Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: In Deutschland zeichnet sich eine Entspannung der Lage ab – der Inzidenzwert liegt bei 5,7. Derweil breitet sich die Delta-Variante in Deutschland aus. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 28. Juni
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Merkel will Urlaub für Briten in der EU durch Quarantäne erschweren
7.39 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt sich laut der britischen "Times" für ein Urlaubsverbot der Briten in der Europäischen Union ein. Grund dafür ist die Delta-Variante des Coronavirus. Die auf der Insel lebenden Menschen dürfen nicht ihren Urlaub in der EU verbringen, auch wenn sie bereits zweimal geimpft sind.
Das indirekte Urlaubsverbot soll so durchgeführt werden, dass die Urlauber aus Großbritannien sich nach Einreise in eine 14-tägige Quarantäne begeben müssten. Dieses Mittel würde wohl zahlreiche Briten davon abhalten in Europa Urlaub zu machen.
Jedoch sind einige Regierungsvertreter aus anderen europäischen Ländern gegen Merkels Plan. Vor allem Länder wie Portugal, Griechenland, Zypern und Spanien haben Einwände. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron unterstützt den Plan von Merkel. Am Freitag werden sich Großbritanniens Premierminister Boris Johnson und Merkel treffen.
Gegenüber der Times sagte ein Mitglied der britischen Regierung: "Viele Länder werden denken, es sei ihre eigene Entscheidung und nicht eine Entscheidung, die in Berlin getroffen wird."
Aber auch allgemein wird der Ruf nach strengeren Maßnahmen aufgrund der Delta-Variante lauter. Mit Blick auf die rasche Ausbreitung der ansteckenderen Variante auch in Deutschland dringen immer mehr Länder-Regierungschefs darauf, Test- und Quarantäneregeln bei der Einreise aus dem Ausland zu verschärfen. "Diese Stichproben reichen nicht, die im Moment von der Bundespolizei umgesetzt werden", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) im ZDF.
Wegen sinkender Infektionszahlen sind aber zuletzt zahlreiche Urlaubsgebiete in Europa aus der Liste der Risikogebiete gefallen. Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland zurückkehrt, muss deshalb keine Einreisebeschränkungen mehr beachten. Für Flugreisende gilt allerdings weiter eine generelle Testpflicht: Jeder – ob aus einem Risikogebiet oder nicht – muss schon vor dem Abflug ein negatives Testergebnis, einen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorlegen.
FDP-Fraktionsvize Theurer fordert generelle Testpflicht für Reiserückkehrer
06.54 Uhr: FDP-Fraktionsvize Michael Theurer hat die Bundesregierung aufgefordert, die Corona-Testregelung für alle Reiserückkehrer angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante wieder als generelle Regelung zu verschärfen. „Wer aus dem Ausland einreist, muss getestet werden“, forderte Theurer in der „Augsburger Allgemeinen“ (Montagausgabe). „Die Fehler und Versäumnisse des vergangenen Sommers müssen unbedingt verhindert werden“, betonte der FDP-Politiker. „Die Reiserückkehrer müssen konsequent kontrolliert und Quarantäne auch umgesetzt werden“, betonte er. Derzeit gilt die Testpflicht nur für die Rückkehr aus Risikogebieten.
Theurer unterstützte dabei auch die Forderungen von Mecklenburg-Vorpommerns SPD-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, wonach Rückkehrer aus Risikogebieten nach der Einreise und nach fünf Tagen Quarantäne insgesamt zweimal getestet werden sollten. „Bei Einreisen aus Risiko- und Variantengebieten führt kein Weg an weiteren Tests und Quarantäne vorbei“, sagte Theurer. „Beim Vorschlag der SPD-Politiker Schwesig und Lauterbach fragt man sich allerdings, warum die SPD als Regierungspartei das nicht einfach umsetzt“, fügte er hinzu.
„Testen und Impfen bleibt die richtige Strategie im Kampf gegen Corona, auch gegen Varianten wie Delta“, betonte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion. „Es darf nicht erneut eine Placebo-Politik geben“, warnte er. „Darüber hinaus sollten die Sommerferien dringend genutzt werden, um flächendeckend in den Schulen Viren hemmende Luftfilter einzubauen, um die Schulen offen zu halten“, betonte Theurer.
RKI registriert 219 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,6
Montag, 28. Juni, 06.06 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 219 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.24 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 346 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,6 an (Vortag: 5,7; Vorwoche: 8,6).
Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden acht neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es zehn Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.726.929 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.620.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 90.762.
Der Sieben-Tage-R-Wert lag dem RKI zufolge am Sonntagabend bei 0,82 (Vortag: ebenfalls 0,82). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Luxemburgs Premierminister nach EU-Gipfel positiv auf Corona getestet – wohl keine Folgen für Merkel
21.48 Uhr: Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel ist nach dem EU-Gipfel in Brüssel positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies teilte die luxemburgische Regierung am Sonntagabend mit. Der 48-Jährige habe milde Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen, werde seine Arbeit aber von zuhause aus fortsetzen. Vorgesehen seien zehn Tage Quarantäne. Zuvor hatten die Zeitung "Luxemburger Wort" und das Internet-Portal "Politico" darüber berichtet. Olivier Matthys/Pool AP/dpa Der Präsident des Europäischen Rates Charles Michel (l) begrüßt den luxemburgischen Premierminister Xavier Bettel während eines EU-Gipfels.
Beim Gipfel hatte Bettel Kontakt mit vielen anderen europäischen Staats- und Regierungschefs, auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nach eigenen Angaben wurde er bislang einmal gegen das Coronavirus geimpft. Seine zweite Impfung hätte er diese Woche bekommen sollen, sagte eine Regierungssprecherin der Deutschen Presse-Agentur.
Für Merkel hat der positive Test Bettels vermutlich keine Folgen. Die luxemburgische Regierung stufe keinen anderen Staats- und Regierungschefs als enge Kontaktperson ein, so die Sprecherin Bettels. Dies ist in Luxemburg den Angaben zufolge erst der Fall, wenn sich zwei Menschen in einem geschlossenen Raum ohne Maske länger als 15 Minuten näher als zwei Meter zusammen sind.
Ein Sprecher des EU-Ratsvorsitzenden Charles Michel verwies auf Twitter darauf, dass beim Gipfel die Hygieneregeln eingehalten worden seien.
Starker Anstieg der Infektionszahlen: Südafrika setzt Corona-Alarmstufe herauf
20.52 Uhr: Nach einem ungewöhnlich starken Anstieg der Infektionszahlen verschärft Südafrika seine Corona-Beschränkungen deutlich. Präsident Cyril Ramaphosa setzte die Alarmstufe am Sonntagabend in einer TV-Rede auf die zweithöchste Stufe herauf. Am Vortag war bekanntgeworden, dass die hochansteckende Delta-Variante den Kap-Staat im Griff hat. Auch bereits zuvor mit der Beta-Variante infizierte und danach genesene Südafrikaner seien nun gefährdet, so Ramaphosa. «Wir sind im Griff einer verheerenden Welle.»
Besonders betroffen ist das Ballungszentrum um die Städte Pretoria und Johannesburg (Gauteng-Provinz), wo mehr als 60 Prozent aller Neuinfektionen registriert wurden. Die Gesundheitsinfrastruktur befindet sich an der Kapazitätsgrenze. Reisen sind dort nur noch in Ausnahmefällen erlaubt. Die neuen Restriktionen sehen neben nächtlichen Ausgangsbeschränkungen nach 21.00 Uhr auch ein Alkoholverbot sowie weitgehende Versammlungsverbote im Freien vor.
Südafrika ist zahlenmäßig das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Afrika. Bislang wurden dort 1,9 Millionen Fälle dokumentiert. Kapp 60 000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion. Geimpft sind rund 2,7 Millionen der insgesamt knapp 60 Millionen Südafrikaner.
Bis zu 70 Prozent wöchentlich: Corona-Fälle unter britischen Schülern steigen rasant
18.50 Uhr: Die Corona-Fälle unter britischen Schülern steigen einem Bericht der "Sunday Times" zufolge rasant an. Die Zahl der Infizierten unter den Fünf- bis Neunjährigen stieg im Vergleich zur Vorwoche um 70 Prozent an, unter den Zehn- bis 14-Jährigen waren es 56 Prozent. Die britische Zeitung bezieht sich dabei auf Zahlen der Gesundheitsbehörde Public Health.
Insgesamt waren dem Bericht zufolge 16.100 Schüler wegen einer Corona-Infektion abwesend – in der Vorwoche waren es noch 10.600 gewesen. Aufgrund von Selbstisolation, in die zehntausende Schüler wegen des Kontakts mit Infizierten geschickt wurden, fehlten sogar insgesamt 216.000 Schüler im Unterricht.
Laut "Sunday Times" sei der Grund dafür die rasche Ausbreitung der Delta-Variante in Großbritannien. Steve Chalke von der Wohltätigkeitsorganisation Oasis Trust nannte die Schulen "Inkubationszentren für die neue Delta-Variante" und warnte davor, dass "die Spitze dieser dritten Welle offensichtlich noch nicht erreicht" sei.
Einst ein großes Vorbild: Australien verhängt strengere Corona-Maßnahmen
17.13 Uhr: Nach einem Anstieg bei den Neuinfektionen sind Australien die Corona-Maßnahmen teils deutlich verschärft worden. Im Großraum Darwin im Norden des Landes gilt seit Sonntag zunächst für zwei Tage ein "voller Lockdown", teilte die Regionalregierung mit. Dort wurden mehrere Menschen positiv getestet, nachdem sich ein Bergarbeiter vermutlich bei einer Übernachtung in einem Quarantäne-Hotel an der Ostküste infiziert hatte. Knapp 200 Menschen befinden sich nun in Isolation.
Bereits seit Samstag ist in der Millionenmetropole Sydney und den umliegenden Regionen ein zweiwöchiger Lockdown in Kraft. Bis auf wenige Ausnahmen müssen Bewohner zuhause bleiben. Grund ist die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante, die als besonders ansteckend gilt. Die Regierungschefin des Bundesstaats New South Wales, Gladys Berejiklian, erwartet, dass sich die Lage verschärft. In New South Wales stieg die Zahl der örtlich übertragenen Fälle binnen einer Woche von sieben auf mehr als hundert. Asanka Brendon Ratnayake/AP/dpa Die menschenleere Swanston Street im Central Business District in Melbourne.
Auch für die westaustralische Millionenstadt Perth ordneten die Behörden Beschränkungen an. Dort gelten seit Sonntag zunächst für drei Tage Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht. Zuvor war eine Frau aus Perth nach einer Reise nach Sydney positiv getestet worden. In dem Land mit rund 25 Millionen Einwohnern meldeten die Behörden bislang mehr als 30.000 Infektionen. 910 Menschen starben mit dem Virus.
Australien war lange Zeit eines der großen Corona-Vorbilder gewesen, seit September 2020 hatte es dort Daten von "Our World in Data" zufolge fast keine neuen Fälle gegeben, die Inzidenz hatte monatelang nur knapp über 0 gelegen.
Hunderte Menschen missachten Corona-Regeln bei Party in italienischer Krisenregion
14.46 Uhr: Hunderte Menschen sollen laut Medienberichten in der Nacht zum Sonntag in einer Corona-Krisenregion Norditaliens stundenlang eine Party gefeiert haben. In Maleo hätten sie die Masken- und Abstandsregeln nicht eingehalten, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag. Der kleine Ort in der Lombardei steht im Fokus, weil dort zuletzt Corona-Fälle mit der gefährlichen Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden waren.
Außerdem erinnern sich in Italien noch viele an die benachbarte Stadt Codogno, aus der am 21. Februar 2020 eine Corona-Infektion gemeldet worden war. Sie galt damals als der erste Ausbruch in Italien. Die Regierung riegelte damals mehrere Städte in der Gegend ab.
Die Raver-Party in dem früheren Steinbruch in Maleo hatte den Berichten zufolge bereits am Samstagabend begonnen und zog sich bis Sonntagnachmittag. Die Zeitung «Corriere della Sera» schrieb von 700 Menschen, die auf der illegalen Feier tanzten. Die Einsatzkräfte versuchten die Organisatoren ausfindig zu machen. Die Partygäste sollen sich in den vergangenen Tagen über die sozialen Medien verabredet haben.
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