Um in der Apotheke eine Medikationsanalyse durchzuführen braucht man Zeit und umfassendes Wissen zu Arzneimitteln. Ohne technische Hilfsmittel ist es kaum möglich, sämtliche Interaktionen, Kontraindikationen und Therapieleitlinien auf dem Schirm zu haben. Zu diesen Hilfsmitteln zählen auch Datenbanken zur Unterstützung bei der Medikationsanalyse. Im Rahmen unseres Schwerpunktes zu pharmazeutischen Dienstleistungen, stellen wir ihnen drei wichtige vor. Im ersten Teil ging es um „MediCheck+“, jetzt im zweiten um „RP-Doc PhaB“.
RPDoc ist ein bereits etabliertes Tool zur Durchführung von Medikationsanalysen in verschiedenen Settings. Bei der Erstellung der Medikationsanalyse liegt hier der Fokus besonders auf der klinischen Relevanz der gefundenen ABPs. Hinter dem Tool steht eine eigenständige medizinische Redaktion, und es bestehen Experten-Kooperationen zum Beispiel mit Embryotox und dem Arzneitelegramm. Die Eingabe der Arzneimittel kann einfach über das Einscannen erfolgen. Laborwerte und auch die Nierenfunktion werden in die Prüfung mit einbezogen. Bei vorhandenen Angaben wird die Nierenfunktion ebenfalls errechnet, aber auch hier kann das Körpergewicht bei Übergewicht nicht bei der Berechnung angepasst werden. Ungeeignete Einnahmezeitpunkte werden bei RPDoc nicht automatisch erkannt, nicht optimale Einnahmeintervalle werden jedoch angezeigt. Die Teilbarkeit kann nur aus den verlinkten Fachinformationen und somit nicht automatisch überprüft werden.
Ein Fall, drei Datenbanken:„RP-Doc“ im Praxistest
Datenbanken zur Durchführung einer Medikationsanalyse
To „Tool“ or not to „Tool“
Vom Arzneimittel zur UAW und umgekehrt
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) werden nach Häufigkeitsangaben in den Fachinformationen und der Datenbank des Arzneitelegramms als Übersichtstabelle dargestellt, zudem kann sowohl vom Arzneimittel auf eine UAW als auch von einer UAW auf das/die Arzneimittel geprüft werden.
Interaktionen werden mithilfe eines Ampelschemas angezeigt, mehrfache Interaktionen werden kumuliert dargestellt. Es gibt allerdings keine Auswertung von Auswirkungen von Interaktionen, wenn mehrere Arzneimittel und/oder CYP-Enzyme betroffen sind. Dosierungen und Applikationswege werden jedoch bei den Interaktionen mitbetrachtet ebenso wie Interaktionen mit Nahrungsmitteln. Warnhinweise und Maßnahmen werden mit weiterführender Literatur angegeben. Die Warnhinweise sind mit Leitlinien-Empfehlungen verknüpft – einzelne Leitlinien sind nicht integriert, aber es gibt eine Verlinkung dazu. Zusätzlich stehen Risikowarnungen durch Rote-Hand-Briefe und Informationen zum Vorgehen beim Absetzen für die jeweiligen Arzneimittel zur Verfügung.
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Schwerpunkt Pharmazeutische Dienstleistungen
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