Verwirrung um Stopp: Norwegen vertagt endgültige Entscheidung zu Astrazeneca

Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 16. April 2021

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Zahl der gelieferten Biontech-Dosen steigt ab übernächster Woche drastisch an

17.26 Uhr: Die Zahl der nach Deutschland gelieferten Biontech-Impfdosen soll ab übernächster Woche deutlich steigen. Das erklärte das Gesundheitsministerium am Freitag. Demnach soll Deutschland ab dem 26. April rund 3,41 Millionen Dosen des Impfstoffes der deutschen Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer erhalten, statt der bislang geplanten 2,52 Millionen. In der Woche vom 31. Mai bis Ende Juni sollen dann sogar 5,14 Millionen Dosen geliefert werden. Insgesamt entspricht das knapp zehn Millionen Dosen mehr als ursprünglich geplant.

Der plötzliche Anstieg ist auf eine Abmachung der EU-Kommission mit Biontech und Pfizer zurückzuführen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Mittwoch verkündet, dass die EU im zweiten Quartal 50 Millionen zusätzliche Biontech-Impfdosen erhalten wird. Eine erst fürs vierte Quartal geplante Lieferung werde auf das zweite Quartal vorgezogen. Deutschland stehen seinem Bevölkerungsanteil entsprechend knapp neun Millionen dieser Dosen zu. Biontech und Pfizer hatten bereits in den letzten Wochen immer wieder mehr Impfdosen liefern können als zunächst angekündigt.

EMA legt am Dienstag Gutachten zu Impfstoff von Johnson & Johnson vor

17.13 Uhr: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will am Dienstag ihren Bericht über mögliche Hirnvenen-Thrombosen durch den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson vorlegen. Das kündigte sie am Freitag in Amsterdam an. Nachdem in den USA nach rund sieben Millionen Impfungen sechs Fälle von Blutgerinnseln bekannt geworden waren, waren Impfungen mit diesem Präparat in mehreren Ländern vorläufig ausgesetzt worden. Die Experten des Sicherheitsausschusses der EMA prüfen diese Fälle seit der vergangenen Woche in einem beschleunigten Verfahren.

Die EMA hatte aber betont, dass der Impfstoff des US-Herstellers uneingeschränkt eingesetzt werden könne. Die "Vorzüge des Impfstoffs, Covid-19 zu verhindern", seien höher zu bewerten als die Risiken der Nebenwirkungen. Auch beim Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca kommt es in sehr seltenen Fällen zu Hirnvenenthrombosen.

Merkel ist jetzt mit Astrazeneca geimpft

15.02 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich am Freitag mit dem Impfstoff von Astrazeneca impfen lassen. Das gab Regierungssprecher Steffen Seibert am Nachmittag bekannt. „Ich freue mich, dass ich heute die Erstimpfung mit Astrazeneca bekommen habe“, wird Merkel in der Mitteilung zitiert. „Ich danke allen, die sich in der Impfkampagne engagieren – und allen, die sich impfen lassen. Das Impfen ist der Schlüssel, um die Pandemie zu überwinden.“ Dazu teilte Seibert ein Bild von Merkels Impfausweis.

Zuvor hatte es Medienberichte gegeben, nach denen ein ursprünglich für Sonntag geplanter Impftermin aus unbekannten Gründen abgesagt worden sei. Regierungssprecher Steffen Seibert hatte daraufhin erklärt, die Kanzlerin werde sich „zeitnah“ impfen lassen.

Die 66 Jahre alte Merkel gehört zur Altersgruppe über 60, bei der eine Impfung mit Astrazeneca weiterhin empfohlen wird. In Berlin sind derzeit alle Menschen über 60 mit dem Impfen dran.

 

Oxford-Studie zu Hirnvenenthrombosen: Biontech genau so gefährlich wie Astrazeneca?

14.24 Uhr: Eine neue Studie der Universität Oxford will herausgefunden haben, dass Hirnvenenthrombosen bei den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna genauso häufig auftreten wie bei der Impfung mit Astrazeneca.

Dazu hat die Studie die Risiken für besondere Arten von Blutgerinnseln miteinander verglichen. Untersucht wurden Covid-19-Erkrankte, mit den Vakzinen von Moderna, Biontech/pfiszer und Astrazeneca geimpfte Personen sowie die übrige Bevölkerung. Dabei kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass Geimpfte allgemein ein höheres Risiko einer Hirnvenenthrombose hatten.

Die Unterschiede zwischen den Geimpften verschiedener Impfstoffe waren dabei sehr gering. Während bei mRNA-Impfstoffen, die Biontech/Pfizer und Moderna herstellen, vier Fälle je einer Million Erstimpfungen auftraten, waren es beim Vektorimpfstoff Astrazeneca fünf pro Million Menschen. Ohne Impfung beobachteten die Forscher 0,4 Fälle pro Million Menschen. imago images/mhphoto Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer

Allerdings bezog sich die Studie der Universität Oxford auf die Häufigkeit von Hirnvenen- und Pfortaderthrombosen, während in der jüngsten Diskussion um Astrazeneca-Impfungen auch das gleichzeitig auftretende Phänomen der Thrombozytopenie, einem Mangel an Blutplättchen, eine wichtige Rolle spielte.

Einen faden Beigeschmack hat die Studie dennoch: Da die Uni Oxford zusammen mit Astrazeneca den Covid-19-Impfstoff des Pharmakonzerns entwickelt hat, liegt der Verdacht liegt nahe, dass die Universität ein Interesse daran hat, die Risiken durch das Astrazeneca-Vakzin zu relativieren. Allerdings teilte die Einrichtung mit, dass das Forscherteam, das die Daten nun vorlegte, unabhängig von dem Impfstoff-Team, das das Vakzin entwickelte, arbeiten würde.

Bericht: Gefälschte Impfpässe bei Telegram angeboten

13.29 Uhr: Nach Recherchen des ARD-Politikmagazins "Report Mainz" werden in mehreren Gruppen im Messengerdienst Telegram gefälschte deutsche Impfpässe zum Kauf angeboten. Diese seien mit Stempel, Unterschrift und Aufklebern mit Chargennummer des Impfstoffs versehen, berichtete der Südwestrundfunk am Freitag vorab. Der Stempel täusche eine Herkunft aus großen Impfzentren wie etwa Bonn oder Frankfurt am Main vor.

Die Sendung befragte einen mutmaßlichen Händler, der angegeben habe, "Land unter mit Anfragen" zu haben. Für einen Impfpass nehme er 150 Euro, seine Kunden kämen aus ganz Deutschland. Autorinnen legten außerdem Verantwortlichen des Frankfurter Impfzentrums gefälschte Impfpässe vor, die sich schockiert zeigten.

Benedikt Hart, der das Impfzentrum seitens des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) leitet, habe aber direkt erkannt, dass die Pässe gefälscht seien. Jeder Arzt im Impfzentrum habe einen eigenen Stempel mit einer nur ihm zugeteilten Nummer, die das Impfzentrum auch nicht verlasse, sagte er dem Magazin. Für Beamte, die so einen Impfpass zum Beispiel an einer Landesgrenze kontrollierten, sei das aber nicht zu erkennen. Die im Impfzentrum Verantwortlichen von Stadt und DRK kündigten laut Mitteilung an, Anzeige erstatten zu wollen.

Das hessische Landeskriminalamt teilte "Report Mainz" mit, es habe den Handel mit gefälschten Impfpässen im Fokus und werde dagegen strafrechtlich ermitteln. Herstellung, Vertrieb und Nutzung solcher Fälschungen seien strafbar. Blanko-Impfpässe seien freiverkäuflich, was zu einem erhöhten Angebot an gefälschten Impfbescheinigungen führe. 

Vizekanzler Scholz mit Astrazeneca gegen Corona geimpft

12.31 Uhr: Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Freitag seine Schutzimpfung gegen das Coronavirus bekommen. Er habe sich das Präparat von Astrazeneca spritzen lassen, berichtete der Finanzminister auf Twitter. Zugleich dankte er dem Ärzteteam der Bundeswehr, das ihn impfte.

Scholz ist 62 Jahre alt und durfte sich daher für eine Astrazeneca-Impfung anmelden. Auch andere Bundesminister sind bereits geimpft. "Jede Impfung bringt uns dem Zeitpunkt näher, an dem wir diese Pandemie überwunden haben werden", betonte Scholz bereits vor seinem Impftermin. Alle müssten ihren Beitrag leisten und Vorbild sein. Seinem Tweet hängt Scholz mehrere Fotos an, darunter eins, das ihn augenscheinlich im Moment der Impfung zeigt.

Hannibal Hanschke/Reuters/Pool/dpa Olaf Scholz.  

Rund 5,3 Millionen Menschen in Deutschland voll geimpft

11.10 Uhr: Die Zahl der verabreichten Covid-19-Impfdosen in Deutschland ist auf mehr als 20,7 Millionen gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach wurden am Donnerstag bundesweit 658.019 Impfungen durchgeführt, das sind rund 100.000 weniger als am gestern vermeldeten Rekord vom Mittwoch (758.173). Dem RKI-Monitoring zufolge sind nun 15 Millionen Menschen in Deutschland erstgeimpft, das entspricht einer Quote von mehr als 18,5 Prozent. Die Quote nach Zweitimpfungen liegt bei mehr als 6,4 Prozent, also mehr als 5,3 Millionen voll geimpften Personen. Ein vollständiger Impfschutz besteht bei den aktuell verimpften Prapäraten erst nach zwei Impfungen.

Je nach Bundesland variiert der Impffortschritt deutlich: Laut RKI liegt Bremen im Ranking nach Erstimpfungen mit 21,6 Prozent weiter vorn, Hessen liegt mit 16,7 Prozent am Ende der Tabelle. Im Ranking nach Zweitimpfungen jedoch führt weiterhin Thüringen (7,8 Prozent). Schlusslicht bleibt Schleswig-Holstein mit einer Quote von 5,4 Prozent.

Justizministerin will Geimpften mehr Freiheiten einräumen

07.50 Uhr: Bundesjustizministerin Christine Lambrecht will Menschen mit einer Corona-Impfung schnell mehr Freiheiten einräumen. "Ich werde mit Nachdruck auf eine Regelung dringen: Menschen, die geimpft sind und von denen nachweisbar keine Gefahr für andere ausgeht, müssen zurückkommen zur Normalität", sagt sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Es gebe "keine Rechtfertigung mehr für die Einschränkung ihrer Grundrechte".

Für Menschen, die unterschiedliche Impfstoffe erhalten haben, könnten nach Ansicht der Ministerin unterschiedliche Regelungen gelten. "Die Einschränkung von Grundrechten kann bei denjenigen Impfstoffen aufgehoben werden, bei denen nachgewiesen ist, dass keine Ansteckungsgefahr mehr besteht." Die Ministerin legt sich nicht fest, um welche Vakzine es sich dabei handle. "Wissenschaftler müssen uns sagen, welche Impfung welche Wirkung hat", betont sie.

Pfizer-Chef: Wahrscheinlich dritte Impfdosis und jährliche Auffrischung notwendig

6.50 Uhr: Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie könnte nach Einschätzung von Pfizer-Chef Albert Bourla eine dritte Spritze als Auffrischung und anschließend eine jährliche Impfung notwendig werden. "Ein wahrscheinliches Szenario ist, dass es die Notwendigkeit einer dritten Dosis geben wird, irgendwo zwischen sechs und zwölf Monaten, und danach eine jährliche Neu-Impfung, aber all das muss noch bestätigt werden", sagte der Vorstandsvorsitzende des US-Pharmakonzerns dem US-Sender CNBC in einem am Donnerstag veröffentlichten, aber bereits Anfang April geführten Interview. Dabei spielten auch die Varianten von Sars-CoV-2 eine große Rolle. Christoph Schmidt/dpa Eine Person wird mit dem Impfstoff von Biontech geimpft.

Andere Wissenschaftler und Pharma-Vertreter hatten sich bereits ähnlich geäußert. Pfizer und sein deutscher Partner Biontech sowie andere Hersteller untersuchen derzeit bereits die Wirkung von möglichen Auffrischungen ihrer Corona-Impfstoffe.

Bericht: Arztpraxen dürfen Corona-Impfstoffe künftig auswählen

Freitag, 16. April, 06.21 Uhr: Arztpraxen dürfen einem Medienbericht zufolge künftig selbst entscheiden, welchen Corona-Impfstoff sie für ihre Patienten geliefert bekommen. Das berichtete die "Rheinische Post" (Freitagsausgabe) unter Berufung auf die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Dem Bericht zufolge teilte die KBV den Praxen mit, dass diese "den Covid-Impfstoff ab sofort impfstoffspezifisch" ordern könnten.

"Sie geben auf dem Rezept an, von welchem Impfstoff sie wie viele Dosen benötigen", erklärte die KBV der Zeitung zufolge. Die neue Regelung soll erstmals für die Woche vom 26. April bis 2. Mai gelten, der Bund werde dafür Vakzine von Biontech/Pfizer und Astrazeneca bereitstellen. Die Bestellmenge pro Arzt sei für die besagte Woche auf 18 bis 30 Biontech-Dosen und zehn bis 50 Astrazeneca-Dosen begrenzt.

Der Apothekerverband Nordrhein begrüßte der Zeitung zufolge den Schritt. "So kann auch vermieden werden, dass Impfstoff in den Kühlschränken der Praxen liegen bleibt", sagte Verbandschef Thomas Preis. "Wir werden aber den Ärzten raten, möglichst beide Impfstoffe zu bestellen", fügte er hinzu. 

Saarland: Ansturm auf Impftermine für Priorisierungsgruppe 3

22.06 Uhr: Menschen, die zur Priorisierungsgruppe 3 zählen, können sich im Saarland seit Donnerstag 18 Uhr auf die Corona-Impfliste des Landes setzen lassen. Dazu zählen unter anderem über 60-Jährige und Personen mit bestimmten Krankheiten.

Allein bis 20 Uhr hätten sich schon rund 19.200 Menschen dieser Priorisierungsgruppe auf der Impfliste eingetragen, teilte das Gesundheitsministerium am Abend mit. 98 Prozent der Einträge seien über das Online-Buchungsportal eingegangen, 2 Prozent über die Corona- und Impfhotline des Saarlandes. Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa In einer Praxis sind Spritzen und das Vakzin von Astrazenca bereitgelegt.

Nachdem das Gesundheitsministerium am Mittwoch bekanntgegeben hatte, nun auch für diese Gruppe Impftermine zu vergeben, hatten viele Saarländer den Angaben zufolge schon frühzeitig versucht, sich anzumelden. Der Zeitpunkt der Anmeldung spielt für den Impftermin laut Gesundheitsministerium aber keine Rolle.

Die Listeneinträge werden demnach vor der Vergabe der Termine nach dem Zufallsprinzip angeordnet, "um allen, sich auf der Liste befindlichen Personen die gleiche Möglichkeit für einen Impftermin zu ermöglichen". Personen der Priorisierungsgruppen 1 und 2 könnten sich weiterhin eintragen.

Zur Priorisierungsgruppe 3 zählen den Angaben zufolge im Saarland etwa 300.000 Bürger. Darunter sind Menschen mit bestimmten Krebsleiden, Herzkrankheiten, Asthma und anderen Krankheit

Pfizer-Chef hält Rückkehr in normales Leben ab Herbst für möglich

19.15 Uhr: Albert Bourla, der Chef des Impfstoff-Herstellers Pfizer, hält es für realistisch, trotz Corona-Pandemie schon im Spätherbst in ein normales Leben zurückzukehren. Dem "Handelsblatt" sagte er in einem aktuellen Interview: "Wenn man erst einmal einen bedeutenden Teil der Bevölkerung geimpft hat, kann das Leben fast wieder so werden wie vorher. Es ist nur die Frage, wann wir in der Lage sein werden, die Menschen zu impfen." Bourla glaubt, "dass wir zu einer endemischen Situation kommen, die vollständig kontrollierbar sein wird". Denn man habe ein bedeutendes Werkzeug, um die Pandemie in Schach zu halten: Hochwirksame Impfstoffe.

Gerade mRna-basierte Vakzine könnten zeitnah an Virus-Mutationen angepasst werden. "Vor diesem Hintergrund und mit dem Wissen, dass wir jeder Variante sehr schnell voraus sein können, denke ich, dass es wie eine Grippe werden wird. Wir werden uns impfen lassen und unser normales Leben leben", zitiert das "Handelsblatt" den Pfizer-Chef.

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