Zweithöchster Wert seit Pandemie-Beginn: RKI meldet 698 neue Todesfälle

Biontech-Impfstoff auch in Ecuador und Chile zugelassen

Nach Mexiko haben auch die lateinamerikanischen Länder Ecuador und Chile dem vom Mainzer Unternehmen Biontech und dessen US-Partner Pfizer entwickelten Corona-Impfstoff eine Zulassung erteilt. Noch diesen Monat werde ein Flugzeug mit den ersten 20.000 Dosen der Impfung in Chile landen, sagte der chilenische Präsident Sebastián Piñera in einer Fernsehansprache am Mittwochabend (Ortszeit). Das Institut für öffentliche Gesundheit hatte den Impfstoff am Mittwoch vorläufig zugelassen, was einer Notfallzulassung entspricht. In Ecuador gab Gesundheitsminister Juan Carlos Zevallos bekannt, dass von Januar an die ersten 50.000 Impfdosen von Biontech/Pfizer ankommen würden.

RKI meldet 698 neue Corona-Todesfälle und 26.923 Neuinfektionen

Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau. Die deutschen Gesundheitsämter übermittelten dem Robert Koch-Institut (RKI) 698 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie. Außerdem wurden 26.923 Neuinfektionen verzeichnet. Das sind mehr als am vergangenen Donnerstag (10.12.). Damals waren 23.679 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle lag bei 440.

Der Höchstwert von 952 Todesfällen war am Mittwoch verzeichnet worden. Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Freitag den Höchststand von 29.875 gemeldeten Fällen erreicht. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg bis Donnerstag auf 24.125.

Neue Rekorde bei Corona-Infektionen und -Toten in den USA

In den USA haben die Zahlen der Corona-Neuinfektionen und der Todesopfer der Pandemie neue Höchststände erreicht. Binnen 24 Stunden wurden 3784 weitere Corona-Tote gezählt, wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Dies ist die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Zudem wurden mehr als 250.000 neue Ansteckungen mit dem Virus registriert – auch dies ist die bislang höchste Zahl.

Pandemie in den USA


Mehr als an 9/11, mehr als am Omaha Beach: Was 3054 Corona-Tote an einem Tag bedeuten

Seit mehr als einem Monat breitet sich der neuartige Erreger wieder in besonders dramatischem Tempo in den Vereinigten Staaten aus. Derzeit befinden sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums wegen der von dem Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 rund 113.000 Menschen in den USA in Krankenhäusern. Die Vereinigen Staaten sind von den absoluten Zahlen her das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Insgesamt wurden in den USA bislang rund 16,9 Millionen Ansteckungsfälle erfasst. Die Zahl der registrierten Todesopfer liegt bei etwa 307.000.

Montgomery befürchtet mehr Triage bei Überfüllung der Stationen

Der Vorsitzende des Weltärztebundes warnt angesichts der hohen Corona-Zahlen vor einer Zuspitzung der Lage in den deutschen Krankenhäusern. "Es wird bei zunehmender Überfüllung der Intensivstationen immer mehr zu Triage-Entscheidungen kommen und die wird leider von den Ärzten alleine getroffen werden müssen, weil die Politik uns hier im Stich gelassen hat", sagte Frank Ulrich Montgomery der "Rheinischen Post".

Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. Ein Mediziner aus dem sächsischen Zittau hatte zuvor mit Äußerungen um eine Triage von Corona-Patienten für Aufregung gesorgt. In einem Online-Forum hatte der Ärztliche Direktor des Oberlausitzer Bergland-Klinikums, Mathias Mengel, Berichten zufolge am Dienstagabend davon gesprochen, dass in Zittau schon mehrfach triagiert worden sei. Die Klinik bestätigte oder dementierte die Schilderungen des Arztes am Mittwoch nicht ausdrücklich. Stattdessen betont sie: Die Lage ist kritisch.

US-Vizepräsident Pence soll am Freitag öffentlich geimpft werden 

US-Vizepräsident Mike Pence will sich am Freitag gemeinsam mit seiner Frau Karen vor laufenden Kameras gegen das Coronavirus impfen lassen. Das teilte das Weiße Haus am Mittwochabend (Ortszeit) in Washington mit. Ziel sei es, für die Sicherheit der Impfung zu werben und in der Frage Vertrauen in der Bevölkerung aufzubauen. Der oberste Gesundheitsbeamte der US-Regierung, Vizeadmiral Jerome Adams, werde sich ebenfalls gemeinsam mit Pence und dessen Frau im Weißen Haus impfen lassen. Seit Montag werden in den USA Menschen mit dem Corona-Impfstoff der Unternehmen Pfizer und Biontech geimpft, der eine Notzulassung von der zuständigen Arzneimittelbehörde bekommen hat. Eine Zulassung des Corona-Impfstoffs des Pharmakonzerns Moderna wird in Kürze erwartet. In der Bevölkerung ist jedoch Skepsis gegenüber den Impfstoffen verbreitet.

Kampf gegen Corona


Nach Weihnachten kommt die Impfung – wie Wissenschaftler in Rekordzeit Impfstoffe gegen Corona fanden

Kassenärzte-Chef rechnet mit Scheitern des harten Lockdowns 

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, rechnet mit einem Scheitern des seit Mittwoch geltenden Lockdowns. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir bis zum 10. Januar eine relevante Absenkung der Infektionsraten und schon gar nicht der Todesfälle erreichen werden", sagte Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Daran werde auch eine Verlängerung des Lockdowns nichts ändern. "Ein Lockdown, egal wie hart, ist keine geeignete langfristige Strategie in der Pandemiebekämpfung." Stattdessen sollte mehr für den Schutz der Risikogruppen in den Alten- und Pflegeheimen getan werden. Außerdem müssten Menschenströme entzerrt werden, beispielsweise durch den Einsatz von mehr Bussen und Bahnen, sowie subventionierten Taxifahrten für Risikogruppen, forderte Gassen.

Bericht: Bundesländer wollen bevorzugt Impfberechtigte direkt anschreiben

Die Bundesländer wollen zur Corona-Impfung bevorzugt berechtigte Bürger laut einem Zeitungsbericht unmittelbar nach der Zulassung des Vakzins der Firmen Biontech und Pfizer teils direkt anschreiben. Sie sollen dazu eingeladen werden, einen Termin in einem Impfzentrum zu vereinbaren, wie die "Bild"-Zeitung in ihrer Donnerstagausgabe unter Berufung auf Angaben aus Gesundheitsministerien und -behörden einzelner Länder berichtet.

Pandemie


Zu wenig Impfzentren, zu wenig Impfstoff: Was Sie über die Corona-Strategie wissen müssen

Demnach sollen Impfberechtigte in Niedersachsen einen Brief mit einem QR-Code zum Scannen mit dem Handy erhalten, der zur Impfteilnahme berechtigt. In Hamburg sollen laut "Bild" ebenfalls postalisch Kennnummern zur Vorlage im Impfzentrum verschickt werden. Bayern, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern wollen dem Bericht zufolge Betroffene ebenfalls teils per Post über ihre Impfberechtigung informieren. Ferner gebe es Planungen, Impftermine per Telefon-Hotlines und auf Websites zu vergeben.

Unternehmen: Test zur Unterscheidung von Corona-Erkrankung und Grippe zugelassen

Das französische Diagnostikunternehmen Biomerieux hat nach eigenen Angaben die Zertifizierung für den Verkauf eines Tests erhalten, mit dem eine Corona-Erkrankung von einer Grippe unterschieden werden kann. Zudem erfasse der Test zwei andere Atemwegserkrankungen mit ähnlichen Symptomen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Ärzte sollen damit eine schnellere Diagnose treffen und durch die entsprechende Behandlung Leben retten können. Nach Erhalt der europäischen "CE"-Kennzeichnung wird der Test in Europa und anderen Ländern, die diese Zertifizierung anerkennen, erhältlich sein. Mit Hilfe eines Nasenabstrichs können die Testkits die Grippetypen A und B und Covid-19 sowie zwei weitere Viruserkrankungen nachweisen. Die Tests würden "eine Schlüsselrolle beim Einsetzen des Winters und der Grippesaison spielen", sagte der Forschungsleiter von Biomerieux, François Lacoste.

 +++ Nachrichten von Mittwoch, 16. Dezember 2020.

Gesundheitsminister rechnen mit Impfbeginn am 27.12.

Die Gesundheitsminister der Länder stellen sich auf einen Beginn der Corona-Impfungen am 27. Dezember ein. Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Länder über die zu erwartende Zulassung und Lieferung des Biontech-Impfstoffes informiert, wie die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit am Mittwochabend mitteilte. "Für die Bundesländer ergibt sich daraus der 27.12 als Starttermin für die Impfungen gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2. Insbesondere soll mit der Impfung in den Pflegeheimen begonnen werden."

Für den Impfstoff der Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer will die Europäische Arzneimittelagentur EMA bereits am nächsten Montag (21. Dezember) grünes Licht geben – acht Tage früher als geplant. In Großbritannien, den USA und Kanada ist der Impfstoff bereits auf dem Markt – allerdings mit Hilfe von Notfallzulassungen.

Sachsen erwägt Abriegelung von Corona-Hotspots

Sachsen prüft nach Medienberichten drastischere Maßnahmen zur Eindämmung der weiter steigenden Zahl der Coronavirus-Infektionen. Nach Angaben von "Bild" und "Freie Presse" Online/Mittwoch) erwägt die Landesregierung, Kommunen mit einer besonders angespannten Corona-Lage von der Außenwelt abzuriegeln. Zudem könnten die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen verschärft werden. Die Einwohner dürften nach diesen Berichten dann nur noch während eines vorher festgelegten Zeitfensters und auf dem kürzesten Weg einkaufen gehen.

Sachsens Regierungssprecher Ralph Schreiber sagte zu diesen Berichten auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochabend: "Die Situation ist angespannt, und viele Menschen machen sich große Sorgen. Es gibt aktuell keinen konkreten Beschluss für weitere Maßnahmen." Die Staatsregierung habe nichts entschieden, was ad hoc gelte und was die Menschen überfordere. Der Krisenstab arbeite mit Hochdruck daran, das Infektionsgeschehen einzudämmen. "Das beinhaltet natürlich auch Szenarien, welche Maßnahmen und Möglichkeiten es gibt, wenn es uns nicht gelingt, die Ausbreitung zu stoppen und die Zahlen weiter explodieren", sagte er, ohne konkret zu werden.

Bundestag beschließt Homeoffice-Pauschale

Wer während der Coronakrise von zu Hause arbeitet, soll seine Ausgaben leichter in der Steuererklärung geltend machen können. Der Bundestag beschloss am Mittwochabend eine Homeoffice-Pauschale von maximal 600 Euro im Jahr. Sie soll für die Steuererklärungen der Jahre 2020 und 2021 gelten – danach, so hofft man, könnte die Corona-Pandemie im Griff sein und die meisten wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Damit die Regelung in Kraft treten kann, muss am Freitag aber noch der Bundesrat zustimmen.

Pro Tag am Heim-Schreibtisch werden demnach bei der Steuerberechnung 5 Euro angerechnet, maximal 120 Tage im Jahr. Dieser Betrag wird vom zu versteuernden Einkommen abgezogen, so dass die fälligen Steuern sinken. Allerdings zählt die Homeoffice-Pauschale zu den Werbungskosten, für die allen Steuerzahlern pauschal 1000 Euro angerechnet werden. Nur wer mit seinen Ausgaben hier über 1000 Euro kommt, profitiert also von der Maßnahme.

Im gleichen Gesetz verlängerte der Bundestag auch die geltende Regelung, nach der Zuschüsse vom Arbeitgeber zum Kurzarbeitergeld steuerfrei bleiben. 

Auch Einkaufszentren dicht – Dänemark verschärft Corona-Maßnahmen

Mitten im Weihnachtsgeschäft schließt Dänemark ab Donnerstag alle Einkaufszentren. Damit verschärft die dänische Regierung angesichts immer weiter steigender Infektionszahlen den Teil-Lockdown, der seit Mittwoch bereits für alle Restaurants sowie zahlreiche andere Einrichtungen im Land gilt. Alle Geschäfte mit Ausnahme von Apotheken, Lebensmittelgeschäften und Supermärkten müssen ab dem 25. Dezember bis zum 3. Januar schließen, Friseure, Fahrschulen und Ähnliches bereits ab Montag, den 21. Dezember. Ab dann werden auch alle Schulkinder nach Hause geschickt, sofern sie nicht schon dort sind. Das gab Regierungschefin Mette Frederiksen am Mittwochabend in Kopenhagen bekannt.

Seit vergangenem Mittwoch galt zunächst in Kopenhagen, Aarhus und anderen Kommunen mit hohen Infektionszahlen ein Teil-Lockdown, der kurz darauf auf weitere Landesteile ausgeweitet worden war. Seit diesem Mittwoch galten die Maßnahmen für ganz Dänemark: Restaurants, Cafés und Kneipen müssen ebenso bis zum 3. Januar geschlossen bleiben wie überdachte Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Fitnessstudios und Schwimmbäder. Schüler ab der fünften Klasse aufwärts wurden seitdem digital unterrichtet, öffentliche Bedienstete ohne kritische Funktion ins Homeoffice geschickt. In ganz Dänemark gilt zudem schon länger eine Begrenzung öffentlicher Versammlungen auf maximal zehn Personen.

Grund für all das sind die hohen Infektionszahlen in Dänemark. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte am Mittwoch mit 3692 bestätigten Fällen innerhalb von 24 Stunden erneut einen Höchststand erreicht. Auf die Bevölkerungszahl gerechnet hat das Land mit seinen 5,8 Millionen Einwohnern zuletzt etwa anderthalbmal so viele Neuinfektionen verzeichnet wie Deutschland.

Intensivmediziner und RKI: „Wir haben noch Kapazitäten auf Intensivstationen“

In Deutschland gibt es trotz der angespannten Corona-Lage noch Kapazitäten auf den Intensivstationen. Überregionale Verlegungen seien möglich, erklärten am Mittwoch der Verband der deutschen Intensivärzte und das Robert-Koch-Institut (RKI). Das Gesundheitssystem sei aber stark belastet. "Wir stehen aber derzeit NICHT an dem Punkt, Priorisierungen von Patienten vornehmen zu müssen." Zuvor hatte eine Meldung aus Sachsen, dass in einer Klinik nicht mehr alle Patienten hätten behandelt werden können, für Aufsehen gesorgt. "Ich möchte mit Nachdruck deutlich machen, dass es aktuell noch freie Intensivbetten in Sachsen gibt und Patienten über die Krankenhausleitstellen dementsprechend verteilt werden", sagte der Koordinator für die Verteilung von Covid-19-Patienten in Sachsen und leitende Oberarzt am Universitätsklinikum Dresden, Christian Kleber. "Bis heute wurden alle Anfragen bezüglich eines Intensivbettes an die Krankenhausleitstellen erfolgreich bearbeitet und zugewiesen."    

Verlegungen von Patienten innerhalb ganz Deutschlands seien möglich, teilten die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und die zuständige Fachgruppe beim RKI weiter mit. Bereits seit Wochen existierten Pläne für den Fall möglicher Überbelastungen einzelner Regionen. Im sogenannten Kleeblattkonzept sei Deutschland in fünf Regionen eingeteilt worden, um Patienten innerhalb dieser zu verlegen.

Mehr als 24 Millionen Corona-Warn-App-Nutzer

Ein halbes Jahr nach Bereitstellung der Corona-Warn-App hat die Bundesregierung die Menschen in Deutschland aufgerufen, die App zu laden und Testergebnisse zu hinterlegen. Mehr als 24 Millionen mal sei die App inzwischen heruntergeladen worden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Die vergangenen Tage seien noch einmal viele hinzugekommen. "Jeder, der hinzukommt, hilft", sagte Seibert. 171 von 180 Testlabore seien an die Warn-App angeschlossen. Über 5,6 Millionen Testergebnisse seien übermittelt worden, über 130.000 User hätten positive Ergebnisse über die App geteilt – dies seien allerdings erst 54 Prozent der entsprechend Getesteten.

Menschen mit Corona-Impfung können Nebenwirkungen online melden

Zum Start der Corona-Impfung voraussichtlich in der kommenden Woche sollen geimpfte Menschen mögliche Nebenwirkungen auch per App melden können. Ein Sprecher von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekräftigte in Berlin, "dass wir absolut transparent umgehen werden mit Meldungen über Nebenwirkungen". Sie müssten dazu bekannt gemacht werden. Die vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) programmierte App werde zum Start der Impfung in App-Stores heruntergeladen werden können. Eine andere Möglichkeit, Nebenwirkungen zu melden, sei die bestehende Website https://nebenwirkungen.bund.de. Terminvereinbarungen zum Impfen sind über die neue App nicht möglich, eine Verbindung zur Corona-Warnapp bestehe auch nicht.

Merkel hält Nachsteuerungen bei Corona-Impfstrategie für möglich

Bei den geplanten Corona-Impfungen in Deutschland sind nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Nachsteuerungen etwa je nach Zulauf der verschiedenen Impfstoffe möglich. Das Vorgehen hänge auch davon ab, was die Zulassungsbehörden zur Eignung der Impfstoffe für welche Gruppe feststellten, sagte Merkel am Mittwoch im Bundestag. "Deshalb kann man eine Impfstrategie auch nicht einfach einmal als Gesetz festlegen."

Vielmehr müsse immer wieder geschaut werden. Beispielsweise für Kinder lägen auch noch keine Daten vor. Die Bundesregierung setzt auf eine europäische Zulassung des ersten Impfstoffes kurz vor Weihnachten, noch vor dem Jahreswechsel könnten Impfungen starten. Merkel erläuterte, dass bei sechs Herstellern Impfstoffe gebucht wurden. Bei Impfungen werde es zunächst eine Priorisierung besonders gefährdeter Gruppen geben. Wenn alle Stoffe in ausreichender Menge da seien, werde es sicherlich auch möglich sein zu sagen, dass man einen bestimmten haben möchte. Es gehe aber auch darum, welcher Stoff für welche Gruppe am besten geeignet sei.

Regierungsbefragung


Merkel gegen Vermögensabgabe zur Finanzierung der Pandemie-Kosten

WHO: Internationale Untersuchung zu Corona-Ursprung in China beginnt im Januar

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beginnt Anfang kommenden Jahres mit ihrer Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus in China. Er könne bestätigen, dass ein internationales Expertenteam im Januar nach China reise, sagte WHO-Sprecher Hedinn Halldorsson am Mittwoch in Genf. Er bestätigte Berichte, wonach der Beginn der Mission kurz bevorstehe. Dem Expertenteam gehören zehn Wissenschaftler unter anderem aus Deutschland, Großbritannien, den USA und Russland an. Einzelheiten zum Ablauf der Untersuchungen nannte der WHO-Sprecher nicht.

Corona: Diakonie und Caritas fordern mehr Unterstützung für Pflege 

Caritas und Diakonie haben angesichts der aktuellen Corona-Lage mehr Unterstützung für die Pflege gefordert. Die für soziale Arbeit der katholischen und evangelischen Kirche zuständigen Organisationen wiesen am Mittwoch bei einer gemeinsamen Online-Pressekonferenz auf Personalengpässe und eine angespannte Lage in Pflegeheimen hin. Die Mitarbeiter seien erschöpft, es sei vielerorts ein Ritt auf der Rasierklinge, sagte der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher. 

Biontech will Corona-Impfstoff auch nach China liefern

Der Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech hat nun auch mit China eine Auslieferung seines Corona-Impfstoffs vereinbart. Die Vereinbarung mit dem Partnerunternehmen Fosun Pharma sehe die Lieferung von 100 Millionen Dosen im kommenden Jahr vor und stehe noch unter dem Vorbehalt der Zulassung durch die chinesischen Behörden, gab Biontech am Mittwoch bekannt. Beide Unternehmen hatten bereits im März eine strategische Zusammenarbeit zur gemeinsamen Entwicklung und Kommerzialisierung eines potenziellen Covid-19-Impfstoffs beschlossen, der auf der Technologie von Biontech beruht.

Viele Friseure fürchten Umsatzeinbrüche – und um ihre Existenz

Friseure rechnen angesichts des neuerlichen harten Lockdowns laut einer Umfrage mit kräftigen Umsatzeinbußen. In einer Befragung des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks zu den Folgen der Coronakrise für die Branche erwarten 70 Prozent Umsatzverluste von mindestens 30 Prozent in diesem Jahr. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) hat demnach starke oder sehr starke Existenznöte, heißt es in der Befragung. Lediglich acht Prozent der Friseure fürchteten nicht um ihre Existenz. 

In Deutschland gibt es nach Angaben des Verbands mehr als 80.000 Friseursalons mit über 240.000 Beschäftigten und rund 20.000 Azubis. Der Jahresumsatz liegt den Angaben nach bei über 7,5 Milliarden Euro. Am Sonntag hatten Bund und Länder einen harten Lockdown ab dem 16. Dezember beschlossen – neben vielen Geschäften müssen auch Dienstleister wie Friseure zunächst bis zum 10. Januar schließen.

Bundesregierung einig bei Corona-Sonderurlaub für Eltern

Die Bundesregierung hat sich darauf verständigt, wie der im Ergebnispapier der letzten Ministerpräsidentenkonferenz angekündigte Corona-Sonderurlaub für Eltern umgesetzt werden soll. Laut Kabinettsbeschluss, der dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt, soll das Infektionsschutzgesetz um einen Halbsatz ergänzt werden.

Eltern sollen künftig auch dann einen Anspruch auf Entschädigung bei Lohneinbußen wegen Kinderbetreuung haben, wenn in Schulen die Präsenzpflicht ausgesetzt wird. Bislang bestand der Entschädigungsanspruch nur bei einer behördlichen angeordneten Schließung der Schule. Unverändert bleibt die Höhe der Entschädigung. 67 Prozent des Netto-Verdienstausfalls werden erstattet, höchstens 2016 Euro im Monat.

Erster Ministerpräsident warnt: Gesundheitssystem steht erstmals „ernsthaft“ vor Überlastung

Zum ersten Mal in der Corona-Pandemie steht das Gesundheitssystem laut Saarlands Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU) "ernsthaft kurz vor der Überlastung". Krankenhäuser hätten "die Grenzen ihrer Belastbarkeit" erreicht, beim Pflegepersonal gebe es bereits "erhebliche Engpässe", sagte er am Mittwoch in einer Regierungserklärung im Landtag in Saarbrücken. "Wenn wir verhindern wollen, dass zu viele Menschen sterben, wenn wir verhindern wollen, dass unsere Ärztinnen und Ärzte, unsere Pflegekräfte vor der Entscheidung stehen, wen sie noch behandeln können, dann müssen wir jetzt handeln.

Corona-Neuinfektionen im Gazastreifen steigen auf Rekordwert

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat im Gazastreifen einen Höchststand erreicht. Wie das Gesundheitsministerium in dem von der islamistischen Hamas beherrschten Palästinensergebiet am Mittwoch mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 935 neue Fälle registriert – so viele wie nie zuvor an einem Tag. Der bisherige Rekordwert von Ende November betrug 922.

Von der Leyen für europaweiten Impf-Start am selben Tag

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat einen gemeinsamen Start der Impfungen gegen das Corona-Virus in der gesamten Europäischen Union vorgeschlagen. "Lasst uns so bald wie möglich gemeinsam mit dem Impfen anfangen, zusammen, als 27, mit einem Start am selben Tag", sagte von der Leyen am Mittwoch im Europaparlament. "Lasst uns zusammen und geeint mit der Ausrottung dieses furchtbaren Virus beginnen."

Chinesischer Pharmakonzern bestellt 100 Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffs

Der chinesische Pharmakonzern Fosun Pharma hat 100 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer bestellt. Die Hälfte davon solle bis Ende des Jahres geliefert werden, teilte Fosun Pharma am Mittwoch mit. Die Vereinbarung hat ein Volumen von 250 Millionen Euro. Eine erste Tranche von 125 Millionen Euro wird den Angaben zufolge bei Lieferung der ersten 50 Millionen Dosen fällig, die zweite Rate solle überwiesen werden, sobald die chinesischen Behörden grünes Licht geben für den Impfstoff.

Zulassung des Impfstoffs am 23. Dezember


Die Köpfe hinter dem Biontech-Impfstoff: Das treibt Uğur Şahin und Özlem Türeci an

Höchste Corona-Warnstufe in London in Kraft getreten

Angesichts der hohen Infektionszahlen ist in London am Mittwoch die dritte und damit höchste Corona-Warnstufe in Kraft getreten. Bars, Restaurants und Cafés mussten ihren Betrieb weitgehend einstellen, erlaubt sind nur noch Angebote zum Mitnehmen. Auch kulturelle Einrichtungen wie Theater müssen schließen. Gesundheitsminister Matt Hancock hatte den Schritt am Montag mit dem "starken Anstieg" bei den Neuinfektionen im Land begründet.

Spahn erwartet Normalisierung im Sommer

Angesichts des bald erwarteten Impfstarts gegen das Coronavirus in Deutschland rechnet Gesundheitsminister Jens Spahn mit einer Normalisierung der Lage in einigen Monaten. "Ab dem Sommer können wir Zug um Zug in die Normalität zurückkehren", sagte der CDU-Politiker dem Sender RTL/ntv am Mittwoch. Dann gebe es genug Impfstoff für alle, die sich impfen lassen wollen. "So lange werden wir weiterhin aufeinander aufpassen und damit auch intensivste und schwerste Verläufe reduzieren müssen", betonte Spahn.

Coronavirus


Spahn: "Zum Jahreswechsel wollen wir in Deutschland mit dem Impfen beginnen"

Corona-Zahlen in Israel übersteigen Grenze 

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Israel eine von der Regierung gesetzte Grenze überstiegen. Damit drohen in dem Mittelmeerstaat neue Restriktionen. Wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 2862 neue Fälle gemeldet. 

Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte angekündigt, neue Verschärfungen zu erlassen, wenn die Zahl der Neuinfektionen die Marke von 2500 übersteigt. Sollte dies die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken, würde ein neuer Teil-Lockdown verhängt, hieß es.

Klinische Studie für Corona-Impfstoff von Valneva läuft in Großbritannien an 

Das französisch-österreichische Biotech-Unternehmen Valneva beginnt in Großbritannien mit der klinischen Studie für seinen Corona-Impfstoffkandidaten. Das Mittel werde an 150 gesunden Erwachsenen getestet, teilte das Unternehmen mit Sitz im westfranzösischen Nantes am Mittwoch mit. Dabei solle die Sicherheit des Impfstoffs überprüft werden sowie seine Fähigkeit, eine Immunantwort hervorzurufen. Valneva hofft darauf, dass sein Impfstoff im Herbst 2021 zugelassen werden kann. Ursprünglich war dies bereits für Mitte kommenden Jahres vorgesehen.

Ab Mittwoch: Corona-Tests für Reiserückkehrer nicht mehr kostenlos 

Corona-Tests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten mit hohen Infektionszahlen im Ausland sind seit diesem Mittwoch nicht mehr kostenlos. Dieser im Sommer eingeführte Anspruch ist am Dienstag ausgelaufen, wie eine kürzlich verkündete Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums festlegt. Bisher konnten sich solche Urlauber gratis testen lassen, um eine bei der Rückkehr nach Deutschland verpflichtende Quarantäne zu verkürzen.

Coronavirus


Müssen wir strenger mit Reiserückkehrern sein? Das denken Wissenschaftler

Rekord bei Corona-Toten in Deutschland – 952 weitere Sterbefälle 

Bei der Zahl der täglich verzeichneten Todesopfer der Corona-Pandemie in Deutschland ist ein Höchststand erreicht worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 952 Sterbefälle verzeichnet. Damit wurde der bisherige Höchststand von 598 Todesfällen, der am vergangenen Freitag registriert worden war, deutlich übertroffen. Außerdem sind 27.728 Neuinfektionen verzeichnet worden.

  +++ Nachrichten von Dienstag, 15. Dezember 2020.

Dänemark weitet Teil-Lockdown auf ganzes Land aus

Der in Dänemark verhängte Teil-Lockdown für den Großteil der Bevölkerung wird auf das gesamte Land und damit auch auf das an Deutschland grenzende Süderjütland ausgeweitet. Das teilte der dänische Verkehrsminister Benny Engelbrecht auf Facebook mit. Gelten sollen die Corona-Maßnahmen demnach ab Mittwochnachmittag um 16.00 Uhr auch in den Gemeinden, die bislang nicht von den Beschränkungen betroffen gewesen waren. Zuvor hatte bereits eine Reihe von Kommunen und Bürgermeistern die Ausweitung gemeldet. Die Infektionszahlen in Dänemark seien schlichtweg zu hoch, schrieb Engelbrecht. Dänemark lag in den vergangenen 14 Tagen bei mehr als 500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern, das ist auf die Bevölkerung heruntergerechnet etwa der anderthalbfache Wert Deutschlands. Die Tendenz ging zuletzt stetig nach oben.

EU gibt 500 Millionen Euro für Corona-Impfstoff für ärmere Länder

Die Europäische Union stellt 500 Millionen Euro für die Versorgung ärmerer Länder mit Corona-Impfstoffen zur Verfügung. Damit könne eine Milliarde Impfdosen gekauft werden, teilte die diplomatische Vertretung der Europäischen Union in Genf mit. 400 Millionen Euro kommen von der Europäischen Investmentbank, 100 Millionen Euro von der EU-Kommission. Das Geld geht an die Impfinitiative Covax der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die die Forschung an zahlreichen Impfstoffkandidaten fördert und eine faire Verteilung erfolgreicher Impfstoffe gewährleisten soll. Mehr als 180 Länder sind beteiligt, darunter neben den EU-Ländern auch China, nicht aber die USA. Mehr als 90 Länder finanzieren den Kauf von Impfstoffen selbst, 92 sollen dabei unterstützt werden. 

US-Arzneimittelagentur sieht hohe Wirksamkeit bei Moderna-Impfstoff

Kurz vor einer möglichen Notzulassung hat die US-Arzneimittelbehörde FDA Zahlen zur hohen Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Moderna vorgelegt. Diese Beurteilung bestätigte Ende November vorgelegte Daten des Unternehmens, wonach das Präparat nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent aufweise und sehr gut vor schweren Krankheitsverläufen schütze.

Die "New York Times" und die "Washington Post" berichteten, dass dadurch die Notzulassung des Impfstoffs bereits am Freitag wahrscheinlich sei, so dass Anfang nächster Woche erste Menschen in den USA geimpft werden könnten. Am Donnerstag soll ein Expertengremium zu einer ganztägigen Sitzung zusammenkommen, um die vorgelegten Dokumente und die mögliche Zulassung zu diskutieren. Am Montag hatte ein Regierungsbeamter erklärt, dass bereits sechs Millionen Dosen des Wirkstoffs auf dem Weg zu knapp 3300 Impfzentren seien.

Nachrichtenagentur AFP: Merkel hofft, „dass das Einkaufsverhalten jetzt am Montag und Dienstag uns nicht nach hinten wirft“

Kurz vor Inkrafttreten des neuen Corona-Lockdowns hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besorgt über ein weiteres Anwachsen der Infektionszahlen in Deutschland gezeigt. In der Sitzung der Unionsfraktion habe Merkel auf die hohe Zahl der Einkaufenden vor dem Start des Lockdown am Mittwoch hingewiesen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP von Teilnehmern. Sie hoffe, "dass das Einkaufsverhalten jetzt am Montag und Dienstag uns nicht nach hinten wirft", wurde die Kanzlerin zitiert. "Die Kurve in Deutschland sieht sehr schlecht aus", sagte Merkel laut Teilnehmern mit Blick auf das Infektionsgeschehen. "Wir steuern auf einen Inzidenzwert von 200 für ganz Deutschland zu." Der Anstieg bei der Nutzung der Intensivbetten sei "massiv". Hinzu komme, dass "an manchen Tagen hunderte Betten als nicht mehr einsatzfähig abgemeldet werden, weil Mitarbeiter erkranken, es keine Fachkräfte gibt".    

In der Fraktionssitzung habe Merkel zudem auf die vielen Unwägbarkeiten der Pandemie hingewiesen, was eine längerfristige Strategie erschwere. "Das Impfen wird uns helfen, aber wie lange es dauert, wissen wir nicht", wurde die Kanzlerin zitiert. "Wir wissen vieles noch nicht – deshalb können wir auch einen Endpunkt nicht sagen."

Notstand in Tschechien soll abermals verlängert werden

Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis will den wegen der Corona-Pandemie geltenden nationalen Notstand abermals verlängern. Er rechne mit einer Abstimmung im Parlament am 22. Dezember, sagte der Gründer der populistischen Partei ANO am Dienstag der Onlineausgabe der Zeitung "Pravo". Einen Tag später würde der Ausnahmezustand nach derzeitigem Stand auslaufen. Er ermöglicht es der Regierung in Prag unter anderem, Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit auszusetzen.

Laschet: Gutscheine im Einzelhandel kaufen statt Online-Geschenke

Zur Unterstützung des Einzelhandels im Lockdown hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Menschen aufgerufen, Gutscheine zu kaufen, anstatt im Internet Weihnachtsgeschenke zu bestellen. "Wir haben auch die Pflicht zur Solidarität gegenüber denjenigen, die zur Eindämmung der Pandemie ihre Türen schließen und so enorme Einnahmeeinbußen hinnehmen müssen", sagte Laschet am Dienstag in einer Sondersitzung des Landtags in Düsseldorf. 

Zwölf Prozent weniger neue Ausbildungsverträge

Die Corona-Pandemie belastet nicht nur den Arbeitsmarkt – auch das vergangene Ausbildungsjahr war stark beeinträchtigt. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (Bibb) zählte von Oktober 2019 bis Ende September dieses Jahres 467.500 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge, das waren 57.600 oder zwölf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Bundesbildungsministerium am Dienstag mitteilte. Arbeitgeber- wie Arbeitnehmervertreter appellierten an die Unternehmen, weiterhin Ausbildungsplätze anzubieten, gerade in der Krise.

EMA: Entscheidung über Zulassung von Impfstoff am 21. Dezember

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will am 21. Dezember ihr Gutachten über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Unternehmen Biontech und Pfizer vorlegen – acht Tage früher als zuletzt geplant. Das teilte die Behörde am Dienstag in Amsterdam mit. Die Zustimmung der EU-Kommission gilt als sicher. Der Impfstoff könnte so noch vor Weihnachten für die EU zugelassen sein.

Neue Coronavirus-Variante in Großbritannien wirft Immun-Fragen auf

Britische Behörden haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über eine in Großbritannien gefundene neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 informiert. Studien dazu liefen, wie eine Sprecherin der WHO in Genf sagte. "Bislang wissen wir sehr wenig über diese Variante", sagte der Physiker Richard Neher, der am Biozentrum der Universität Basel die Evolution von Viren und Bakterien erforscht. Unklar sei etwa, ob eine der Mutationen mit einer reduzierten Erkennung durch das Immunsystem einhergehe. Die britischen Behörden erforschten dies zur Zeit, so die WHO.

Weil die neue Virusvariante in kurzer Zeit bei mehr als 1000 Menschen im Südosten Englands nachgewiesen wurde, prüfen die britischen Behörden auch, ob sie ansteckender ist als die bekannten Varianten. "Ob sich die Variante tatsächlich schneller ausbreitet, kann man zu diesem Zeitpunkt nicht sagen", meinte Neher. "Das plötzliche Auftreten könnte auch durch Superspreader-Anlässe zu erklären sein."

Spahn: Ziel ist Impfstoff-Zulassung vor Weihnachten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt auf einen baldigen Start von Impfungen gegen das Coronavirus. Man dürfe optimistisch sein, dass eine Impfstoff-Zulassung am 23. Dezember erfolgen könne, sagte der CDU-Politiker mit Verweis auf entsprechende Medien-Informationen in Berlin. Dies sei "eine gute Nachricht für die Europäische Union". Ziel sei, eine europäische Impfstoff-Zulassung noch vor Weihnachten zu erreichen und dann in Deutschland noch vor dem Jahreswechsel mit dem Impfen beginnen zu können. Er verteidigte es, keine Notfallzulassung vorzusehen, sondern ein reguläres Verfahren der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Dies sei wichtig für das Vertrauen in Impfstoffe.

EMA bestätigt frühere Zulassung von Corona-Impfstoff nicht

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat nicht bestätigt, dass der Corona-Impfstoff bereits am 23. Dezember für die EU zugelassen wird. Die EMA gehe weiterhin vom 29. Dezember aus, sagte eine Sprecherin der Behörde am Dienstag in Amsterdam. Auszuschließen sei aber ein früherer Zeitpunkt nicht. Während des laufenden Prüfverfahrens werde auch der Zeitrahmen laufend angepasst. Am Dienstag hatten die "Bild"-Zeitung und weitere Medien über eine Zulassung bereits am 23. Dezember berichtet.

In den USA und Großbritannien ist der Impfstoff der Pharmaunternehmen Pfizer und Biontech bereits mit einer Notzulassung auf dem Markt. Die EMA prüft die Daten für die EU-Mitgliedsstaaten und will bis spätestens 29. Dezember entscheiden.

Merkel: Unvorsichtiges Verhalten ist verheerend

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat unvorsichtiges Verhalten angesichts der gegenwärtigen Ausbreitung von Corona als verheerend für die Gesellschaft bezeichnet. Einige Menschen würden jede Lücke ausnutzen, die die Politik nicht geregelt habe, sagte Merkel bei einem Online-Gespräch mit Studenten in Berlin. "Das ist für den Zusammenhalt der Gesellschaft auch nicht so schön." Merkel: "Manche fordern das Risiko heraus." Dies sei "verheerend".

Die Kanzlerin bedauerte, dass die Bereitschaft für Einschränkungen im Vergleich zum ersten Lockdown in Deutschland im Frühjahr gesunken sei. Dabei würden jeden Tag mindestens 400 Menschen an oder mit Covid-19 sterben. Manche beruhigten sich damit, dass dies vor allem Ältere treffe. Merkel mahnte, sich Folgendes zu vergegenwärtigen: "Ob meine Eltern mit 80 oder mit 90 sterben, ist schon ein Unterschied."

Laschet warnt vor Isolierung von Alten und Kranken im Lockdown

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich entschieden gegen eine Isolierung von Alten und Kranken im bevorstehenden harten Lockdown ausgesprochen. "Wir dürfen nicht den Fehler von März wiederholen, Menschen über Wochen einsam sterben zu lassen, weil sie keiner besucht", sagte Laschet in einer Unterrichtung des Landtags in Düsseldorf. In der Pandemie dürfe man nicht die Menschlichkeit verlieren. Es werde keiner im Stich gelassen, versicherte Laschet. Bund und Länder hätten sich auf Regeln für Heime geeinigt, um Besuche zu ermöglichen.

US-Regisseur Oliver Stone mit russischem Corona-Vakzin geimpft

Der US-Regisseur Oliver Stone ("Platoon", "Natural Born Killers") hat sich laut eigenen Angaben einen russischen Corona-Impfstoff verabreichen lassen. "Ich weiß nicht, für wie lange es hilft, aber ich habe viel Positives gehört", sagte der dreifache Oscar-Gewinner in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen. Die zweite Injektion stehe noch aus. Er wisse nicht, warum man den russischen Wirkstoff im Westen ignoriere, sagte Stone. Der Regisseur ist auch bekannt für seine "Putin-Interviews" – ein Dokumentarfilm über Russlands Präsident Wladimir Putin aus dem Jahr 2017.

Lehrerverband: „Teilweise katastrophales Krisenmanagement“ im Schulbereich

Der Deutsche Lehrerverband übt scharfe Kritik am Corona-Krisenmanagement der Länder bei der Schulpolitik und fordert klare Konzepte für die Zeit nach dem 10. Januar. "Große Vorwürfe muss man den Landesregierungen und den Schulministerien für ihr teilweise katastrophales Krisenmanagement im Umgang mit der Pandemie im Schulbereich machen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Passauer Neuen Presse". "Bei der Versorgung der Schulen mit schnellem Internet stehen wir nicht viel besser da als im März diesen Jahres."

Es habe bisher "eine unsägliche und alle Betroffenen demotivierende Hüh-Hott-Politik" gegeben, kritisierte Meidinger. Bis zuletzt sei trotz exponentiell steigender Infektionszahlen am vollständigen Präsenzunterricht unter allen Umständen festgehalten worden. Von Politik und Behörden seien die Schulen "als quasi coronafreie Zonen dargestellt" worden. Das rapide Wachstum der Infektionsfälle und der dramatische Anstieg der Quarantänemaßnahmen an Schulen habe diese Behauptung widerlegt, so der Verbandspräsident.

Gleichzeitig seien bisherige Hygienestufenpläne außer Kraft gesetzt worden und man habe es versäumt, sich auf eine neue Phase des Wechselunterrichts vorzubereiten, etwa durch mehr Tempo bei der digitalen Modernisierung der Schulen. "Das rächt sich jetzt", sagte Meidinger. "Wir brauchen ganz dringend ein klares Konzept für den Umgang der Schulen mit der Pandemie auch nach dem 10. Januar."

Mehr als 2000 Corona-Neuinfektionen in Israel 

In Israel sind nach offiziellen Angaben erstmals seit zwei Monaten mehr als 2000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Binnen 24 Stunden wurden 2279 neue Fälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will neue Verschärfungen umsetzen, wenn die Zahl der Neuinfektionen die Zahl 2500 übersteigt. Sollte dies die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken, würde ein neuer Teil-Lockdown verhängt.

Mehr als 300.000 Corona-Tote in den USA – US-Verteidigungsminister geimpft

Seit Beginn der Corona-Pandemie in den USA sind mehr als 300.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das geht aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Die Marke wurde am selben Tag überschritten, an dem in den USA die Impfungen gegen Covid-19 begonnen haben. In keinem anderen Land der Welt sind – in absoluten Zahlen – so viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus bekannt.

Der kommissarische US-Verteidigungsminister Christopher Miller hat als einer der ersten Bürger des Landes den zugelassenen Corona-Impfstoff gespritzt bekommen. Vor laufenden Kameras wurde Miller am Montag im Walter-Reed-Militärkrankenhaus nahe Washington mit dem vom Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und dem US-Konzern Pfizer entwickelten Vakzin geimpft.

Corona sorgt für Boom bei Spezialkühlschrank-Herstellern 

Die Vorbereitungen für eine Massenimpfung gegen das Coronavirus in Deutschland sorgen bei den Herstellern von medizinischen Spezialkühlschränken für eine erhöhte Nachfrage. Bei der Philipp Kirsch GmbH aus Willstätt nahe Offenburg, die unter anderem Impfzentren, Pharmaunternehmen und Krankenhäuser beliefert, seien viel mehr Bestellungen eingegangen, sagte Geschäftsführer Jochen Kopitzke der Deutschen Presse-Agentur. 

Ab Dienstag kostenlose FFP2-Masken für Risikogruppen 

Wer zu einer Corona-Risikogruppe zählt, kann ab heute kostenlos FFP2-Masken bekommen. Dann tritt eine entsprechende Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums in Kraft. Insgesamt sollen 27 Millionen Deutsche Anspruch haben, die Ausgabe erfolgt nach einem stufenweisen Verfahren. In einem ersten Schritt sollen über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen drei Masken gratis in der Apotheke holen können. Zum Abholen ist Zeit bis zum 6. Januar.

14.432 neue Fälle und 500 Tote: Corona-Zahlen weiter auf hohem Niveau

Die Zahl der Todesfälle und der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau. Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 14.432 neue Fälle und 500 Todesfälle binnen eines Tages übermittelt, wie das RKI am Dienstagmorgen bekanntgab. Am Dienstag der Vorwoche waren 14.054 Neuinfektionen und 423 Todesfälle gemeldet worden. Die Höchststände von 29.875 gemeldeten Fällen und 598 Toten waren am Freitag erreicht worden. Die 500 Todesfälle vom Dienstag bedeuten den dritthöchsten Wert seit Beginn der Pandemie.

Pandemie


Zu wenig Impfzentren, zu wenig Impfstoff: Was Sie über die Corona-Strategie wissen müssen

Spahn: Ende des Sommers könnten 60 Prozent der Bürger geimpft sein

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass bis Ende Sommer 2021 rund 60 Prozent der Bürger in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft sein könnten. Stand heute könne im Sommer mit einer solch großen Zahl an Impfdosen gerechnet werden, dass dann weite Teile der Bevölkerung geimpft werden könnten, sagte der CDU-Politiker im ZDF-"heute-journal" auf die Frage, wann 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sein könnten. Laut Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Pandemie nötig.

Spahn sagte weiter: "Unser Ziel ist, dass es noch vor Weihnachten eine Zulassung gibt und dass wir dann auch noch in diesem Jahr beginnen können zu impfen, auch hier in Deutschland." Entscheiden müsse am Ende die Europäische Arzneimittel-Agentur (Ema).

 +++ Nachrichten von Montag, 14. Dezember.

WHO: Weihnachtsmann ist „immun“ gegen Coronavirus und darf reisen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine beruhigende Weihnachtsbotschaft an die Kinder ausgesandt: Der Weihnachtsmann kann trotz der Corona-Pandemie um den Globus reisen, um seine Geschenke zu verteilen. Sie verstehe die Sorgen um den Weihnachtsmann, da dieser von "höherem Alter" sei, sagte die für die Bekämpfung der Pandemie zuständige WHO-Expertin Maria Van Kerkhove am Montag bei einem Pressebriefing in Genf. Doch sei der Weihnachtsmann "immun" gegen das neuartige Virus.

Darts-WM nun doch ohne Fans

Die Darts-Weltmeisterschaft in London wird von 16. bis 23. Dezember vor leeren Rängen statt wie bisher geplant mit 1000 Fans pro Session ausgetragen. Dies teilte der Weltverband PDC am Montagabend nach einer Entscheidung der Regierung mit. Demnach wird die britische Hauptstadt, in der sich der Alexandra Palace befindet, ab Mittwoch in eine andere Corona-Kategorie eingestuft, weshalb Sport-Events vor Publikum vorübergehend untersagt sind. Der Auftaktabend an diesem Dienstag (ab 19.00 Uhr/Sport1 und DAZN) darf noch vor Zuschauern ausgetragen werden. Ab Mittwoch finden dann zunächst für acht Tage Geisterspiele statt.

Bis Weihnachten werden im "Ally Pally" die ersten beiden Runden gespielt, ab dem 27. Dezember geht es mit der dritten Runde weiter. Ob dann Zuschauer erlaubt sind, soll sich in der kommenden Woche entscheiden. Zunächst hatte die PDC eine Erlaubnis für 1000 Zuschauer bei jeder der insgesamt 28 Sessions ausgesprochen, wenn strenge Regeln eingehalten werden. So sind Gesänge und Kostümierungen in diesem Jahr verboten. Alkoholkonsum ist erlaubt, die Getränke dürfen aber nur an den Platz gebracht werden.

Mallorca verschärft Corona-Regeln zu Weihnachten

Wegen wieder anziehender Corona-Zahlen hat die Regionalregierung Mallorcas die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 über Weihnachten verschärft. Für die auch bei Deutschen beliebte Urlauberinsel gilt damit ab Dienstag wieder die höchste Stufe des insgesamt fünfstufigen (0 bis 4) Corona-Protokolls, wie die Regierungschefin der Balearen, Francina Armengol, am Montag mitteilte. Die Einschränkungen sollten zunächst bis zum 28. Dezember gelten und dann erneut auf den Prüfstand. Auf den Nachbarinseln Menorca und Ibiza sind die Infektionszahlen jedoch niedriger und die Maßnahmen milder.

Wer aus dem Ausland und dem Rest Spaniens auf die Balearen reist, muss einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Kinder unter sechs Jahren sind ausgenommen; das Testergebnis kann auch auf Deutsch abgefasst sein.

WHO rät auch nach Corona-Impfung zur Maske

Auch wer sich gegen das Coronavirus impfen lässt, muss nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Rücksicht auf andere Menschen weiter Vorsichtsregeln beachten. Nach bisherigen Erkenntnisstand schützten die Impfungen wirksam davor, die Lungenkrankheit zu entwickeln. Aber ob sie auch eine Infektion grundsätzlich verhinderten – und damit die Möglichkeit, dass Geimpfte das Virus verbreiteten – sei noch unklar, betonten WHO-Expertinnen am Montag in Genf. Soziale Distanz, das Tragen von Masken und häufiges Händewaschen seien deshalb eine Zeit lang auch für die Gruppe der Geimpften wichtig. "Die Forschung über die Impfungen muss wirklich noch fortgesetzt werden", wies die WHO-Impfspezialistin Kate O'Brien auf offene Fragen hin.

Dax legt trotz harter Corona-Maßnahmen zu

Der harte Corona-Lockdown in Deutschland hat die Stimmung der Anleger zum Wochenstart nicht trüben können. Sie setzen auf umfangreiche Staatshilfen für betroffene Unternehmen. Zudem könnte die US-Notenbank Federal Reserve schon in dieser Woche die Geldschleusen noch weiter öffnen. Auch beim Ringen um ein weiteres, hunderte Milliarden Dollar schweres US-Konjunkturpaket zeichnet sich eine Lösung ab. Und: Die Fortsetzung der Brexit-Gespräche lässt Investoren hoffen, dass die EU und Großbritannien sich doch noch auf einen Handelspakt einigen werden. Für den Dax ging es in diesem Umfeld bis zum Börsenschluss um 0,83 Prozent auf 13 223,16 Punkte nach oben.

Neuer Corona-Stamm in Süd-England aufgetaucht

Im Süden Englands ist nach Angaben des britischen Gesundheitsministers Matt Hancock bei einer Rede vor dem Parlament in London ein neuer Corona-Virusstamm entdeckt worden. Dieser könnte Hancock zufolge die Ausbreitung des Virus beschleunigen. Derzeit gebe es jedoch keine Hinweise darauf, dass der neue Virusstamm häufiger zu schweren Krankheitsverläufen führen könnte. Zudem sei es "höchst unwahrscheinlich", dass der mutierte Stamm "nicht auf ein Vakzin reagiert", sagte der Minister. Der neue registrierte Stamm ist jedoch ein weiterer trifftiger Grund angesichts der hohen Infektionszahlen in London und Teilen von Südost-England die Corona-Maßnahmen deutlich zu verschärfen. Von Mittwoch an gilt in den Gebieten die dritte und damit höchste Corona-Warnstufe. Demnach müssen kulturelle Einrichtungen wie Theater schließen. Auch Bars, Restaurants und Cafés müssen ihren Betrieb weitgehend einstellen, erlaubt sind nur noch Angebote zum Mitnehmen.

Spahn bedauert Fehleinschätzung zur Schließung des Einzelhandels

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Fehler bei seiner Einschätzung vom September eingeräumt, wonach die Einzelhandelsgeschäfte wegen der Corona-Pandemie nicht mehr geschlossen werden müssten. Er hätte in diesem Punkt lieber "richtig gelegen", sagte Spahn im "Polittalk aus der Hauptstadt" von RBB-Inforadio und der "Süddeutschen Zeitung". "Aber die dynamische Lage macht's erforderlich." Besonders hart treffe der bevorstehende Lockdown den Einzelhandel selbst. Es sei aber nicht immer alles "schwarz-weiß", sagte Spahn weiter. Das Problem entstehe nämlich gar nicht in den Geschäften selbst, sondern eher auf dem Weg dorthin. Der Minister verwies dabei auf "volle Einkaufsstraßen" und die Shopping-Malls – "das Miteinander-Unterwegs-sein", wie der Minister sagte. "Im Zweifel hätte man schon früher zu Entscheidungen kommen müssen", räumte Spahn weiter ein. Regeln hätten gesetzt und Kontakte reduziert werden müssen. Wichtig sei aber auch eine Einheitlichkeit der Maßnahmen.

Spahn verteidigt Entscheidung gegen Notfallzulassung für Impfstoff

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat im "Polittalk aus der Hauptstadt" von RBB-Inforadio und der "Süddeutschen Zeitung" die Entscheidung gegen eine Notfallzulassung für Impfstoffe verteidigt. Er verstehe die Kritik, an der regulären Prüfung auf europäischer Ebene, aber auch eine Notzulassung werfe Fragen auf – etwa die, ob dabei ausreichend geprüft worden sei. Die einen verlangten von ihm, als erstes geprüft zu werden, die anderen betonten: "Ich bin nicht Ihr Versuchskaninchen." Daher bleibe es dabei: "Wir werden eine europäische Zulassung machen, und zwar europäisch." Zum angepeilten Start der Impfungen sagte Spahn: "Wir tun alles dafür, dass es noch im Dezember losgehen kann. Zuvor hatte Spahn in einem Tweet formuliert: "Jeder Tag, den wir früher beginnen können zu impfen, mindert Leid und schützt die besonders Verwundbaren." Dies sei aber nicht so zu verstehen, dass der Minister Druck machen wolle, sagte ein Ministeriumssprecher während der Bundespressekonferenz in Berlin

Corona-Massentests in Österreich: Zwei Millionen Tests, 4200 Fälle

An den Corona-Massentests in Österreich haben laut Regierung rund zwei Millionen Menschen teilgenommen. Von ihnen seien rund 4200 Menschen auch bei einem Zweittest positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden, teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober mit. Die 4200 symptomlosen Infizierten seien entdeckt worden, bevor sie weitere Menschen hätten anstecken können, was der Sinn der Tests gewesen sei, betonte Anschober. Da Antigen-Schnelltests auch falsch positiv ausfallen können, wurden alle positiven Fälle im Labor auf Virus-Erbgut nachgetestet.

Österreichs Regierung hatte die umstrittene Maßnahme, landesweit Massentests mittels Antigen-Schnelltests durchzuführen, zum Ende des dreiwöchigen Lockdowns im Land Anfang Dezember angekündigt. In Deutschland lehnen Experten breite Massentests als "Strohfeuer" ab. 

Ziel der in Österreich freiwilligen Testaktion mit Hilfe der Armee war es, rechtzeitig vor Weihnachten unentdeckte Fälle herauszufinden. Wegen des verhaltenen Interesses warben Spitzenpolitiker mehrfach für die Tests und ließen sich medienöffentlich selbst testen. Die Infektionszahl in den vergangenen sieben Tagen lag am heutigen Montag bei 217,5 pro 100.000 Einwohner. Seit dem Vortag wurden 2588 Neuinfektionen gemeldet. Rund 3500 Corona-Patienten lagen österreichweit im Krankenhaus, davon etwa 600 auf Intensivstationen.

Erste Corona-Impfung live im US-Fernsehen übertragen

Nach einer Notfallzulassung haben am Morgen (Ortszeit) in den Vereinigten Staaten die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Der Fernsehsender CNN übertrug Bilder von der Impfung einer Krankenschwester mit dem Mittel des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer im Osten des New Yorker Stadtteils Queens. "Ich möchte öffentlich Vertrauen schaffen, dass die Impfung sicher ist", sagte Sandra Lindsey nach der Impfung. "Wir erleben eine Pandemie, wir müssen alle unseren Teil beitragen. Ich möchte jeden ermutigen, sich impfen zu lassen."

Laut CNN sollten heute in allen Bundesstaaten erste Impfungen anlaufen. Am Morgen (Ortszeit) haben Fernsehsender Bilder gezeigt, wie die Kühlboxen mit dem Impfstoff in mehreren Krankenhäusern im Land angeliefert werden. Die Vereinigten Staaten erleben aktuell erneut eine verheerende Welle der Pandemie. Für den heutigen Tag wurde erwartet, dass in den USA die Marke von 300.000 Toten überschritten würde.

Mit Biontech-Impfstoff


New Yorker Krankenschwester als erster Mensch in den USA gegen Corona geimpft

Bayern: Bußgeld von mindestens 500 Euro bei Verstoß gegen Ausgangssperre

Die Bayrische Staatsregierung hat das Mindestbußgeld für einen Verstoß gegen die nächtlichen Ausgangssperren auf mindestens 500 Euro festgesetzt. Ab Mittwoch dürfen im Freistaat die Menschen zwischen 21 und 5 Uhr ihr Haus oder ihre Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen.

Experten vorsichtig mit Prognosen zur Lockdown-Wirkung

Experten sind mit Prognosen vorsichtig, ob der deutschlandweite Corona-Lockdown ab Mittwoch umfassend genug ist, damit die Ansteckungszahlen wieder sinken und das Gesundheitssystem rechtzeitig entlastet wird. "Seriös wird diese Frage niemand beantworten können", sagte Max Geraedts, der Leiter des Instituts für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie an der Universität Marburg, der Deutschen Presse-Agentur (DPA). "Die Erfahrungen mit dem ersten Lockdown in Deutschland lassen eine positive Wirkung erwarten, während Erfahrungen aus dem Ausland zum Teil keine so durchschlagenden Erfolge zeigen." Der Chefvirologe der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, sagte der dpa, man werde erst in rund zwei Wochen sagen können, welchen Erfolg die weitergehenden Maßnahmen bewirkt hätten.

Söder: Bis 10. Januar müssen sich Maßnahmen bewähren

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat dazu aufgerufen, die am Sonntag verabschiedeten Lockdown-Beschlüsse bundesweit konsequent umzusetzen. "Corona ist außer Kontrolle", sagte Söder während einer Pressekonferenz nach einer Kabinettssitzung in München. Es sei nun wichtig, "endlich die Ausnahmedebatten zu beenden". "Ob der 10. Januar das Endzeitdatum sein wird, kann niemand vorhersagen", so der CSU-Chef weiter. Die Bund-Länder-Kommission sei überzeugt, dass die nun beschlossenen Maßnahmen wirksam sein werden. Ob sie ausreichend sein werden, werde sich zeigen müssen. Am 5. Januar werde es eine Bestandsaufnahme und gegebenenfalls weitere Entscheidungen geben.

Ministerpräsidenten beim Glühweintrinken


Wie AfD-Politiker mit diesem alten Foto Stimmung machen – und wie Sie selbst solche Versuche entlarven

Handel: Politik soll das Abholen von Waren in Läden erlauben

Der Handelsverband Deutschland (HDE) dringt darauf, den Einzelhändlern im Lockdown weiterhin die Übergabe von im Internet bestellter Ware (Click and Collect) in den Läden zu erlauben. "Wir fordern, dass das Click and Collect möglich bleiben muss", sagte am Montag HDE-Sprecher Stefan Hertel der Deutschen Presse-Agentur. Das Thema sei bei den Beratungen von Bund und Ländern am Sonntag noch nicht geregelt worden und müsse jetzt von den Ländern in ihren Verordnungen geklärt werden. Auch der E-Commerce-Verband bevh, hatte zuvor erklärt, ein solcher Schritt könnte das Überleben des stationären Handels sichern und die allgemeine Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. Unterstützung bekamen die Verbände von den Elektronikketten Media Markt und Saturn und dem Möbelhändler Ikea.

„Querdenker“-Demo an Silvester wird voraussichtlich verboten

Wegen der drastischen Einschränkung des öffentlichen Lebens angesichts der Corona-Pandemie fällt voraussichtlich auch die angekündigte "Querdenker"-Demonstration an Silvester in Berlin aus. Senat und Polizei gingen davon aus, dass Silvester und Neujahr ein Demonstrationsverbot gelten werde, sagte ein Sprecher der Senatsinnenverwaltung am Montag. Allerdings müsse der Senat die Entscheidungen des Bundes und der Ministerpräsidenten vom Wochenende noch formal beschließen. Die Polizei werde das dann den Anmeldern von Demonstrationen an diesen Tagen mitteilen. "Ansonsten wird sich die Polizei weiterhin entsprechend auf den Jahreswechsel vorbereiten", hieß es. Laut früheren Äußerungen hält es die Polizei für möglich, dass Gegner der Corona-Maßnahmen trotz eines Verbots versuchen könnten zu demonstrieren.

Kaserne in Norddeutschland soll zentrales Impfstofflager werden

Ein Kaserne im niedersächsischen Quakenbrück wird in der Coronakrise als zentrales Impfstofflager in Deutschland vorbereitet. Die Impfdosen sollten Planungen zufolge im dortigen Versorgungs- und Instandsetzungszentrum für Sanitätsmaterial gesichert und von dort verteilt werden, erklärten Militärkreise am Montag, nachdem "Spiegel" und "NDR" berichtet hatten. Aus dem Verteidigungsministerium wurde dies auf Anfrage nicht bestätigt. Die seit einigen Wochen intern bekannten Planungen waren unter Verschluss gehalten worden, weil Störaktionen – beispielsweise von Impfgegnern – verhindert werden sollen. Das Versorgungszentrum in Quakenbrück ist eine der Marine zugeordnete Bundeswehrapotheke mit größeren logistischen Fähigkeiten. 

Verband: Ansturm auf Friseursalons vor dem Lockdown

Die Friseure nach Verbandsangaben kurz vor dem Lockdown noch einmal einen "riesigen Kundenansturm". Viele verlängerten an den letzten beiden Tagen ihre Öffnungszeiten, um möglichst viele Kunden zu bedienen, sagte Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, am Montag. "Das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders, aber die Friseure sind absolut verzweifelt." Normalerweise sei der Dezember für Salons der umsatzstärkste Monat des Jahres, da sich kurz vor den Feiertagen noch mal viele Menschen die Haare schneiden ließen. "Dieser zweite Lockdown bedroht die Existenzen unseres kleinteiligen Handwerks", sagte Müller. 

Vor Lockdown am Mittwoch


"Riesiger Kundenansturm" auf Friseursalons: "Nicht im Sinne des Erfinders, aber …"

„Prüfung für uns alle“ – Steinmeier schwört auf harte Wochen ein

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich überzeugt gezeigt, dass die Coronakrise mit gegenseitiger Solidarität und Rücksichtnahme überwunden erden kann. "Die kommenden Wochen sind eine Prüfung für uns alle", sagte das Staatsoberhaupt am Montag in einer kurzen Ansprache in Berlin. "Wir sind ein starkes Land, weil in dieser schweren Krise so viele Menschen füreinander da sind und über sich hinauswachsen

Die kommende Wochen würden für viele Menschen eine belastende Zeit, betonte der Bundespräsident. "Die Einschränkungen gefährden wirtschaftliche Existenzen, machen einsam und drücken aufs Gemüt." Er betonte zugleich: "Wir sind dem Virus nicht schicksalhaft ausgeliefert." Es hänge an jedem einzelnen – "und wir wissen, was zu tun ist".

Mit Blick auf die bevorstehenden Weihnachtstage fügte Steinmeier hinzu: "Feiern lassen sich nachholen, über Geschenk freuen sich Freunde und Verwandte auch später noch." Jetzt gehe es darum, Gesundheit zu erhalten und Leben zu retten. 

Gesundheitsexperten des Bundes warnen vor Corona-Risiko für Raucher

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sieht in der Gefahr von Corona-Infektionen einen zusätzlichen Grund dafür, mit dem Rauchen aufzuhören. Raucher mit geschädigtem Bronchialsystem hätten "nach aktueller Datenlage ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf", erklärte BZgA-Chefin Heidrun Thaiss am Montag in Bonn. Studien legten auch nahe, dass Raucher anfälliger für Ansteckungen seien. Dabei spielten rauchertypische Gewohnheiten eine Rolle. So würden beim Rauchen regelmäßig die Finger nahe an das Gesicht gebracht, erläuterte Thaiss. Bekannt sei generell, dass Rauchen das Immunsystem schwäche und anfälliger für Atemwegserkrankungen mache. Thaiss wies aber zugleich darauf hin, dass es zu Zusammenhängen von Rauchen und Corona bislang nur wenige aussagekräftige wissenschaftliche Studien gebe.

Tübinger Unternehmen Curevac startet Phase-3-Studie von Impfstoff-Kandidat

Das Tübinger Pharmaunternehmen Curevac hat begonnen, seinen Corona-Impfstoff-Kandidaten im Rahmen einer Phase-3-Studie an tausenden Probanden weltweit zu testen. "Wir erwarten, dass auch diese Studie die Wirkung unseres Impfstoffs zur Prävention einer Covid-19-Infektion und somit zur Bekämpfung dieser Pandemie unter Beweis stellen wird", teilte Curevac-Chef Franz-Werner Haas am Montag mit. Die EU-Kommission hatte bereits im November einen Liefervertrag mit dem Unternehmen über zunächst 225 Millionen Impfdosen abgeschlossen.

Im Rahmen der weltweiten Phase-3-Studie soll der Impfstoffkandidat nach Unternehmensangaben nun an 36.000 freiwilligen Probanden getestet werden. Dabei werde die Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments überprüft. Die Hälfte der Probanden erhalte den Impfstoff, die andere ein Placebo. 

„SZ“: Coronakise führt bei 40 Prozent der Bundesbürger zu Einkommenseinbußen

Die Coronakrise führt laut einem Zeitungsbericht für immer mehr Bundesbürger zu Einkommenseinbußen. Im November hätten bereits 40 Prozent der Arbeitnehmer einen Rückgang ihres Einkommens gemeldet, zitiert die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") in ihrer Montagsausgabe aus einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Der Anteil jener, die infolge der Corona-Krise Einkommen verloren oder noch verlieren, nahm demnach seit Juni um acht Prozentpunkte zu.

Für die Studie befragte das WSI zum dritten Mal seit Ausbruch der Pandemie mehr als 6000 Arbeitnehmer. Die Untersuchung ergab laut "SZ", dass Menschen mit ohnehin schon wenig Geld besonders stark unter den finanziellen Folgen der Coronakrise leiden. 

Sechs Prozent mehr Müll in der Corona-Pandemie

Während der Corona-Pandemie haben die Privathaushalte in diesem Jahr deutlich mehr Müll verursacht. Die eingesammelte Menge von Plastik und anderen Leichtverpackungen sowie von Glas stieg in diesem Jahr um jeweils rund sechs Prozent, wie eine Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) unter seinen Mitgliedsfirmen ergab. Der Grund: In Pandemiezeiten gehen die Menschen zum Essen weniger oder gar nicht mehr in Restaurants, stattdessen kaufen sie mehr ein oder bekommen Essen geliefert. Der BDE wertet die Umfrageergebnisse als Beleg dafür, dass Abfallvermeidung in Corona-Zeiten kaum möglich sei.

16.362 Fälle: Corona-Neuinfektionen deutlich über Vorwochenwert

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau, auch wenn die deutschen Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) zum Wochenstart wieder vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet haben. Innerhalb eines Tages wurden 16.362 neue Fälle übermittelt, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Das sind rund 4000 Fälle mehr als am vergangenen Montag, als die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 12.332 lag. Der bisherige Rekord war am Freitag mit 29.875 gemeldeten Fällen erreicht worden. An Sonntagen und Montagen sind die vom RKI veröffentlichten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten zudem 188 neue Todesfälle binnen 24 Stunden. Vor genau einer Woche hatte dieser Wert bei 147 gelegen. 

Corona-Lage in Deutschland


Neuinfektionen, Intensivbetten, Todesfälle: Diese Entwicklungen geben Anlass zur Sorge

England beginnt mit Corona-Impfungen in Hausarztpraxen

In England werden von dieser Woche an Corona-Impfungen in Hausarztpraxen im ganzen Land verabreicht. Das teilte der Nationale Gesundheitsdienst NHS mit. An 100 Standorten im Land werden demnach 80-Jährige sowie Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen mit dem kürzlich in dem Land zugelassenen Präparat von Biontech und Pfizer geimpft. Zunächst konnte der Impfstoff wegen der komplizierten Lagerung bei etwa minus 70 Grad nur in Krankenhäusern verabreicht werden. 

Sechs von zehn Deutschen fanden Corona-Maßnahmen bisher zu lasch

Eine Mehrheit der Bundesbürger fand die bisherigen Corona-Maßnahmen der Regierung zu lasch. Diese Meinung vertraten sechs von zehn Deutschen (58 Prozent) Anfang vergangener Woche in einer Umfrage, wie die Bertelsmann Stiftung am Montag mitteilte. Etwa jeder Vierte (23 Prozent) empfand die Maßnahmen laut dem Demokratiemonitor der Stiftung als "gerade richtig".

Der Bertelsmann-Umfrage zufolge sehen jüngere Menschen die Corona-Politik deutlich kritischer als die Älteren. Während nur jeder Fünfte aus der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen den Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie als gut für die Demokratie bewerte, liege der Wert bei den über 65-Jährigen mit 62 Prozent mehr als dreimal so hoch. Yougov befragte vom 12. bis 16. November und vom 8. bis 9. Dezember jeweils mehr als 2000 Menschen. 

Lauterbach kritisiert geringe Impfbereitschaft unter Gesundheitspersonal

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eine zu geringe Bereitschaft des Gesundheitspersonals in Deutschland kritisiert, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. "Es überrascht mich, dass die Impfbereitschaft beim medizinischen Personal nicht deutlich höher ist und es eine so große Zurückhaltung gibt", sagte Lauterbach der Funke Mediengruppe. Vermutlich stehe dahinter die Einschätzung vieler Mediziner und Pflegekräfte, nicht zur Hochrisikogruppe gehören und durch Spezialkleidung gut geschützt zu sein.

Altmaier fordert Verzicht auf Geschenke-Einkäufe vor Schließungen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die Bürger dazu aufgerufen, an den beiden letzten Tagen vor dem harten Corona -Lockdown auf den Einkauf von Weihnachtsgeschenken in den Geschäften ganz zu verzichten. Die Menschen sollten wegen der Infektionsrisiken "nur das Allernötigste" einkaufen gehen, sagte Altmaier am Sonntagabend im "Bild"-Internetprogramm. 

Handel erwartet keine Hamsterkäufe in Supermärkten

Der Handelsverband HDE erwartet infolge des bevorstehenden harten Corona-Lockdowns keinen Ansturm auf die Geschäfte. "Im Lebensmittelhandel rechnen wir nicht mit Hamsterkäufen", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem "Handelsblatt". Die Kunden hätten gelernt, dass die Lieferketten und die Versorgung der Bevölkerung "auch unter schwierigen Bedingungen funktioniert".

Bei Weihnachtsgeschenken könne es zwar in den nächsten beiden Tagen zu "erhöhtem Kundenaufkommen" kommen, sagte Genth. Die Händler hätten aber in den vergangenen Monaten bewiesen, dass sie funktionierende Hygienekonzepte haben. Zudem hätten viele Kunden ihre Planungen in den vergangenen Tagen sicherlich schon auf den Lockdown eingestellt.

Die Meldungen zur Coronavirus-Pandemie aus der vergangenen Woche lesen Sie hier.

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