Migräne: Prophylaxe mit Medikamenten ist bei Kindern wirkungslos

Migräne bei Kindern und Jugendlichen wird ähnlich behandelt wie bei Erwachsenen. Forscher der Universität Basel sind aber zu dem Schluss gekommen, dass das möglicherweise nicht sinnvoll ist: In dieser Altersgruppe waren Medikamente zur Vorbeugung langfristig nicht wirksamer ist als ein Placebo.

Medikamente, die Migräneattacken vorbeugen, sind bei Kindern und Jugendlichen offenbar nahezu ohne Wirkung, wie eine Studie der Universität Basel zeigt: Keines der getesteten Medikamente hatte im Vergleich zu einem Placebo eine Langzeitwirkung von einem halben Jahr oder länger. Kurzfristige Verbesserungen, die bis zu fünf Monate lang anhielten, konnten bei Kindern und Jugendlichen nur bei zwei Wirkstoffen, Propranolol und Topiramat, festgestellt werden.

Mehr Studien mit Kindern sind notwendig

Bisher beruht die Behandlung junger Patienten größtenteils auf Ergebnisse aus Studien mit Erwachsenen. Die neuen Ergebnisse zeigen aber, dass sie nur bedingt auf jungen Patienten übertragbar ist und dass weitere Untersuchungen zur Migräneprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen erforderlich sind. Die Autoren der Studie vermuten, dass der Placebo-Effekt in der jüngeren Altersgruppe stärker ist.

Im Rahmen einer Netzwerk-Metaanalyse hatten die Forscher 23 Studien mit insgesamt mehr als 2.200 Patienten analysiert. Von diesen erhielten etwa ein Viertel ein Placebo, während der Rest mit Antiepileptika, Antidepressiva, Kalziumkanalblockern, blutdrucksenkenden Mitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln behandelt worden war.

ZOU

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