Zahnarzt forderte Mitarbeiter zum Impfen auf – nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn

Die Drohung kam via Whatsapp. "Wer die Impfung nicht möchte, wird ohne Gehalt von der Arbeit freigestellt", hieß es darin. Der Absender war der Zahnarzt einer Praxis in Oberbayern. Er hatte für sich und seine Angestellten einen Impftermin ergattert. Nun sollten sich seine Mitarbeiter impfen lassen, ansonsten würden sie kein Gehalt mehr bekommen.

Die Diagnose


Eine Frau geht routinemäßig zum Zahnarzt. Es wird ihr Leben retten

Sie ließen sich impfen. Doch ihrem Chef drohen nun Konsequenzen. Denn die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat gegen den Zahnarzt ein Ermittlungsverfahren wegen Nötigung eingeleitet. Das berichtet der "Donaukurier". Demnach ermittelt die Staatsanwaltschaft, "weil er seine Mitarbeiter aufgefordert haben soll, einen Termin zur Covid-19-Impfung wahrzunehmen und für ungeimpfte Mitarbeiter eine Freistellung ohne Gehalt in Aussicht gestellt hatte", sagte Oberstaatsanwältin Andrea Grape der Lokalzeitung.

Bayern: Zahnarzt drohen auch berufsrechtliche Konsequenzen

Laut Landeszahnärztekammer drohen dem Mann auch berufsrechtlich Konsequenzen. Sollte sich der Sachverhalt wie berichtet abgespielt haben, sei die Erteilung eines Rügebescheids gegebenenfalls mit der Auferlegung einer Geldbuße bis maximal 5000 Euro vorgesehen. Bei schwereren Verstößen gegen die Berufsordnung seien sogar Strafen bis 100.000 Euro – oder der Entzug der Approbation möglich.

Impfpflicht-Diskussion


Zahnarzt droht Mitarbeitern: Ohne Corona-Impfung gibt es kein Gehalt

Mehrere Medien hatten über den Fall Anfang Januar berichtet. In den sozialen Netzwerken echauffierten sich etliche Menschen über die Meldung. Sie bezeichneten das Verhalten des Zahnarztes als "widerlich" – und drohten ihm sogar. Eine Münchener Aktivistin stellte eine Anzeige wegen Nötigung. Deshalb hat die Staatsanwaltschaft nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Die Forderung des bayerischen Zahnarztes ist ohnehin rechtswidrig. Er kann seine Mitarbeiter nicht zur Impfung zwingen. Dafür bräuchte es eine Impfpflicht, sagte Verdi-Sprecher Hans Sterr dem Bayerischen Rundfunk. Er dürfe seinen Mitarbeitern auch nicht mit Konsequenzen drohen. 

Quellen: "Donaukurier" / "Passauer Neue Presse" / BR

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