Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt immer weiter. Das RKI meldet 3520 Neuinfektionen. Unklar bleibt noch, wann eine generelle Testpflicht für Reiserückkehrer gelten soll. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 29. Juli
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Entwurf: Einreise-Testpflicht soll neue Infektionswelle verzögern
10.26 Uhr: Die vorgesehene generelle Testpflicht bei Einreisen nach Deutschland soll nach Plänen des Bundesgesundheitsministeriums eine neue raschere Corona-Ausbereitung bremsen. Es sei notwendig, "die Eintragung zusätzlicher Infektionen einzudämmen und die Infektionszahlen gering zu halten, um in dieser Zeit weiter die Impfquoten steigern zu können", heißt es in einem Verordnungsentwurf aus dem Ministerium, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Die nach aktuellen Prognosen zu erwartende nächste Welle an hohen Infektionszahlen soll möglichst weit nach hinten verzögert werden."
Der Referentenentwurf mit Stand von Mittwochabend wurde nach dpa-Informationen mit anderen Ressorts vorabgestimmt, darüber soll nun noch weiter beraten werden. Der Entwurf sieht ein Inkrafttreten der Verordnung am 1. August vor. Die Bundesregierung hatte den Starttermin der Neuregelung aber zuletzt offen gelassen und auf noch nötige interne Abstimmungen verwiesen.
Grundsätzlich sollen laut dem Entwurf künftig alle Einreisenden ab sechs Jahren über einen negativen Testnachweis, Genesenennachweis oder Nachweis einer vollständigen Impfung verfügen müssen – egal von wo und auf welchem Weg sie nach Deutschland kommen. Bei Einreise aus einem Gebiet mit besorgniserregenden Virusvarianten soll immer ein Testnachweis nötig sein – Nachweise als Geimpfter oder Genesener sollen dann nicht reichen.
Generell sollen die Nachweise bei der Einreise mitzuführen und bei "stichprobenhaften" Überprüfungen durch die Behörden vorzulegen sein. Reist man mit einem "Beförderer" wie einer Fluggesellschaft, sollen die Nachweise vor dem Start auf Anforderung vorgelegt werden müssen – so ist es für Flugpassagiere schon bisher. Im grenzüberschreitenden Bahnverkehr soll dies auch während der Fahrt möglich sein.
Geplant sind dem Entwurf zufolge auch Änderungen bei der Einstufung von Regionen mit höherem Risiko. Künftig soll es statt drei nur noch zwei Kategorien geben: Hochrisikogebiete und Virusvariantengebiete. Die bisherige Stufe eines "einfachen" Risikogebiets soll entfallen.
Virologe Schmidt-Chanasit: Pooltests für Reiserückkehrer "durchaus überlegenswert"
10.18 Uhr: Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat dafür plädiert, Reiserückkehrer im Falle einer Testpflicht nach ihrem Urlaub mit einer sogenannten Pooltestung auf das Coronavirus zu kontrollieren. Dabei werden mehrere Abstriche zusammengefasst und geprüft. "Wir kennen die ganzen Nachteile auch der Schnellteste, und sie kosten ja auch nicht unerheblich. Insofern wäre hier sicherlich eine Pooltestung mittels PCR-Verfahren durchaus überlegenswert", sagte Schmidt-Chanasit dem Radiosender "Bayern 2".
Eine Testpflicht für Reiserückkehrer sei dabei "nicht prinzipiell schlecht". Man müsse den Nutzen allerdings genau abwägen und die Details – wo und wie wird getestet – genau klären. Aus Praktikabilitätsgründen sollte eine Testpflicht dann so einfach wie möglich gestaltet sein, auch wenn dadurch einige Reisende benachteiligt würden. Der Test aller sei aber erstmal besser, "als ein sehr kompliziertes Regelwerk, das vielleicht dann wenig Effekt hat".
Hintergrund sei auch, dass die Qualität der Tests in den Urlaubsländern unterschiedlich sei, so der Tropenmediziner des Bernhard-Nocht-Instituts. "Da wird viel Schindluder getrieben." Man könne nicht sicher sein, ob die Tests so gut wie beispielsweise in Deutschland durchführt werden. "Und wir müssen uns dann die Frage stellen: Ist es zum Schluss eh nicht eine Alibimaßnahme, weil damit ist dann sicherlich niemandem geholfen."
Israel: Grüner Pass soll steigende Corona-Zahlen bremsen
09.12 Uhr: Wegen steigender Corona-Infektionszahlen gilt in Israel seit Donnerstag wieder der sogenannte Grüne Pass. Bei Versammlungen von mehr als 100 Menschen müssen Teilnehmer, die älter als zwölf Jahre alt sind, eine Bescheinigung für Geimpfte oder Genesene vorzeigen oder ein negatives Corona-Testergebnis. Dies gilt unter anderem für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Fitnessstudios, Restaurants, Konferenzen und Gebetshäuser.
Der Grüne Pass, der Erleichterungen für Geimpfte und Genesene brachte, war in Israel im Februar eingeführt worden. Nach einem deutlichen Rückgang der Infektionszahlen waren die meisten Beschränkungen jedoch wieder aufgehoben worden.
Ein Expertenteam empfahl eine dritte Auffrischungsimpfung für Erwachsene, wie es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums hieß. Uneinigkeit habe allerdings über die Altersgruppe geherrscht, welche die Impfung erhalten solle – entweder über 60-Jährige oder über 70-Jährige. In den kommenden Tagen werde das Ministerium eine endgültige Entscheidung über eine dritte Impfung und die entsprechende Altersgruppe treffen, hieß es.
Spahn widerspricht RKI: "Mit steigender Impfrate verliert die Inzidenz an Aussagekraft"
6.32 Uhr: Jens Spahn hat dem Robert-Koch-Institut, das die Inzidenz als Leitindikator beibehalten will, widersprochen. "Mit steigender Impfrate verliert die Inzidenz an Aussagekraft", bekräftigte der Bundesgesundheitsminister am Mittwoch. Es brauche deshalb "zwingend weitere Kennzahlen, um die Lage zu bewerten", zum Beispiel die Zahl der neu aufgenommenen Covid-19-Patienten im Krankenhaus.
Damit geht Spahn auf Konforntationskurs zum Kurs von RKI-Chef Wieler, der Anfang der Woche verkündet hatte, dass Prävention weiterhin die höchste Priorität habe, also eine niedrige Inzidenz. "Hohe Impfquoten allein sind nicht ausreichend, die vierte Welle flach zu halten", stand unter anderem in dem Papier.
1630 Neuinfektionen mehr als in der Vorwoche – Inzidenz in drei Wochen verdreifacht
Donnerstag, 29. Juli, 06.03 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in gut drei Wochen auf mehr als das Dreifache gestiegen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Donnerstagmorgen lag sie bei 16,0 – am Vortag betrug der Wert 15,0 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 3520 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus den Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.19 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 1890 Ansteckungen gelegen, wahrscheinlich fehlten damals jedoch 19 Neuinfektionen aus Brandenburg.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 10 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 42 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 769 608 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.655.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91 702.
Scholz: Nicht-Geimpfte sollen Tests in absehbarer Zeit zahlen
20.40 Uhr: SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich dafür ausgesprochen, Corona-Tests in absehbarer Zeit für viele Bürger kostenpflichtig zu machen. Wenn sich alle hätten impfen lassen können, werde man Tests irgendwann selbst bezahlen müssen, sagte der Vizekanzler am Mittwoch in der Gesprächsreihe "Brigitte live". Das dürfe aber nicht für diejenigen gelten, die sich aus gesundheitlichen Gründen sich nicht impfen lassen könnten oder für die es – wie für Kinder – keine Impfempfehlung gebe.
In den Schulen und Betrieben müssten Tests weiter kostenlos sein, sagte Scholz. Für alle anderen müssten die Tests "so billig wie möglich sein". "Ich finde nicht, dass es da um Strafe geht", betonte Scholz. Es sei aber auch nicht einzusehen, dass der Staat Tests bezahle, wenn es die bessere Alternative des Impfens gegeben hätte. Denn die Impfung schütze nicht nur einen selbst, sondern auch andere.
Niederlande: Starker Rückgang der Infektionszahlen
18.40 Uhr: In den Niederlanden geht die Zahl der Neuinfektionen weiter stark zurück. Zuletzt wurden 3513 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet, fast 500 weniger als am Vortag. In den vergangenen sieben Tagen ging die Zahl der positiven Testergebnisse um fast 50 Prozent im Vergleich zur Vorwoche zurück. Grund sind die verschärften Maßnahmen vor allem für Nachtclubs und Diskotheken.
Die Niederlande waren am Dienstag von Deutschland wegen der sehr hohen Infektionszahlen zum Hochinzidenzgebiet erklärt worden. Nach Aufhebung der meisten Maßnahmen waren die Infektionszahlen explosionsartig gestiegen. Daraufhin hatte die Regierung zum 10. Juli die Notbremse gezogen und vor allem das Nachtleben wieder stark eingeschränkt.
Foto: pa/dpa/ Jules van Iperen Feiernde Menschen im niederländischen Tilburg.
EU-Kommission unterschreibt Vertrag für Corona–Medikament
15.54 Uhr: Die EU-Kommission hat einen Rahmenvertrag mit der Pharmafirma GlaxoSmithKline unterschrieben, um ein Medikament gegen Corona zu beschaffen. Deutschland und 15 weitere EU-Länder beteiligen sich an der Ausschreibung für den Kauf des Mittels Sotrovimab für voraussichtlich 220.000 Behandlungen, wie die Brüsseler Behörde am Mittwoch mitteilte. Das Medikament wird derzeit von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA geprüft. Es kann den Angaben zufolge zur Behandlung bei leichten Symptomen verwendet werden.
Die EU-Kommission hatte Ende Juni bereits bekanntgegeben, dass sie fünf vielversprechende Corona-Medikamente im Blick hat, darunter Sotrovimab. Vier der Mittel enthalten sogenannte monoklonale Antikörper. Diese werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen. Ein weiteres Medikament mit dem Namen Olumiant reduziert die Aktivität des Immunsystems und soll eigentlich gegen Rheuma helfen. Die Hoffnung ist, dass die entzündungshemmende Wirkung auch bei schweren Covid-19-Verläufen hilft.
Berliner Clan-Familien wohl in Abrechnungsbetrug bei Corona-Tests verwickelt
15.25 Uhr: Nach einer Großrazzia der Generalstaatsanwaltschaft Berlin und der ortsansässigen Polizei am Mittwochmorgen stehen mehr als 50 Personen unter Tatverdacht, in Abrechnungsbetrug mit Corona-Schnelltests verwickelt zu sein. Bild: kroeger Verdacht auf Betrug: Polizei-Razzia in Corona-Testzentrum (Symbolbild)
Unter den Verdächtigen soll „Tagesspiegel“-Informationen nach auch ein Mitglied einer Berliner Großfamilie sein, welche bereits in der Vergangenheit in Neukölln aufgefallen war. Ob die Staatsanwaltschaft auch seine Teststelle im Stadtteil Tempelhof durchsuchte, bestätigte die Staatsanwaltschaft bisher noch nicht.
Start für generelle Corona-Testpflicht bei Einreisen noch offen
15.24 Uhr: Die Bundesregierung lässt den Start der geplanten generellen Corona-Testpflicht für Urlauber bei der Rückkehr nach Deutschland vorerst offen. Die stellvertretende Sprecherin Ulrike Demmer nannte am Mittwoch in Berlin keinen Termin und wies auf noch laufende interne Abstimmungen hin. Regelungen für Reiserückkehrer stünden auch auf der Themenliste der Corona-Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder am 10. August. Was schon vorher geklärt werden könne, werde selbstverständlich geklärt. Es gelte: "Je schneller, desto besser."
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) streben an, dass künftig grundsätzlich ein negativer Test nötig sein soll – egal, von wo und mit welchen Verkehrsmitteln man kommt. Eine generelle Testpflicht bei der Einreise besteht schon für alle Flugpassagiere. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Dienstagabend in der ARD gesagt, der Bund habe zugesichert, er werde bis zum 1. August alles probieren, um eine einheitliche Testpflicht einzuführen, "nicht nur für Flugreisen, sondern auch beispielsweise für alles, was an normalem Autoweg oder Bahnweg kommt".
Zahl der Neuinfektionen in Tokio überschreitet Marke von 3000
14.12 Uhr: In der Olympia-Stadt Tokio hat die Zahl der Neuinfektionen erstmals die Marke von 3000 überstiegen. Die Behörden meldeten am Mittwoch einen neuen Höchststand von 3117 neuen Fällen binnen 24 Stunden, knapp 350 mehr als in ganz Deutschland. Gouverneurin Yuriko Koike rief vor allem junge Menschen auf, sich impfen zu lassen.
Wegen wachsender Corona-Fallzahlen hatte die Regierung bereits im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele zum vierten Mal den Gesundheitsnotstand über Tokio verhängt. Dieser bringt jedoch nicht so strenge Restriktionen mit sich wie in anderen Ländern; unter anderem dürfen Bars und Restaurants keinen Alkohol mehr ausschenken und müssen um 20.00 Uhr schließen; die Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen wird beschränkt.
Foto: dpa In der Olympia-Stadt Tokio hat die Zahl der Neuinfektionen erstmals die Marke von 3000 überstiegen.
Derzeit besteht die Sorge, dass die Olympischen Spiele für weitere Ansteckungen sorgen könnten. Bislang sind erst 25 Prozent der japanischen Bevölkerung vollständig geimpft. Auch in anderen Regionen steigt die Zahl der Neuansteckungen. Inzwischen erwägen Tokios Nachbar-Präfekturen Chiba, Saitama und Kanagawa, ebenfalls den Gesundheitsnotstand auszurufen.
Dramatischer Anstieg: WHO meldet 21 Prozent mehr Corona-Tote als vergangene Woche
13.45 Uhr: Die Zahl der gemeldeten Covid-19-Toten weltweit ist innerhalb einer Woche stark angestiegen: um 21 Prozent auf 69 000 in sieben Tagen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch in Genf berichtete. Die WHO bezieht sich auf Regierungsangaben für die Woche vom 19. bis 25. Juli. Insgesamt seien bislang mehr als vier Millionen Menschen weltweit nach einer Infektion gestorben. Experten verweisen darauf, dass nicht alle Menschen, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus an Covid-19 sterben, gemeldet werden. Andererseits hatten einige Gestorbene schwere Vorerkrankungen.
Die Zahl der in der vergangenen Woche gemeldeten Infektionen lag bei 3,8 Millionen, das waren acht Prozent mehr als in der Vorwoche. Auf dem amerikanischen Kontinent stiegen sowohl Infektions- als auch Totenzahlen deutlich. Ebenso starben mehr Menschen in Südostasien. Seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 sind fast 194 Millionen Infektionen gemeldet worden.
Allgemein lasse sich sagen, dass die Impfstoffe gut vor schweren Krankheitsverläufen schützen, so die WHO: Die Wirksamkeit habe bei den Impfstoffen von Astrazeneca, Moderna, Pfizer/Biontech und Sinovac bei über 80 Prozent gelegen. Bei Astrazeneca und Pfizer/Biontech seien auch bei Infektionen mit der hochansteckenden Delta-Variante des Virus die Zahl der schweren Verläufe deutlich reduziert worden. Zu den anderen Mitteln liegen keine oder nicht genügend Studien vor.
Die WHO verweist darauf, dass sich ein gewisser Prozentsatz von Geimpften mit dem Coronavirus anstecken kann, was auch bei anderen Krankheiten üblich sei. Mehrere Studien hätten gezeigt, dass sich bei Infizierten, die mindestens einmal geimpft waren, die Ansteckung von Mitglieder des eigenen Haushalts um 50 Prozent reduzierte und noch wesentlich stärker ein bis zwei Wochen nach der zweiten Impfung.
NRW-Vize will nur noch tatsächlich Infizierte in Quarantäne stecken
13.28 Uhr: Nordrhein-Westfalens stellvertretender Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) hat vom Robert Koch-Institut (RKI) eine Änderung der Corona-Quarantäne-Vorgaben verlangt. "Es sollten nur noch jene in Quarantäne geschickt werden, die tatsächlich infiziert sind", sagte der NRW-Minister für Kinder und Familie der Wochenzeitung "Die Zeit". Nach seiner Ansicht sollten künftig bei einzelnen Infektionsfällen nicht mehr ganze Klassen und Gruppen, Kitas oder Schulen in Quarantäne geschickt werden. "Sonst wäre an regulären Unterricht im Herbst nicht zu denken", sagte der FDP-Politiker.
Er sprach sich laut "Die Zeit" auch dafür aus, die Inzidenz als Richtwert aufzugeben. Stattdessen sollte auf die Hospitalisierung und die Lage der Intensivmedizin geblickt werden. Das folge insbesondere aus dem Fortschritt der Impfkampagne.
Inzidenz bei knapp 74: Landkreis Lüneburg verschärft Corona-Regeln
12.54 Uhr: Weil die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Lüneburg seit mehr als drei Tagen bei über 50 liegt (aktuell: 73,9), gelten in der Region ab heute verschärfte Corona-Regeln. Wie der Kreis in einer Pressemitteilung schreibt, sind private Treffen drinnen und draußen nun nur noch mit insgesamt "einem Hausstand und zwei Personen eines anderen Haushalts möglich". Geimpfte und Genesene sowie Kinder bis zum Alter von 14 Jahren werden dabei allerdings nicht mitgezählt.
In Kitas müssen Kinder, die älter als sechs Jahre sind, Masken tragen. Da das Infektionsgeschehen im Landkreis Lüneburg eingegrenzt werden könne, ist Einkaufen laut der Pressemitteilung auch weiterhin ohne negativen Testnachweis möglich. Denn: "Die rasanten Entwicklungen der vergangenen Tage sind weit überwiegend auf eine Party zurückzuführen, in deren Folge sich bis jetzt mehr als 100 Menschen mit dem Corona-Virus angesteckt haben", wird Kreisrat Jürgen Krumböhmer auf der Webseite des Landkreises zitiert. Bild: (c) dpa In Lüneburg greifen nun härtere Corona-Regeln.
Weiter ist in der Meldung zu lesen: "Für die Gastronomie gelten ebenfalls Ausnahmen von den strengen Corona-Regelungen bei einer Inzidenz über 50, das heißt: Die Innen- und Außengastronomie bleibt mit einem Hygienekonzept geöffnet, im Innenbereich dürfen die Tische nur bis zu 50 Prozent belegt werden." Ausschließlich im Innenbereich ist ein negativer Testnachweis, ein Nachweis über die Genesung von einer Covid-Erkrankung oder ein Impfbescheid nötig. Der "NDR" berichtet außerdem von einer Sperrstunde, die ab 23 Uhr gilt.
Kulturelle Veranstaltungen unter freiem Himmel "sind mit festen Sitzplätzen und maximal 500 Personen erlaubt", schreibt der Kreis Lüneburg in seiner Pressemitteilung. Auch Kinos und Theater dürfen der Mitteilung zufolge mit Hygienekonzept geöffnet bleiben, Diskotheken und Clubs sind geschlossen.
Experten: Psychische Auswirkungen von Corona ernst nehmen
12.50 Uhr: Familienforscher warnen davor, die psychischen Belastungen durch die Corona-Pandemie auf Schülerinnen und Schüler zu unterschätzen. "Die Auswirkungen von Schulschließungen auf die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen sind offensichtlich gravierender als bisher angenommen", erklärte der stellvertretende Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), Martin Bujard, am Mittwoch in Wiesbaden. Davon seien speziell jugendliche Mädchen und junge Menschen mit Migrationshintergrund betroffen.
Hochrechnungen hätten ergeben, dass nach dem ersten Lockdown 2020 rund 477.000 Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren in einer Selbsteinschätzung Symptome einer Depression zeigten. Dies entspräche etwa 25 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe – im Vergleich zu 10 Prozent bei einer Befragung im Jahr vor der Pandemie.
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