Bakterienschleuder Brille: Bei der Reinigung machen die meisten Fehler – Video

Forscher der Hochschule Furtwangen untersuchten in Gebrauch befindliche Brillen auf ihre Besiedelung durch Bakterien. Sie fanden massenhaft Keime – darunter auch Erreger für Augenerkrankungen. Laut ihrer Studie ist die richtige Reinigung entscheidend.

Für alle, die sie benötigen, ist die Brille ein täglicher Begleiter – und eine wahre Bakterienschleuder. Und dadurch eine Gefahr für empfindliche Augen. Das fanden Forscher der Hochschule Furtwangen heraus. Gegen die Keime hilft vor allem die richtige Reinigung.

Keime sitzen nicht auf den Gläsern

Viele Brillenträger machen hierbei aber einen Fehler. Das sporadische Saubermachen der Brillengläser mit einem trockenen Mikrofasertuch oder kurzes Abwischen an der Kleidung, hat nur minimalen Effekt. Denn die meisten Keime sitzen auf den Stellen mit direktem Körperkontakt. Also auf dem Nasenpolster oder den Ohrbügeln. Die Forscher errechneten einen Spitzenwert von 666.000 Bakterien pro Quadratmeter auf einem Nasenpolster.

Bei der Reinigung der kompletten Brille mit feuchten Brillenputztüchern hingegen, lässt sich eine Keimreduktion bis zu 99 Prozent erreichen, so die Wissenschaftler. Auch mit alkoholfreien Reinigungstüchern kamen sie zu dem Ergebnis. Eine Trockenreinigung erreicht nur 85 bis 90 Prozent Keimreduktion.

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Gefahr für Augenerkrankungen

Für ihre Studie untersuchten die Forscher Brillen von Studierenden der Hochschule sowie von Bewohnern eines Seniorenheimes. Durchschnittlich waren die Testobjekte gleich stark besiedelt. Jedoch wiesen die Brillen der Senioren mit 230 Bakterienarten pro Quadratmeter deutlich mehr Keime auf. Vor allem für typische Haut- und Schleimhautbakterien der Gattung Staphylococcus bieten Brillen einen optimalen Nährboden.

Dabei siedelten sich auch potenziell gesundheitsschädliche Erreger an. Unter anderem fand das Forscherteam Auslöser für Augenerkrankungen wie Bindehautentzündung. Für gesunde Menschen stellt die Brille zwar kein großes Risiko dar, so die Biologen. Bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem können die gefundenen Bakterien aber Krankheiten auslösen.

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