Inzidenz in deutschem Super-Hotspot steigt ungebremst weiter – NRW-Kreis nun über 300

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank den sechsten Tag infolge. Sie liegt nun bei 146,5. Unterdessen liegt Deutschlands schlimmster Hotspot derzeit in Thüringen. Alle aktuellen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 3. Mai

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Intensivmediziner sind überzeugt: "Bundes-Notbremse hat viele tausend Menschenleben retten können"

07.13 Uhr: Die deutschen Intensivmediziner haben angesichts sinkender Infektionszahlen eine erste positive Bilanz der bundesweiten Corona-Notbremse gezogen. "Wir sind zuversichtlich, dass die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen sinken wird – und das hängt dann unmittelbar mit den Maßnahmen der Bundes-Notbremse, wie aber auch dem deutlichen Fortschritt beim Impfen zusammen", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/

Das rückläufige Infektionsgeschehen werde auf den Intensivstationen in einer Woche sichtbar, "davon sind wir überzeugt", sagte Marx weiter. "Die Bundes-Notbremse hat aus unserer Sicht also viele tausend Menschenleben retten können."

Von einer Entspannung auf den Intensivstationen könne aber noch keine Rede sein. Seit einer guten Woche sei eine "Plateau-Bildung" bei der Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen von um die 5000 Patienten zu beobachten. Dennoch zeigte er sich zuversichtlich: "Wir haben berechtigte Hoffnung, dass die Kombination Bundes-Notbremse plus fortschreitende Impfkampagne uns die Pandemie in den nächsten Monaten bewältigen lässt, also dass die dritte auch die letzte große Covid-Patienten-Welle war."

Seit rund einer Woche sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland. Am Sonntagmorgen lag sie bei 146,5. Die bundesweite Corona-Notbremse war am 24. April in Kraft getreten. Die Bremse wird in Gebieten angezogen, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz die Grenze von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern übersteigt. Besteht diese an drei aufeinanderfolgenden Tagen, treten am übernächsten Tag die Maßnahmen in Kraft, zu denen Kontaktbeschränkungen und eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22.00 und 05.00 Uhr zählen. 

RKI registriert 9160 Neuinfektionen und 84 weitere Todesfälle

Montag, 3. Mai, 05.56 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9160 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.05 Uhr wiedergeben. Montags sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 84 neue Todesfälle verzeichnet. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Montag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 11.907 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 60 neue Todesfälle verzeichnet. Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 146,9. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 146,5 angegeben.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.425.982 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.040.700 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 83.276.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagnachmittag bei 0,92 (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 92 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Medizinerin warnt trotz sinkender Corona-Zahlen: "Noch sind wir nicht aus dem Gröbsten raus"

22.37 Uhr: Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sinkt laut RKI weiter, den mittlerweile sechsten Tag in Folge. Die 7-Tage-Inzidenz liegt nun bundesweit bei 146,5. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 148,6 angegeben, vor eine Woche mit 165,6.

Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund warnt unterdessen vor Nachlässigkeit. "Der Anstieg ist vorerst gebremst, die Fallzahlen gehen zurück. Das ist eine sehr gute Nachricht für uns alle", sagte Susanne Johna der "Rheinischen Post" (Montag). "Noch sind wir aber nicht aus dem Gröbsten raus." Das Impftempo müsse konstant hoch gehalten werden, und solange noch nicht genügend Menschen geimpft seien, müssten die Hygieneregeln konsequent eingehalten werden. -/Marburger Bund Bundesverband / Susanne Johna, erste Vorsitzende des Marburger Bundes.

Auf den Intensivstationen habe sich die Lage noch nicht merklich entspannt, betonte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), am Sonntag in einem Youtube-Video. Trotz der seit gut 10 Tagen konstanten Zahl von etwas über 5000 Covid-19-Patienten sei die Lage noch immer "sehr angespannt, sehr anstrengend". "Auch in der dritten Welle ist das Coronavirus ein besonders lebensbedrohliches Virus und leider können wir sehr viele unserer Patienten auch nicht retten." Dennoch sei man bei der Bewältigung der Pandemie auf einem guten Weg. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in einigen Wochen, vielleicht wenigen Monaten wirklich hier schon entscheidende Schritte weitergekommen sind."

Protest gegen Gartencenter-Schließung vor Sozialministerium in Sachsen

20.40 Uhr: Aus Protest gegen die Schließung von Baumarkt-Gartencentern in der Corona-Krise in Sachsen haben Händler am Sonntag Blumen und Kompost vor das Sozialministerium in Dresden gekippt. Sie forderten, dass die Geschäfte wie in anderen Bundesländern offen bleiben dürfen. Am Beginn der Gartensaison gehe es um die Existenz der Händler. Organisiert wurde der Protest von Stephan Lichtenstein, der sieben Märkte in Sachsen und Thüringen betreibt. Er kritisierte auch, dass Supermärkte ihr Sortiment um Pflanzen erweitern, während die Fachmärkte nicht öffnen dürften. In Sachsen müssen Gartencenter, die an Baumärkte angeschlossen sind, bei einer Sieben-Tage-Inzidenz über 150 schließen.

Sozialministerin Petra Köpping erklärte, sie könne die Sorgen und Nöte von Wirtschaftsunternehmen gut nachvollziehen. Sie habe auch Verständnis für Protest. Dass allerdings Kreuze in den Kompost gesteckt wurden, stieß der SPD-Politikerin auf. "Für die Art und Weise des Protestes vor dem Sozialministerium, wo mit Kreuzen agiert wurde, habe ich wenig Verständnis. Denn ich habe natürlich auch die Menschen im Blick, die aktuell auf den Intensivstationen der Krankenhäuser liegen, weil sie schwer und lebensbedrohlich an Covid erkrankt sind." Aus Sicht des Ministeriums muss in Sachsen alles getan werden, um die Zahl der Neuansteckungen schnell zu reduzieren.

dpa Mitarbeiter eines Gartencenters werfen Blumen und Kompost vor dem Sozialministerium ab.  

Corona-Ausbruch auf Spargelhof: 87 Mitarbeiter infiziert

17.44 Uhr: Auf einem Spargel- und Beerenhof im Landkreis Diepholz ist es zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. Bei einer Reihentestung des Betriebs sind 87 Infektionen bestätigt worden, wie der Kreis am Wochenende mitteilte. Die positiv Getesteten seien isoliert worden und befänden sich in Quarantäne. Insgesamt seien 1011 Menschen untersucht worden. Wer negativ getestet wurde, dürfe das Haus nur unter Auflagen zum Arbeiten verlassen. Am Montag soll es eine erneute Reihentestung in dem Betrieb geben. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild Mehr als 1000 Menschen in Quarantäne: Corona-Massenausbruch auf Spargelhof im Norden

Das Robert Koch-Institut wies für den Landkreis Diepholz am Sonntag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 132,7 aus. Bereits am Samstag hatte die Region die 100er-Marke überschritten. Sollte das auch am Montag der Fall sein, gelten von Mittwoch an verschärfte Corona-Regeln.

Portugal öffnet großflächig – auch Hochzeitsfeiern und Versammlungen wieder erlaubt

15.03 Uhr: Angesichts sinkender Infektionszahlen hat Portugal am Samstag mit der vierten und letzten Phase zur Lockerung der Corona-Maßnahmen begonnen. Cafés, Restaurants und Kultureinrichtungen dürfen ab sofort täglich länger geöffnet haben, Hochzeitsfeiern und andere Versammlungen sind wieder erlaubt, ebenso Sportveranstaltungen. Auch die Grenzen zu Spanien wurden wieder geöffnet.

In Portugal waren die Infektionszahlen nach Weihnachten und Silvester dramatisch angestiegen und hatten zu einer Überlastung der Krankenhäuser geführt. Mitte Januar verhängte die Regierung einen strengen Lockdown, der seit Mitte März schrittweise gelockert wird. Am Freitag gab es erstmals seit August keinen einzigen Corona-Todesfall im Land. Am 19. April hatte Portugal bereits Einkaufszentren, weiterführende Schulen und Universitäten wieder geöffnet. Zudem dürfen Restaurants seitdem wieder Gäste in ihren Räumlichkeiten bewirten. In Regionen mit hohen Corona-Fallzahlen bleiben bestimmte Restriktionen aber bestehen.

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