Die Verbraucher in Deutschland haben im vergangenen Jahr ihre Hoffnungen verstärkt auf homöopathische Mittel gesetzt. 2018 erwarben sie in Apotheken und im Versandhandel 54,5 Millionen Packungen solcher Mittel, berichtet der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). Damit wurden im vergangenen Jahr mehr homöopathische Mittel verkauft als 2017. Verglichen mit den Jahren 2015 und 2016 ist der Absatz jedoch gesunken. In den beiden Jahren erstanden die deutschen Verbraucher jeweils 55 Millionen Packungen.
Trotz zahlreicher Studien fehlt bis heute ein klarer Beleg dafür, dass homöopathische Globuli eine Wirkung über den Placeboeffekt hinaus entfalten. Ein EU-weiter Wissenschaftsrat warnte davor, dass Homöopathie sogar schaden kann, wenn eine notwendige medizinische Behandlung dadurch verzögert wird.
670 Millionen Euro Umsatz pro Jahr
Mit homöopathischen Mitteln wurden im Jahr 2018 etwa 670 Millionen Euro umgesetzt, davon 570 Millionen Euro mit verschreibungsfreien Mitteln. Der Gesamterlös mit rezeptfreier Arznei in Deutschland lag bei 9,1 Milliarden Euro.
In fast neun von zehn Fällen (87 Prozent) trugen 2018 die Verbraucher selbst die Kosten für homöopathische Mittel. In den übrigen Fällen verordneten Ärzte die Therapie auf Rezept, bei denen die Krankenkassen teils die Kosten übernehmen.
Dass die gesetzlichen Kassen unter bestimmten Voraussetzungen homöopathische Behandlungen bezahlen, ist umstritten. Eigentlich dürfen sie nur anerkannt wirksame Therapien erstatten, doch für Homöopathie, Anthroposophie und Pflanzenheilkunde hat der Gesetzgeber Sonderregeln geschaffen. Diese Verfahren müssen nicht in aufwendigen Studien ihre Wirksamkeit unter Beweis stellen. Da homöopathische Therapien so beliebt sind, versprechen sich viele Krankenkassen durch die Kostenübernahme einen Wettbewerbsvorteil.
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