Der erste Antikörper gegen Migräne wurde Mitte letzten Jahres in der EU zugelassen. Das Medikament zeigt eine sehr gute Wirkung, vor allem bei Patienten, bei denen andere Therapien nicht helfen: Ihre Zahl der Tage mit Kopfschmerzen wurden durch den Antikörper mindestens halbiert.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat dem Präparat nun beträchtlichen Zusatznutzen bescheinigt: In einer klinischen Studie bewirkte er bei 193 Patienten, die vier bis vierzehn Tage pro Monat unter Migräne litten, im Gegensatz zu einem Placebo mindestens eine Halbierung der Tage mit Kopfschmerzen und der Zahl der Migräne-Anfälle. Die Patienten fühlten sich durch die Verabreichung des Antikörpers insgesamt und in ihrer Aktivität weniger beeinträchtigt. Bei allen Patienten hatten zuvor bereits zwei bis vier andere Therapien zur Vorbeugung von Migräne versagt.
Der Antikörper ist gegen einen Botenstoff gerichtet, von dem schon seit Langem bekannt ist, dass er wesentlich an der Entstehung von Migräne beteiligt ist. Lange Zeit war es jedoch nicht gelungen, ein Medikament zu finden, das den Botenstoff ohne starke Nebenwirkungen ausschaltet.
Das Medikament wird einmal monatlich unter die Haut gespritzt. Zugelassen ist der Antikörper für episodische Migräne, also für Menschen, die bis zu 14 Tage pro Monat unter Kopfschmerzen leiden. Eine Migräne an 15 und mehr Tagen gilt als chronisch. Das IQWiG schließt einen Nutzen für diese Patienten jedoch nicht aus.
ZOU
Einen Überblick über alle Nachrichten bekommen Sie auf aponet.de unter Aktuelles.
Quelle: Den ganzen Artikel lesen