Vitamin-D stärkt Knochen und Immunsystem
Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung ist nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt. Da dieses Vitamin in Lebensmitteln nur in geringen Mengen enthalten ist, aber über das Sonnenlicht gewonnen werden kann, sollte man sich in der warmen Jahreszeit häufig draußen aufhalten. Ein guter Vitamin-D-Status ist laut Fachleuten unter anderem hilfreich bei akuten Atemwegserkrankungen – auch bei COVID-19?
Vitamin-D-Mangel ist hierzulande weit verbreitet. Dieser kann bedeutsame Auswirkungen vor allem auf die Knochengesundheit haben. Zudem gibt es Hinweise, dass sich dieser Mangel bei COVID-19-Erkrankungen negativ auswirken könnte.
Verbleibende Sommerzeit nutzen
Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) sind in Deutschland ungefähr 56 Prozent der Bevölkerung nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt. Wie der VerbraucherService Bayern in einer Mitteilung erklärt, benötigen Kinder (ab einem Jahr), Jugendliche und Erwachsene eine tägliche Vitamin D-Zufuhr von 20 µg.
In Lebensmitteln ist das Vitamin jedoch nur in geringen Mengen enthalten. Ausnahmen sind vor allem fetter Fisch und Leber, die bei uns allerdings nicht häufig auf dem Speiseplan stehen. Daher liegt unsere tägliche Vitamin-D-Aufnahme über Lebensmittel bei nur 1 – 4 µg pro Tag, also weit unter dem gewünschten Wert von 20 µg.
Der Mensch ist jedoch in der Lage, Vitamin D in der Haut durch Sonneneinstrahlung selbst zu synthetisieren. „Nutzen Sie die verbleibende Sommerzeit, um sich die nötigen Vitamin-D-Reserven für den Winter anzulegen“, rät Gisela Horlemann, Ökotrophologin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB).
In der warmen Jahreszeit sollten Gesicht und Unterarme täglich für etwa 15-30 Minuten der Sonne ausgesetzt werden und das möglichst in Etappen, um einem Sonnenbrand vorzubeugen. Nur so erreicht man bei entsprechender Sonnenexposition die gewünschte Vitamin-D-Zufuhr auch ohne Einnahme von Vitamin-D-Präparaten.
Weil dieses Vitamin zu den fettlöslichen Vitaminen gehört, wird ein Überschuss auch im Fettgewebe gespeichert. Es empfiehlt sich also in den sonnenreichen Monaten einen Vitamin- D-Vorrat für die sonnenarmen Zeiten im Winter anzulegen.
Schutz vor Knochenerkrankungen
Eine schon lange bekannte Hauptaufgabe von Vitamin D ist die Regulation des Calcium- und Phosphatstoffwechsels, erklärt der VerbraucherService Bayern auf seiner Webseite. So erhöht es den Fachleuten zufolge die Aufnahme von Calcium im Darm und verbessert die Mineralisierung der Knochen. Damit verhindert dieses Vitamin Krankheiten wie zum Beispiel Rachitis und Osteomalazie, also Knochenerweichung.
Zudem ist Vitamin D auch noch an weiteren Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt und beeinflusst die Muskelkraft. Des Weiteren senkt eine gute Vitamin D-Versorgung laut Forschungsergebnissen bei älteren Menschen auch das Risiko für Stürze, Knochenbrüche, Mobilitätsverlust und vorzeitigen Tod.
Zusammenhang mit Corona-Erkrankungen?
Darüber hinaus gehört auch die Aktivierung der Zellen des Immunsystems zu den Aufgaben von Vitamin D.
Ob ein Zusammenhang zwischen einer COVID-19-Erkrankung und der Vitamin-D-Versorgung besteht, ist derzeit zwar noch nicht abschließend geklärt, doch bereits vor einigen Monaten berichteten Forschende aus Indonesien über ein erhöhtes COVID-19-Sterberisiko bei Vitamin-D-Mangel.
Und auch in einer deutschen Studie, die in der Fachzeitschrift „NFS Journal“ veröffentlicht wurde, sind Hinweise darauf gefunden worden, dass ein Vitamin-D-Defizit das COVID-19-Sterblichkeitsrisiko erhöht.
Belegt ist auf alle Fälle, dass das Vitamin einen positiven Einfluss auf den allgemeinen Gesundheitszustand hat. Somit ist ein guter Vitamin-D-Status auch hilfreich bei allen akuten Atemwegserkrankungen.
Unterversorgung bei Älteren
Leider nimmt die Fähigkeit Vitamin D zu bilden im Alter immer mehr ab, wodurch es bei älteren Menschen oft zu einer Unterversorgung kommt. Auch bei bettlägerigen Patientinnen und Patienten sowie Personen mit dunkler Hautfarbe reicht das übliche Tageslicht nicht aus.
Wichtig zu wissen ist, dass nur wenn eine unzureichende Versorgung durch eine Blutuntersuchung nachgewiesen wurde und keine Verbesserung durch körpereigene Bildung erreicht wird, ein Vitamin-D-haltiges Nahrungsergänzungsmittel das Defizit ausgleichen soll.
Die Einnahme muss jedoch unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Denn durch andauernde Überdosierung von Vitamin-D- Präparaten (über 100 Mikrogramm pro Tag) können Nebenwirkungen wie Nierensteine und Nierenverkalkung auftreten. (ad)
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