Langes Sitzen erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vorzeitigen Tod. Einer neuen Studie zufolge gilt dies aber nicht gleichermaßen für Freizeit und Arbeit: Wer etwa im Büro am Schreibtisch arbeitet, ist weniger gefährdet als Personen, die nach Feierabend exzessiv Fernsehen.
Die Studie der Columbia University unter mehr als 3.500 Teilnehmern ergab, dass das Sitzen vor dem Fernseher mit einem höheren Risiko für Herzkrankheiten und Todesfälle verbunden ist – Sitzen bei der Arbeit jedoch nicht. Wer vier oder mehr Stunden täglich vor dem Fernseher verbrachte, hatte den Ergebnissen zufolge ein 50 Prozent höheres Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems als diejenigen, die weniger als zwei Stunden pro Tag ferngesehen hatten. Wer jedoch am Arbeitsplatz lange saß, war nicht stärker gefährdet als Personen ohne sitzende Tätigkeit. Den Unterschied erklärt Dr. Keith M. Diaz, Dozent für Verhaltensmedizin an der Columbia University, folgendermaßen: "Möglicherweise neigen viele Menschen dazu, stundenlang bewegungslos fernzusehen, während die meisten Arbeiternehmer häufig von ihrem Schreibtisch aufstehen."
Die Studienautoren haben auch eine gute Nachricht: Wer lange sitzt, kann die negativen Auswirkungen durch ausreichend Sport und Bewegung wieder wettmachen. Menschen, die vier oder mehr Stunden pro Tag fernsahen, sich aber mindestens 150 Minuten pro Woche bewegten, hatten ebenfalls kein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Tod.
Die Studie wurde mit 3.592 Afroamerikanern durchgeführt, da diese im Vergleich zu Europäern ein höheres Risiko für Herzkrankheiten haben. Sie gaben an, wie viel Zeit sie sitzend bei der Arbeit oder zu Hause vor dem Fernseher verbrachten und wieviel Sport sie trieben.
ZOU
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