regeln aufgelöst. Mit 100 Gästen seien in der angemieteten Gaststätte doppelt so viele Menschen gewesen wie zulässig, teilte die Stadt am Montag mit. Zudem sei gegen die geltenden Hygieneregeln verstoßen worden. Den Vermieter der Gaststätte sowie den Veranstalter der den Behörden nicht gemeldeten privaten Feier erwarte ein Ordnungswidrigkeitsverfahren sowie ein Zwangsgeld. Nachbarn der Gaststätte hatten sich über laute Musik beschwert und das Ordnungsamt verständigt. Gemeinsam mit der Polizei schritten die Ordnungskräfte am Samstag ein, schickten die Gäste nach Hause und versiegelten die Zugänge zur Gaststätte.
Seit der vergangenen Woche dürfen in der Ruhrgebietsstadt Feste nur mit höchstens 50 Teilnehmern und unter Einhaltung strenger Auflagen stattfinden. Die Anordnung gilt, weil die Neuinfektionen auf den kritischen Warnwert von mehr als 35 neuen Fällen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen geklettert waren, ab dem Kommunen und Kreise besondere Gegenmaßnahmen zur Eindämmung ergreifen müssen. Nach Angaben des RKI lag der Sieben-Tage-Wert am Montag weiterhin bei mehr als 37 – der dritthöchste Wert in NRW nach Remscheid und Hamm.
TOP-NEWS: Bayern meldet höchste Zahl an Neuinfizierten – Baden-Württemberg mit starkem Anstieg
20.26 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben am Montag 1717 neue Fälle gemeldet. Mit insgesamt 360 gab Bayern die höchste Zahl an Neuinfizierten an – allerdings hatte das Bundesland auch zuvor am Sonntag keine aktuellen Zahlen herausgegeben. In NRW ist die Zahl der Neuninfizierten von 492 gemeldeten Fällen am Sonntag auf 325 am Montag gesunken.
Zwei Bundesländer melden deutlich höhere Infektionszahlen als am Tag zuvor. In Baden-Württemberg wurden 307 neue positive Fälle gemeldet – das sind 114 mehr als noch am Tag zuvor. In Berlin ist die Zahl der Neuinfizierten mit 131 im Vergleich zum Sonntag um 48 gestiegen. Die Reproduktionszahl ist im Gegensatz zum Sonntag minimal von 1,17 auf 1,18 gestiegen. Damit liegt sie weiter über der kritischen Marke von 1,0. Sieben Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden an den Folgen einer Corona-Infektion verstorben – 9435 Todesfälle gibt es in Deutschland insgesamt.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 49.199 (+307) / 1880 Todesfälle (+0)
- Bayern: 67.375 (+360) / 2657 Todesfälle (+2)
- Berlin: 14.326 (+131) / 228 Todesfälle (+0)
- Brandenburg: 4256 (+7) / 173 Todesfälle (+0)
- Bremen: 2385 (+64) / 59 Todesfälle (+0)
- Hamburg: 7749 (+60) / 239 Todesfälle (+0)
- Hessen: 18.644 (+37) / 550 Todesfälle (+0)
- Mecklenburg-Vorpommern: 1169 (+13) / 20 Todesfälle (+0)
- Niedersachsen: 19.954 (+116) / 683 Todesfälle (+0)
- Nordrhein-Westfalen: 68.718 (+325) / 1865 Todesfälle (+1)
- Rheinland-Pfalz: 10.595 (+51) / 253 Todesfälle (+2)
- Saarland: 3343 (+3) / 177 Todesfälle (+1)
- Sachsen: 7132 (+91) / 232 Todesfälle (+0)
- Sachsen-Anhalt: 2620 (+75) / 68 Todesfälle (+1)
- Schleswig-Holstein: 4724 (+38) / 161 Todesfälle (+0)
- Thüringen: 4054 (+6) / 190 Todesfälle (+0)
Gesamt (Stand 28.09.2020, 20.21 Uhr): 286.243 (9435 Todesfälle)
Vortag (Stand 27.09.2020, 19.32 Uhr): 284.526 (9428 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 252.500
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 24.308 (+10)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 28.09.): 1,18 (Vortag: 1,17)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 353 (+28)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 191 (+11)
Die Zahl der Intensivbettenbelegung liegt bei 353. Damit sind 28 Personen mehr in intensivmedizinischer Behandlung als noch am Vortag. Aktive Corona-Fälle sind im Moment 24.308 zu verzeichnen – 10 mehr als am Vortag.
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