Bei einem jungen Mann, der bei einem Elektromusikfestival mit Stroboskoplicht als Showeffekt einen epileptischen Anfall erlitt, konnten Wissenschaftler in Nachuntersuchungen für Epilepsie typische Hirnströme messen. Die Ärzte nahmen an, dass diese durch die Lichtblitze ausgelöst wurden und haben daraufhin eine größere Untersuchung durchgeführt, die dies bestätigte.
Der 20-Jährige kollabierte während des Elektromusik-Konzertes und war kurze Zeit bewusstlos. Seine Freunde schilderten Symptome, die für einen epileptischen Anfall sprachen. Der Mann hatte keine Drogen, Alkohol oder Medikamente eingenommen und zuvor nie einen epileptischen Anfall gehabt. Kurz vor dem Kollaps hatte er das Sinnesgefühl einer Aura, das er auf die Lichtblitze zurückführte. Beim Nachstellen der Situation stellten die Ärzte fest, dass er in übermüdetem Zustand beim Betrachten eines Videos von dem Festival ebenfalls mit entsprechenden Hirnströmen auf die Lichtblitze reagierte, was sie dazu veranlasste, dies näher zu untersuchen.
Sie beobachteten über 400.000 Konzertbesucher in zwei Gruppen, von denen eine bei Tageslicht und die andere im Dunkeln elektronische Tanzmusik hörten, die mit Stroboskoplicht untermalt war. Bei denen, die die Lichtblitze im Dunkeln wahrnahmen, traten 3,5-mal häufiger epileptische Anfälle auf als bei denjenigen, die das Konzert bei Tageslicht besuchten. Ecstasy als Ursache für epileptische Anfälle war in beiden Gruppen hingegen etwa gleich häufig anzutreffen.
Die Wissenschaftler folgern aus den Ergebnissen, dass Stroboskoplicht im Dunkeln bei Personen mit Epilepsie Anfälle auslösen kann. Sie empfehlen, dass Konzertveranstalter darauf hinweisen und gefährdete Personen entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen sollten.
ZOU
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